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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Tür führte in einen Raum, bei dessen Anblick sich ihm der Magen umdrehte. Darin stand ein Bettgestell aus Eisen, das aussah wie ein Kinderbett. An den Wänden ein Schreibtisch und ein paar Bücherregale. Eigentlich hätte es ein ganz normales Zimmer sein können - wären da nicht die Wände gewesen. An die eine am Kopfende des Betts war ein Bild des Turms aus den Tarotkarten gemalt - die Figur, die man Adam in die Brust eingebrannt hatte, die Figur, die man erhielt, wenn man die Muttermale auf Darcis linker Hand miteinander verband.
    An den beiden gegenüberliegenden Wänden hingen, in bestimmten Mustern angeordnet, wie Adam es in Europa gesehen hatte, Waffen; offenbar hatte man hier versucht, Sammlungen in alten Burgen zu imitieren.
    Was Adam jedoch wirklich krank machte, war seine innere Gewissheit, dass es sich bei diesem Raum um ein Kinderzimmer handelte. Und er hatte keinen Zweifel, dass es das Zimmer war, in dem seine Schwester aufgewachsen war.
    Er warf noch einen raschen Blick in das angrenzende, steril wirkende Badezimmer und ging dann möglichst schnell wieder hinaus. Seine Gedanken jagten sich, sein Hirn war übervoll von all den Dingen, die er soeben gesehen hatte, und von den Fragen, die Taylor ihm gestellt hatte. Konnte es sein, dass seine Schwester mit der Frau, die über all dieses Böse regierte, gemeinsame Sache machte?
    Einerseits hegte Adam den starken Wunsch, seine Schwester von diesem Ort wegzuholen, aber andererseits wusste er, dass er nicht einfach blindlings vertrauen konnte. Zuerst brauchte er einen Beweis ihrer Loyalität. Er konnte nicht...
    Als er den Fuß auf die erste Stufe der Treppe nach oben setzte, hielt er plötzlich inne. Irgendetwas spukte in seinem Hinterkopf herum - was war das? Er schloss einen Moment die Augen und ließ die Bilder dessen, was er soeben gesehen hatte, an sich vorüberziehen. Was hatte er gesehen, aber nicht wirklich bemerkt? Irgendetwas stimmte nicht; irgendetwas war deplatziert. Aber wo? Was war am falschen Ort?
    Er kam zunächst nicht darauf, aber als er den Fuß auf die nächste Stufe setzte, wusste er es auf einmal. Alles in diesem Haus, mit Ausnahme der Waffen an den Wänden, war neu und unpersönlich. Es gab hier nicht eine echte Antiquität oder sonst etwas Altes. Vieles war künstlich auf alt getrimmt worden im Versuch, die Dinge wie Antiquitäten aussehen zu lassen, aber Adam wusste, dass das alles nicht echt war.
    Mit einer Ausnahme, dachte er, und dann machte er kehrt und rannte fast - zurück zu dem zweiten Schlafzimmer mit der weißen Tagesdecke. An der Wand gegenüber der Tür hingen drei kleine Bilder mit Redouté Rosen, wie sie die Raumausstatter so sehr liebten. Aber als Adam im Türrahmen stehen blieb und sie betrachtete, wusste er plötzlich, dass der Rahmen von einem dieser Bilder nicht nachgemacht, sondern echt war. Keine künstliche Alterungsmethode schaffte es, Holz so aussehen zu lassen.
    Mit einem Satz sprang Adam über das Bett und nahm das Bild von der Wand. Und sobald er es in der Hand hielt, wusste er, dass er Recht hatte: Es war eine Antiquität, fünfzehntes Jahrhundert vielleicht, schätzte er. Mit leicht zitternden Händen drehte er es um und betastete die Rückseite. Dabei fiel das Glas heraus und zusammen mit dem Rosendruck in seine Hand.
    Als er den Rahmen wieder umdrehte, bemerkte er, dass er einen Spiegel in der Hand hielt - und als er in ihn hineinschaute, sah er nichts.
    Er hatte keine Zeit, sich selbst für seine Klugheit ein Kompliment zu machen; er steckte den Spiegel rasch in sein Sweatshirt, wickelte den Bund seiner Hose fest darum und hastete dann die Treppe hinauf.
    Oben gab es nur eine Tür, und er wusste, dass sie dahinter auf ihn wartete. Mit einer Waffe?, fragte er sich. Würde er von einem Gewehrschuss niedergestreckt, sobald er die Tür öffnete? Oder vom Pfeil einer Armbrust?
    Er stieß sie auf, sprang sofort zur Seite und wartete. Aber aus dem Raum kam kein Laut. Vorsichtig lugte er am Türrahmen vorbei.
    Sie saß in einem Sessel, das Gesicht der Tür zugewandt, und sie sah aus, als hätte sie auf ihn gewartet. Es war einer dieser geflochtenen Rattansessel mit hoher, runder Lehne, die ein wenig an einen Thron erinnerten.
    Er hätte sie überall erkannt. Mit ihren grünen Augen und dem Grübchen im Kinn gab sie sich sofort als ein Mitglied seiner Familie zu erkennen. Ihr Haar war nach hinten gebunden und hing ihr über eine Schulter und die Brust bis auf den Schoß. Er fragte sich, ob es jemals

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