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Für immer tot

Für immer tot

Titel: Für immer tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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bringen Sie es nicht einfach zu Ende und lassen Ihre Stiefmutter sterben? Sie ist ja nicht mehr die Jüngste, oder?
    – Du stehst da irgendwo mit einem Gewehr und zielst auf mich? Ist das dein Ernst?
    – Fast. Es ist eine Pistole. Mit Schalldämpfer.
    – Ich glaube dir kein Wort.
    – Sie meinen die Pistole?
    – Genau. Es reicht, Schluss mit dem Theater.
    – Schauen Sie auf die Weinflasche neben sich. Ein grässlicher Wein übrigens.
    – Was soll das?
    – Schauen Sie hin.
    – Und?
    – Eins, zwei, drei. Bumm.
    – Sie sind ja völlig krank.
    – Diesem Wein weint niemand nach.
    – Was willst du von mir?
    – Dass Sie mich ernst nehmen.
    – Du zielst auf mich.
    – Jetzt haben Sie es also verstanden?
    – Was du von mir willst, will ich wissen.
    – Wenn Sie auflegen, ist sie tot. Sie bleiben in der Leitung, niemand wird erfahren, dass ich hier bin, Sie werden es niemandem sagen. Verstehen Sie das?
    – Ja.
    – Nicht auflegen.
    – Wie oft denn noch, du Arschloch.
    – Ihre Chance, mich zu finden, ist nicht groß, ich könnte überall sein, bis die Polizei wieder hier ist, bin ich längst weg, und Ihre Stiefmami wird für immer bleiben, wo sie jetzt ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dieses Spiel gewinnen, ist also gering. Besser, Sie kooperieren.
    – Kooperieren?
    – Ich werde nicht wieder anrufen.
    – Ich sterbe und sie wird leben?
    – Exakt.
    – Warum sollte ich dir das glauben?
    – Warum bringe ich Sie nicht einfach um? Ich könnte es.
    – Ja, warum tust du es nicht?
    – Und Ihre Stiefmutter?
    – Dann spielen wir eben dein Scheißspiel. Du tötest mich, rufst anonym bei der Polizei an und sagst ihnen, wo sie Tilda finden können.
    – Sie würden mir vertrauen? Das ist schmeichelhaft, aber ich habe mir etwas Besseres ausgedacht.
    – Es reicht.
    – Ich bin noch nicht fertig.
    – Ich werde jetzt zurück in meine Wohnung gehen.
    – Aber Sie werden nicht auflegen, ich werde bei Ihnen bleiben, Ihnen sagen, was Sie als nächstes tun werden.
    – Ich gehe jetzt hinein. Jetzt. Ich gehe in die Küche und werde mir Milch aus dem Kühlschrank holen.
    – Sie bleiben, wo Sie sind.
    – Leck mich.
    – Sie spielen mit Ihrem Leben.
    – Mein Leben ist mir scheißegal.
    – Sie wissen, was auf dem Spiel steht.
    – Ich wusste, dass du nicht schießen wirst, du bist ein kleiner, beschissener Feigling, du hast keine Eier.
    – Trinken Sie Ihre Milch. Nur nicht auflegen.
    – Ich werde jetzt auflegen.
    – Das war es dann für Tilda Broll. Und für Sie auch, wenn Sie aus dem Haus kommen.
    – Mein Leben für ihres. Ich bin einverstanden. Aber ich werde jetzt zu meinem Freund gehen und mich von ihm verabschieden. Ich werde das Telefon erst in einer Stunde wieder abnehmen, ich werde niemanden anrufen, keine Polizei. Ich schwöre es. Ich will ihn nur ein letztes Mal sehen, Baroni. Sonst nichts. In einer Stunde kannst du mit mir machen, was du willst. In drei Minuten werde ich das Haus verlassen, erschieß mich, wenn du meinst.
    Max legt auf.
    Er ist in Sicherheit, er ist außerhalb der Schusslinie, er rührt sich nicht von der Stelle, bleibt von den Fenstern weg, er zittert. Draußen auf der Terrasse liegt die kaputte Weinflasche. Er hat geschossen, er ist da, in seiner Nähe, Wagner. Er ist auf einem Dach, versteckt hinter einem Fenster, hinter einer Mauer, auf einem Dachboden, er hat sich angeschlichen, hat gewartet, bis die Polizisten abgerückt waren, er hat geahnt, was Max vorhatte, dass er in eine Falle laufen sollte. Wagner hat die Waffe. Wagner weiß, wo Tilda ist. Er ist gekommen, um ein krankes Spiel mit Max zu spielen, um seine Macht zu zeigen, er will Max bestrafen, er will Max töten.
    Sein Leben für das von Tilda, hat er gesagt.
    Dieses Dreckschwein. Das war noch nicht das Ende, Max ist sich sicher, dass Wagner abwartet, dass er wieder anrufen wird. Er will sich sicher sein. Weil Wagner Rache will, er brennt darauf, Max die Haut abzuziehen, ihn in seine Einzelteile zu zerlegen, leiden zu lassen, ihm noch mehr weh zu tun. Noch viel mehr. Wagner will ihn zu Hanni schicken mit einem Grinsen im Gesicht. Langsam, nicht mit einem Schuss, nicht einfach so. Er will es genießen, er will, dass Tilda überlebt und für den Tod von Max verantwortlich ist, dass sie für den Rest ihres Lebens leidet, dass sie bei jedem Gedanken an Max sterben will. Wagners Plan ist teuflisch. Doch sie wird leben.
    Max überlegt. Er muss etwas tun. Was? Wie wird Wagner es machen? Was wird er tun, wird er Tilda wirklich

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