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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ausruhen. Können wir das irgendwo tun? Heute Nacht ist es so weit. Wenn wir ihr heute Nacht nicht das Handwerk legen, wird sich ihre Kraft verdoppeln.«
    Sie redete etwas seltsam, sprach jedes Wort sorgfältig aus, als hätte sie durch Lesen sprechen gelernt und nicht dadurch, dass sie andere Menschen gehört hatte.
    »Weshalb?«, fragte Taylor und drehte sich zu ihr um. Doch seine Schmerzen waren zu stark; er konnte sich ihr nicht so weit zuwenden, dass er ihr Gesicht sah. »Weshalb? Was hat sie geplant?«
    »Sie hat von eurem Kommen gewusst. Sie hat etwas davon gesehen. Ich habe es alles gesehen, aber ich habe sie angelogen, das tue ich oft. Aber sie hat jetzt andere, die aus dem Spiegel lesen können, von denen sie sich bestätigen lässt, was ich daraus lese. Ihr habt nicht den richtigen Spiegel. Sie hat ihn. Sie hält Kinder gefangen, die sie heute Nacht opfern will. Ich muss sie daran hindern.«
    »Wir helfen dir!«, sagte Taylor, doch dann musste er sich wieder zurücklehnen und Atem schöpfen.
    »Ja, wir helfen dir«, sagte auch Darci leise.
    »Oh, verdammt noch mal!«, schimpfte Adam.
    »Nicht fluchen«, sagten die Frau und Darci zur selben Zeit. Die beiden blickten sich an und mussten trotz der schwierigen Situation etwas lächeln.
    Auch Taylor musste schmunzeln, doch Adam blieb ernst. Wäre er allein gewesen, dann hätte er sich sofort bereit erklärt, wieder zurückzufahren und die böse Frau dingfest zu machen, aber jetzt hatte er Darci. Und eine Schwester, dachte er mit einem Blick in den Rückspiegel. Und, dachte er weiter mit einem Blick auf Taylor, der offenbar heftige Schmerzen hatte, mit Darcis Vater hatte er jetzt eine Familie. Eine eigene Familie, nicht eine, in der er ein Außenseiter war, ein Eindringling.
    Und nun, wo er alles hatte, was er sich sein Leben lang wünschte, musste er das Risiko eingehen, dies alles in einer Nacht wieder zu verlieren.

16
    »Ich schätze, etwas, das sicherer ist als das hier, werden wir so schnell nicht finden«, meinte Adam resigniert und steuerte den stark beschädigten Landrover auf den Parkplatz eines billigen Motels. Er stellte ihn am Rand der Kiesfläche unter einem Baum ab, wo der Wagen weder von der Straße aus zu sehen war noch für Motelgäste, die den Parkplatz benutzten. Dann weckte er den Besitzer des Motels auf und bezahlte bar für ein Zimmer mit zwei Doppelbetten.
    Währenddessen überlegte er bereits, wie er Darci am besten dazu überreden konnte, an der Aktion am Abend nicht teilzunehmen. Adam wusste, er würde in die Tunnels - oder wo immer »es« stattfinden würde - hineingehen; das hatte er schon entschieden, als die Kinder erwähnt worden waren. Aber er wollte nicht, dass Darci mitmachte. So lange er noch atmen konnte, wollte er tun, was er konnte, um zu verhindern, dass noch ein Kind zu Schaden kam, aber er wollte nicht, dass Darci oder Taylor oder auch diese neue Person, seine Schwester, daran beteiligt waren.
    Was seine Schwester anbelangte, so musste er jedes Mal, wenn er sie ansah, an den Turm denken, der über dem Bett gemalt gewesen war. Und wenn man sich ihre Erziehung vorstellte, dann konnte diese Frau nach allem, was ihm bekannt war, ebenso böse sein wie die Hexe, bei der sie aufgewachsen war. Gut, sie hatte zugegeben, dass der Spiegel, den er vor ihren Augen eingesteckt hatte, nicht der richtige war; aber trotzdem brachte Adam es nicht fertig, ihr den anderen Spiegel zu zeigen, den er gefunden hatte. Er hatte bereits festgestellt, dass er darin keine Bilder sehen konnte. Vielleicht konnte es Darci, vielleicht auch nicht. Um das herauszufinden, musste er ihn ihr zeigen - aber im Moment konnte er das nicht heimlich tun. Jedenfalls noch nicht. Vielleicht würde sich heute Abend, wenn sie ausgeruht waren, eine Möglichkeit ergeben.
    Als Adam mit dem Zimmerschlüssel zum Wagen zurückkam, waren die anderen bereits ausgestiegen und erwarteten ihn. Er musterte sie im Lichterschein des Motels. Taylor sah wirklich schlecht aus. Auf seiner Stirn war ein riesiger Bluterguss, der immer dunkler wurde, und den einen Arm hielt er irgendwie komisch. Darci hatte rote Augen, und sie wirkte ein wenig verstört, desorientiert.
    Neben ihr stand die Frau, die - dessen war sich Adam inzwischen sicher - seine Schwester war. Er musste einräumen, dass sie, so wie sie mit gefesselten Händen dastand, irgendwie heroisch wirkte. Sie war außerordentlich groß, und bei dem ganzen Tumult hatte sich ihr dickes, schwarzes Haar gelöst und fiel ihr nun in

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