Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
Vom Netzwerk:
konnte, „Sicherheit“ in sein Mikrophon.
    Das war das Signal für den Beamten am anderen Ende des Flures. Er stürmte in das dort gelegene Zimmer, und sein Kollege sorgte ebenfalls für seine Deckung, bis auch von ihm der Ruf „Sicherheit“ kam.
    Jetzt galt es, weiter vorzudringen. Pressler hetzte an die Tür zur Diele. Er wartete, bis auch er Deckung hatte. Dann drückte er die Klinke herunter und stieß die Tür weit auf. Mit einem Satz war er im Raum und hockte sich auf den Boden, um einem möglichen Angreifer so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Hektisch wanderte sein Kopf hin und her, um den Raum mit der Helmlampe auszuleuchten. Es handelte sich um das Wohnzimmer. Es war nur spärlich eingerichtet. Eine Couch, ein Sessel, eine kleine Schrankwand, daneben ein Fernseher waren zu erkennen. Niemand war zu sehen. Zwei seiner Leute folgten ihm nun. Einer stürmte zu der links gelegenen Tür des Badezimmers, drang ein und meldete kurze Zeit danach: „Sicherheit!“ Dann postierte er sich mit seinem Kollegen zu beiden Seiten der gegenüberliegenden Tür. Pressler erhob sich und strich mit der Hand über die Wand. Er suchte den Lichtschalter. Als er ihn fand, betätigte er ihn mehrfach. Nichts geschah. Entweder waren die Glühbirnen der Deckenlampen abgeschraubt oder die elektrischen Sicherungen ausgeschaltet. Ein schlechtes Zeichen. Presslers Atem ging schneller. Noch einmal suchte er im Schein seiner Helmlampe den Raum ab. Hier war niemand. Wenn Lautermann anwesend war, musste er in dem letzten Raum sein. Wenn er da drin war, hatte er sie längst gehört. Wenn er da drin war, erwartete er sie. Wenn Lautermann so viel Nerven hatte, da drin auf sie zu warten, musste Pressler mit allem rechnen. Er hob seine Maschinenpistole zum Anschlag, stellte sich vor die Tür und gab mit einem Kopfnicken einem seiner Leute das Zeichen, die Tür aufzustoßen. Mit großem Schwung krachte die Tür an die Wand. Pressler blickte angespannt durch die Zieleinrichtung seiner Waffe. Auch dieser Raum war völlig dunkel. Sein Herz raste, und Schweiß lief ihm unter dem Einsatzhelm hervor. Plötzlich entdeckte er genau ihm gegenüber einen leuchtenden, roten Punkt.
    Eine Zieleinrichtung! schoss es ihm durch den Kopf. Genau so ein Ding hatte er auf dem letzten Lehrgang bei der geübten Durchsuchung eines Hauses übersehen. In einem echten Einsatz wäre er angeschossen worden.
    Pressler zog den Abzug seiner MP durch. Einmal, zweimal, dreimal ließ er seine Waffe Feuerstöße abgeben. Die Geschosse rasten in den Raum und schlugen wild umher. Funken sprühten auf. Glas klirrte. Kleine Wolken verbrannten Schwarzpulvers drangen aus dem Verschluss der Maschinenpistole. Pressler warf sich lang auf den Boden, die Waffe noch immer schussbereit in den Raum gerichtet. Das Rattern der Maschinenpistolen nahm kein Ende. Die beiden anderen SEK-Beamten konnten nicht mehr unterscheiden, ob alle Schüsse von Pressler abgegeben worden waren, oder ob jemand auf ihn geschossen hatte. Sie sahen nur, wie Pressler zu Boden ging. Von beiden Seiten der Tür gaben sie jeweils eine Salve über Kreuz in den Raum ab. Dann nahmen sie wieder Deckung hinter der Tür. Eine angespannte Ruhe kehrte ein. Schwaden von Pulverrauch zogen durch den Raum.
    „Meldung! Lagemeldung! Sofort!“ schrie Peter Henseler in sein Mikrophon. Er hatte die Schüsse nicht nur durch seinen Kopfhörer, sondern auch durch das Haus hallen gehört.
    Als erster meldete sich Lustig. „Meldung von Gruppe eins: Drei Beamte im hinteren Teil der Wohnung. Schusswaffeneinsatz!“ Mehr konnte er nicht berichten. Er war ganz klar angewiesen, nicht ohne Befehl die Wohnung zu betreten. Darauf war er trainiert: eine solche Situation nervlich auszuhalten und nicht ungestüm in die Wohnung zu stürmen, um seinen Kollegen zu Hilfe zu eilen. Die Lage musste erst geklärt sein, bevor weiter vorgegangen werden konnte.
    Peter Henseler rannte die Treppen in die dritte Etage hoch. Im Laufen forderte er Pressler zur Meldung auf. „Gruppe zwei: Lagemeldung!“ Aber Pressler antwortete nicht.
    Henseler hatte zwar ständigen Hörkontakt mit allen Beamten seiner Einsatzgruppen, konnte sie auch alle in die Mikrophone atmen hören, aber nicht unterscheiden, welcher Atem wem gehörte. Er erreichte den Flur vor Lautermanns Wohnung. Lustig stand mit seinen Männern eng an die Wand gepresst neben dem Eingang der Wohnung. Aus zwei anderen Wohnungstüren auf dem Flur schoben sich vorsichtig Köpfe hervor.
    „Zurück.

Weitere Kostenlose Bücher