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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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passen die festgestellten Zersetzungsspuren nicht zu diesem Zeitraum. Aber in der Tat war es so, wie von Sülzen schon am Fundort bemerkte: Die Tote war in einem Plastiksack eingeschweißt gewesen, dem vorher die Luft entzogen wurde. Wie bei einem Vakuumschweißgerät für den Haushalt, mit dem man Lebensmittel länger haltbar machen kann. Von Sülzen versucht über von ihm entwickelte Tabellen bald Genaueres sagen zu können.“
    „Also, was haben wir?“ fragte Mechthild Kayser in die Runde.
    „Eine tote Frau nach einer misslungenen Schönheitsoperation“, vermutete Ayse, „die nicht von einem Arzt oder einem Arzt ohne entsprechende Ausbildung durchgeführt wurde.“
    „Warum sollte man zu solch einem Pfuscher gehen?“ fragte Mechthild.
    „Weil’s billiger ist!“ warf Heller mit einem Grinsen ein. „Geiz ist geil!“
    Roder schüttelte angewidert den Kopf. Er hasste Hellers lockere Sprüche und unangebrachten Beiträge und kam lieber wieder ernsthaft auf den Punkt zurück. „Vielleicht wusste sie auch gar nicht, dass ihr Operateur keine Ahnung hatte. Das würde dafür sprechen, dass es ein zugelassener Arzt war. Vielleicht ein Hausarzt, der auch mal ein bisschen nebenbei verdienen wollte. Sie vertraut ihm, und er tötet sie versehentlich.“
    Heller wollte seine unpassende Äußerung wiedergutmachen und wechselte schnell zu einem anderen Ermittlungsansatz. „Wenn sie nur Kleidung aus den Sechzigern trug, ist das doch so was wie ein Tick. Soviel gibt es doch davon nicht mehr, und irgendwoher muss sie die doch haben.“
    Mechthild Kayser ahnte schon, was die Brainstorming-Runde einbringen würde. Während sich noch alle austauschten, war sie schon dabei, Kästchen und Pfeile auf einen Bogen Papier zu bringen und wollte jetzt Aufträge verteilen. Erst einmal musste sie mit den jetzt vorliegenden Erkenntnissen vorankommen. Sie erwartete, dass sie mit einer enormen Vielzahl von Spuren konfrontiert werden würde, und hoffte, dass sie diese mit ihrer kleinen Ermittlungsgruppe bewältigen konnte.
    Mit einem keinen Widerspruch duldenden „Okay!“ schloss sie die Beiträge ab und setzte ihre Leute ein. KHK Roder sollte den Kontakt zu von Sülzen und dem Erkennungsdienst halten und seinen ersten Bericht erstellen. Und er sollte brauchbare Photos der Leiche besorgen und verteilen. Heller hatte zu recherchieren, wo man noch heute Kleidung aus den sechziger Jahren beziehen konnte, und Kontakt mit einschlägigen Geschäften aufzunehmen. Vielleicht hatte die Tote dort eingekauft. Und Ayse könnte sich als Frau nach Ansicht ihrer Chefin am besten auf dem Feld der Schönheitschirurgie tummeln und sich mit der Ärztekammer und den in Bremen tätigen Praxen befassen.
    Dann löste Mechthild die Besprechung auf und ging in ihr Büro. Sie selbst wollte sich mit den neuen Anhaltspunkten und einem Photo noch einmal in die Vermisstendatei vertiefen. Und dann durfte sie auf keinen Fall vergessen, mit dem Polizeipräsidenten die unvermeidbare Pressekonferenz vorzubereiten. Die Beteiligung der Presse in einem frühen Stadium einer Ermittlung war immer eine heikle Angelegenheit. Man wusste selbst noch nicht viel, stand meistens blöd da, weil die gezielten Fragen der Journalisten noch nicht beantwortet werden konnten, und war immer in Sorge, einen entscheidenden Hinweis zuviel nach außen gelangen zu lassen, der dem Täter einen weiteren Vorsprung verschaffte. Dennoch waren Hinweise aus der Bevölkerung nicht zu unterschätzen, besonders wenn es um die Identifizierung einer unbekannten Leiche ging. Mechthild Kayser entschied sich, dem Polizeipräsidenten vorzuschlagen, ausschließlich den Fundort der Leiche und ein Bild der Toten zu veröffentlichen. Kein Wort von Mord, kein Hinweis auf die Eingriffe. Zunächst sollte es nur nach dem Auffinden einer unbekannten toten Frau aussehen. Zum jetzigen Zeitpunkt konnten sie sich immer noch hinter die ausstehenden Ergebnisse der Obduktion zurückziehen.
    Beim Nachdenken über die Tote beschlich Mechthild Kayser ein merkwürdiges Gefühl. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie es hier mit einem Mord zu tun hatte, so wie die Leiche abgelegt war. In einem Vakuumsack haltbar gemacht für die Nachwelt. Aber dann dieses Versteck! So ließ man doch keine Leiche verschwinden, wenn man ausschließen wollte, dass sie gefunden wird. Mechthild fingerte mit ihrem Bleistift herum. Oder war es doch nur ein Unfall eines Stümpers in Weiß, der versuchte von sich abzulenken, indem er die Tat eines

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