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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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gemacht. Die Männer setzten ihre Helme mit den angeschraubten Stablampen auf und zogen die Kinnriemen fest. Die Maschinenpistolen mit ihren aufgesetzten Zielfernrohren und eingebauten Restlichtaufhellern wurden durchgeladen. Das metallische Klacken der Verschlüsse hallte über den Hof. Henseler hatte sich ein Sprechgeschirr mit Ohrhörer und Kehlkopfmikrophon über den Kopf gezogen. Er kratzte mit dem Fingernagel am Mikrophon und wartete auf das Nicken jedes einzelnen Beamten. Keiner sagte ein Wort.
    Henseler war der einzige, der keinen Helm trug. Auch hatte er keine der schweren Schutzwesten übergezogen, sondern trug nur eine leichte Kevlarweste unter der Jacke. Er war nur für die strategische Leitung des Einsatzes zuständig und hatte sich im Hintergrund zu halten. Das operative Geschäft lag allein bei Pressler und Lustig.
    Vorsichtig schlichen die Beamten an der Hauswand entlang, bis sie die nächste Ecke erreichten. Henseler ging eiligen Schrittes allein weiter bis zur Frontseite des Gebäudes und griff den Knauf der Haustür. Vorsichtig drückte er gegen sie. Sie war unverschlossen. Mit einem Handzeichen winkte er seine Männer heran, öffnete die Tür soweit er konnte und ließ seine Einsatzkräfte an sich vorbeistürmen. Lustig hetzte als Erster mit seiner Gruppe die Stufen in die dritte Etage hoch, gefolgt von Pressler mit seinen Leuten. Es roch im ganzen Haus nach gekochtem Kohl.
    Die Männer mussten ihre Helmlampen einschalten, da die Beleuchtung im Treppenhaus zum Teil ausgefallen war. Die runden Lichtkegel tanzten gespenstisch über die Stufen und Wände des Treppenhauses. Ihre gummibesohlten Einsatzstiefel ließen sie fast lautlos die Stufen im Laufschritt erklimmen. Obwohl sie fit und durchtrainiert waren, kamen sie alle sofort ins Schwitzen. Das Gewicht ihrer Ausrüstung belastete den Aufstieg enorm. Der letzte Mann in Lustigs Gruppe hatte zudem noch eine große Einsatztasche mit den Werkzeugen für die Türöffnung zu schleppen.
    Auf dem Treppenabsatz der dritten Etage hielt Lustig kurz inne. Mit der Bewegung seines Kopfes leuchtet er kurz den dunklen Flur aus. Die zweite Tür auf der rechten Seite: Das war sie. An der Flurwand entlang rutschte er zu ihr hin. „Lautermann“ stand auf einem angeschraubten Messingschild auf der Tür. Lustig drehte sich um und nickte seinen Leuten zu. Ein zweiter SEK-Beamte stellte sich auf die andere Seite der Eingangstür. Schussbereit drückte er seine Maschinenpistole eng an seinen Körper. Die beiden anderen Beamten hatten einen schweren Vorschlaghammer und eine eiserne Vorrichtung, die über Türgriff und Schloss einer Wohnungstür geschoben werden konnte, aus der Einsatztasche geholt. Auch sie drückten sich jetzt mit ihren Werkzeugen an die Wand neben der Wohnungstür. Lustig schaute in Richtung Treppenhaus. Auf den letzten Stufen lag Pressler. Dahinter, aber von Lustig nicht zu sehen, seine Einsatzgruppe.
    Pressler ließ seine Helmlampe einmal blinken. Das vereinbarte Zeichen, dass er bereit war. Lustig zeigte mit dem Zeigefinger auf die Tür, und sofort schob einer seiner Männer die eiserne Vorrichtung über das Schloss. Der andere mit dem Vorschlaghammer trat einen Schritt zurück, holte aus und schlug auf den Schlossknacker. Nach dem harten Schlag des Hammers war ein heftiges Knacken und Knirschen splitternden Holzes zu hören. Die scharfen Kanten des Schlossknackers drückten sich durch das Holz der Tür und trennten das Schloss völlig aus dem Türblatt.
    In diesem Moment rannte Pressler mit seiner Einsatzgruppe los. Im Laufen trat er die Wohnungstür ganz auf. Noch einmal flogen Holzsplitter durch die Luft. Der Raum vor ihm war dunkel. Pressler drückte sich drinnen neben der Haustür an die Wand des Flures, an dessen linkem Ende der Eingang zur Küche war. Ihm gegenüber lag die Tür zu einem dielenartigen Raum und am anderen Ende des Flures der Eingang zu einem weiteren Zimmer. Von der Diele aus führte eine Tür zum Wohnzimmer und eine weitere links zum Badezimmer.
    Während sich einer seiner Leute an der rechten Seite des Eingangs postierte, rannten die letzten beiden zu den jeweiligen Enden des Flures. Pressler beobachtete genau, was sie taten. Zuerst trat der Beamte links vom Flur in die Küche ein. Genau zu diesem Zeitpunkt rannte Pressler an den Eingang zur Küche und gab seinem Kollegen die nötige Deckung. Dieser inspizierte im Schein seiner Lampe schnellstens alle möglichen Verstecke und flüsterte, nachdem er niemanden entdecken

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