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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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Gelegenheit der Vorstellungsrunde gleich wahr, um seine Zugriffstaktik zu schildern und den Ablauf des Einsatzes aus seiner Sicht zu schildern. Es war beeindruckend. Er hatte sich in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit das Haus und die vorhandenen Örtlichkeiten, die Umgebung und den Grundriss der Wohnung exakt eingeprägt. So wie er sprach, machte es eindeutig den Eindruck, dass er es nicht gewohnt war und auch nicht akzeptieren würde, wenn jemand auf die Idee käme, ihm sein Vorgehen vorschreiben zu wollen.
    Kein Platz für Roder, dachte Mechthild und blickte zu ihrem Stellvertreter. Der hatte Henseler offensichtlich schon längst verstanden und malte auf dem Blatt vor sich auf dem Schreibtisch herum.
    Mechthild war zufrieden. „Wer kann uns noch mehr über Lautermann erzählen?“
    Ohne auf eine weitere Aufforderung zu warten, stand KK Heller auf. „Heinz Lautermann war ein Karrieresoldat. Er ist nicht, wie wir eingangs annahmen, als Leutnant der Luftwaffe ausgeschieden, sondern als Major. Er war schon Anfang zwanzig Leutnant geworden und noch vor Erreichen der Dreißig Hauptmann. In seinem Bataillon war er der jüngste Flieger und erhielt deswegen den Spitznamen Benjamin. Aber vor acht Jahren war vorzeitig Feierabend. Er wurde mit einer ansehnlichen Pension frühpensioniert. Die Gründe seines Ausscheidens wurden mir allerdings verschwiegen. Er verfügt also über eine ganze Menge Geld. Ich erwähne das nur, weil sein Einkommen nicht zu seinem Wohnumfeld passt. Er könnte ohne Probleme in eine feinere Gegend Bremens ziehen. Das bedeutet nicht nur, dass er dafür Gründe haben muss, in diesem sozial schwachen Milieu zu wohnen, es heißt auch, dass er über genügend finanzielle Mittel verfügt, noch woanders Räumlichkeiten anzumieten. Leider ist es Ayse und mir nicht gelungen, deutliche Übereinstimmungen zwischen dem Videomann und ihm herzustellen. Aber es gibt auch keine Anhaltspunkte, ihn deswegen auszuschließen. Das Videobild ist einfach zu schlecht.“
    Zum ersten Mal hatte Heller das Gefühl, dass er ein ordentlicher und respektierter Ermittler geworden war. Alle hatten ihm aufmerksam gelauscht, auch Roder.
    „Wir haben es also nicht mit irgendjemandem zu tun“, resümierte Mechthild Kayser. „Ein gutausgebildeter Soldat mit einem Waffentick. Wir können nicht ausschließen, dass sich eventuell zwei Frauen in der Gewalt von Lautermann befinden!“
    „Davon haben Sie am Telephon aber nichts gesagt, Frau Kayser!“ war Henseler sofort bei der Sache. „Das verändert die Zugriffssituation doch enorm!“
    „Ich weiß, ich weiß“, beschwichtigte Mechthild. „Wir gehen grundsätzlich auch nicht davon aus, dass die Frauen in der Wohnung sind. Die Wahrscheinlichkeit ist klein, aber dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass ihre Männer auf eine oder zwei Frauen treffen. Ayse, zeig doch mal die Photos der beiden Vermissten.“
    Ayse Günher hatte sie nicht. Aber Fritz Behrmann nahm einen Stapel Photos aus seinen Unterlagen und ließ diesen herumgehen.
    Die Stimme Bernd Schultzes machte der Unruhe sofort ein Ende. „Sie können sicher sein, dass die Frauen nicht dort sind. Alle bisherigen Erkenntnisse unserer Täteranalyse deuten darauf hin, dass die Opfer an einem anderen Ort getötet wurden und wahrscheinlich diese Wohnung nie gesehen haben. Also gehen Sie davon aus, dass höchstens Lautermann in der Wohnung ist.“
    Das war ein Wort. Mechthild war überrascht, mit welcher Sicherheit sich Schultze hier äußerte, aber sie wollte ihm nicht in den Rücken fallen. Nicht weil sie es mit gutem Grund nicht hätte tun können, sondern weil sie den noch für heute geplanten Zugriff nicht gefährden wollte.
    „Also gut!“ Henseler schien wieder beruhigt zu sein. „Haben wir Erkenntnisse, dass er überhaupt in der Wohnung ist?“
    Jetzt war Ayse an der Reihe, die ein Observationsteam vor Ort geschickt und erste Rückmeldungen vorliegen hatte. „Nein, mit Sicherheit können wir das nicht sagen. Die Beobachtung der Wohnung hat ergeben, dass sie mit schweren Vorhängen oder Rollos absolut abgedunkelt ist. Es kann von außen nicht festgestellt werden, ob überhaupt Licht brennt.“
    „Aber rein müssen wir trotzdem“, erinnerte Mechthild. „Selbst wenn er nicht da sein sollte, brauchen wir eine umfangreiche Spurensuche in der Wohnung. Haben wir eigentlich schon den Durchsuchungsbeschluss?“
    Roder hob ein rotes Formblatt hoch und wedelte damit. „Alles klar! Wir können jederzeit in die

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