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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Schein und das Wechselgeld umklammernd stand Darci langsam auf, aber ihr Blick suchte noch immer den Boden nach dem Fünfcentstück ab.
    Jetzt hatte Adam die Nase aber wirklich voll. Er packte sie am Arm und zerrte sie mehr oder weniger gewaltsam aus dem Laden. Darci konnte gerade noch nach ihren Einkaufs-tüten greifen. Den Rest der Fahrt nach Camwell sagte Adam kein Wort.
    Erst in ihrem Hotelbungalow brach er sein Schweigen. »Irgendetwas klingelte bei mir, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, was es war.« Er nahm den Stapel Zeitungskopien, den er ihr beim Mittagessen gezeigt hatte, aus seiner Tasche, warf die Jacke achtlos auf einen Stuhl und breitete die Artikel auf dem Couchtisch aus. Dann setzte er sich und begann zu lesen.
    Langsam und ohne weiter zu fragen hängte Darci ihre und seine Jacke auf einen Bügel. Nach einem kurzen Abstecher ins Bad setzte sie sich neben ihn in der Hoffnung, dass er ihr sagen würde, was ihn so erregt hatte, wenn sie nur ruhig war und abwartete.
    »Lies das!«, sagte er und reichte ihr einige Seiten.
    Darci brauchte ein paar Minuten, um die Kopien sorgfältig zu lesen. Aber selbst als sie alles gelesen hatte, wusste sie noch immer nicht, worauf er eigentlich hinauswollte. In den Artikeln ging es um die jungen Frauen, die aus dem einen oder anderen Grund in der Gegend um Camwell gewesen und dann verschwunden waren. Eine Frau hatte alte Kirchen in Neuengland fotografiert, zwei hatten hier Urlaub gemacht und eine hatte im Grove ihre Flitterwochen verlebt.
    Obwohl die Geschichten an sich traurig genug waren, begriff Darci nicht, was genau Adam so aufregte. Sie blickte ihn fragend an.
    »Hast du gelesen, woher die Mädchen stammten?«, fragte er.
    Sie überflog die Artikel noch einmal. »Virginia, Tennessee, South Carolina und ... die hier kam aus Texas.« Sie verstand noch immer nicht.
    »Sieh dir die Fotos an!«
    Sie zeigten hübsche junge Frauen, die jüngste zweiundzwanzig, die älteste achtundzwanzig. Aber schließlich sind die meisten Opfer von Serienmördern, Vergewaltigern oder anderen Gewaltverbrechern hübsche junge Frauen, dachte Darci.
    »Alle waren blond und zierlich und stammten aus den Südstaaten«, sagte Adam leise.
    Allmählich dämmerte es Darci. »So wie ich? Glaubst du, dass ich als Nächste verschwinden werde? Warum glaubst du so etwas? Hast du mich etwa deshalb eingestellt? Um mich als Köder zu benutzen?«
    »Unsinn!«, erwiderte Adam schroff. Ihre Vermutungen waren einfach zu lächerlich, um sich länger damit aufzuhalten. »Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich dich dann hierher gebracht hätte!« Er nahm ihre linke Hand und betrachtete sie noch einmal eingehend im Schein der Lampe. »Ich würde zu gern wissen, warum dieser Mann fast einen Herzinfarkt bekommen hat, als er deine Hand sah.«
    »Vielleicht hatte seine frühere Freundin auch solche Male«, meinte Darci und zog ihre Hand weg. Sie stand auf und ging in die Küche, weil sie einen Moment lang in Ruhe nachdenken wollte. Sie tat ihr Bestes, um bei all dem, was um sie herum vorging und was sie nach und nach herausfand, gelassen zu bleiben, aber es fiel ihr wahrlich nicht leicht. Es konnte natürlich ein Zufall sein, dass kleine, blonde Frauen aus den Südstaaten hier in dieser Gegend verschwunden waren, aber es konnte ebenso gut das bedeuten, was Adam zu befürchten schien: dass auch sie ein Opfer werden könnte.
    Oder dazu auserkoren war. Bei diesem Gedanken erschauerte sie.
    Warum hatte Adam sich für sie entschieden? Ausgerechnet für sie - bei all den talentierten, gebildeten Frauen, die sich um die Stelle beworben hatten?
    Als sie sich wieder etwas gefasst hatte, schenkte sie zwei Gläser Limonade ein, gab ein paar Eiswürfel dazu und ging damit ins Wohnzimmer.
    Adam saß noch immer auf dem Sofa und starrte mit demselben finsteren, nachdenklichen Blick, den sie bei ihrer ersten Begegnung an ihm entdeckt hatte, auf die Artikel. Sie wünschte, sie könnte ihn mit irgendeinem Scherz zum Lachen bringen, aber im Augenblick fiel ihr absolut nichts Komisches ein. Sie konnte nur an die Gesichter der vermissten jungen Frauen denken. »Vielleicht hat es ja überhaupt nichts zu bedeuten, wie dieser Mann auf meine Hand reagierte«, sagte Darci leise. »Oder es war nur ein Zufall oder etwas, das mit den Hexen gar nichts zu tun hat. Eigentlich verstehe ich nicht recht, wie du von einem Mann in einem völlig gekünstelt wirkenden kleinen Laden auf verschwundene Frauen kommst und dann auf ...«
    Sie

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