Fuer immer nur du
murmelte er und umschloss mit den Lippen behutsam eine Knospe. „Und du willst mich, das weiß ich.“
Wozu leugnen, was so offensichtlich war? „Keine Widerrede von meiner Seite“, gab sie zu.
Seine Miene verdunkelte sich, als würde er sich über ihre Zustimmung ärgern. „Ich werde jetzt nicht mit dir schlafen.“
Habe ich ihn richtig verstanden?, schoss es ihr durch den Kopf.
Anscheinend, denn André ließ Kira abrupt los und schwamm ein Stück rückwärts. Das feurige Glühen in seinen Augen erlosch.
„Warum dann das Vorspiel?“, wollte sie wissen und schämte sich für ihr überhitztes Gesicht und ihre zitternden Hände.
„Ich wollte mir nur Appetit holen – für später.“ Damit ließ er sie im Wasser stehen und schwamm mit ein paar kräftigen Zügen zum gegenüberliegenden Rand. „Alles Weitere sehen wir später.“
Mit einem Satz sprang er aus dem Becken, und das Wasser strömte an seinem nackten, erregten Körper hinunter. Ein grandioser Anblick! Er war beinahe nahtlos gebräunt, nur auf seiner attraktiven Kehrseite zeichnete sich ein heller Schatten ab, der verriet, dass André wenigstens von Zeit zu Zeit eine Badehose trug.
Der Anblick seiner traumhaften Figur verstärkte Kiras schmerzliches Verlangen noch. „Dann werde ich aber nicht mehr wollen“, drohte sie frustriert.
„ Oui , du wirst. Aber zuerst sollten wir uns ausruhen und vor allem endlich etwas essen.“ Sein Blick glitt an ihr hinunter, obwohl sie bis zur Taille im Wasser stand. „Wenn wir uns lieben, werden wir uns sehr, sehr viel Zeit dafür nehmen.“
Dieses Versprechen war so verheißungsvoll, dass Kira für einen Augenblick die Worte fehlten.
„Das Abendessen wird in fünfzehn Minuten serviert“, informierte er sie. „Du kannst dir zum Essen etwas Bequemes anziehen, schicke Garderobe ist überflüssig.“
Er stieg in seine abgeschnittene Jeans, knöpfte sie jedoch nicht zu, sondern ging mit langen Schritten auf das Haus zu.
Verdammt!, ärgerte Kira sich und schlug mit der flachen Hand auf die Wasseroberfläche. Nicht ein einziges Mal hatte er sich umgedreht oder auch nur einen flüchtigen Blick über die Schulter geworfen. Er war einfach im Haus verschwunden und hatte sie allein zurückgelassen.
Resigniert schwamm sie noch ein paar Runden durch den Pool, bis ihre Muskeln schmerzten, und Kira ihre Emotionen und vor allem ihre Libido wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Wenn sie nicht vorsichtig war, brachte ihr Verlangen sie noch zu Fall. Und wer wusste schon, ob sie sich davon jemals wieder erholte?
Nach einer kurzen Dusche schlüpfte Kira in ein luftiges, weißes Sommerkleid. Sie konnte nicht leugnen, dass ihre Hormone dank der Schwangerschaft noch mehr verrückt spielten als sonst. Das war in der gegenwärtigen Situation nicht gerade hilfreich.
Einen Moment lang hasste sie André, und im nächsten sehnte sie sich nach seinen Berührungen und seinen Küssen. Nachdem sie beim Schwimmen in seinen Armen so schwach geworden war, fürchtete Kira sich davor, ihm am Esstisch gegenüberzusitzen. Doch ihre Ängste waren unbegründet. Denn noch bevor sie angefangen hatten zu essen, wurde André zu einer wichtigen Telefonkonferenz gerufen.
Besorgnis breitete sich in Kira aus. Womöglich machte er seine Drohung wahr und versetzte ihrem Hotel den Todesstoß. „Wenn es um das Château geht …“
„Das ist es nicht“, beruhigte er sie kühl und stürzte seinen Wein in einem Zug hinunter. „Genießen Sie Ihr Dinner, Miss Montgomery!“
Im nächsten Augenblick war er verschwunden, sein Teller blieb unberührt.
Die Sorge darüber, wie es mit ihnen weitergehen sollte, zerrte an Kiras Nerven. André behauptete, er hätte Beweise dafür, dass sie mit Peter Bellamy unter einer Decke steckte. Worum ging es dabei? Oder bluffte er vielleicht nur?
Das Hühnchen in Pfeffertomaten auf wildem Reis roch köstlich nach Knoblauch und Limone, trotzdem war Kira der Appetit gründlich vergangen. Aber allein schon wegen ihrer Schwangerschaft musste sie etwas zu sich nehmen. Mühsam zwang sie ein paar Bissen hinunter und ließ dabei ihren Gedanken freien Lauf. Falls André wirklich Beweise haben sollte, waren sie unter Garantie gefälscht. Aber wer war dafür verantwortlich? Im Château gab es sicherlich Personen, die sie nicht mochten. Seit sie die Leitung übernommen hatte, waren einige höchst seltsame Sachen vorgefallen. Dringend benötigte Dinge wurden vergessen zu bestellen und auffällig viele Reservierungen doppelt
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