Fuer immer und alle Zeit
sagte Darci, ging in ihr Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu.
Adam klappte die Kinnlade herunter. Hatte Darci soeben eine Einladung zum Essen ausgeschlagen?
Na gut, dachte er, jetzt, wo sie auf mich wütend ist, wird es nicht mehr so schwer sein, sie zum Gehen zu bewegen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, um die ganze Sache zu beenden. Eigentlich sollte er dafür sorgen, dass sie beide mit dem nächstmöglichen Flug aus Connecticut heraus und nach Hause kämen.
Aber wo war sein Zuhause? War es dort, wo er mit seiner Tante und deren Familie aufgewachsen war? Ein Ort, an dem er sich nie heimisch gefühlt hatte? Hatte er mit der Reise nach Camwell nicht die Wahrheit über sich herausfinden wollen? Über sich und seine Schwester?
Und was war mit Darci? Würde sie nach Putnam zu ihrem großen starken Verlobten heimkehren und ihn heiraten? Oder würde sie zu ihrer Tante und ihrem Onkel zurückgehen und ... Nun ja, sie hatte ja selbst schon schonungslos festgestellt, dass sie kaum irgendwelche Fertigkeiten besaß, die etwas wert waren. Er konnte sie sich nicht als Empfangssekretärin vorstellen. Vielleicht als persönliche Assistentin eines dicken alten Mannes, der sie um seinen Schreibtisch jagen würde oder ...
Bevor er diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, ging er zu Darcis Schlafzimmer und hob die Hand, um anzuklopfen, ließ sie dann aber wieder sinken. »Es ist ein Spiegel«, sagte er vor der geschlossenen Tür. »Die Hexen haben einen Spiegel, der ihnen die Zukunft und die Vergangenheit zeigt - das, was passiert ist, und das, was passieren wird. Ich glaube nicht, dass es eine schriftliche Prophezeiung gibt. Wahrscheinlich hat dich jemand, das heißt, die Person, die jetzt aus dem Spiegel liest, darin gesehen, und sie hat auch gesehen, dass du die Nächste sein wirst, die daraus lesen wird.«
Es dauerte eine Weile, bis Darci reagierte. »Was willst du denn in diesem Spiegel sehen?«, fragte sie. »Die Vergangenheit oder die Zukunft?«
»Weißt du denn immer noch nicht genug?«, fragte Adam zurück.
Endlich ging die Tür auf und Darci kam heraus, allerdings, ohne ihm in die Augen zu sehen; vermutlich war sie noch immer böse auf ihn. Was konnte er tun, um sie umzustimmen? Ihr Schweigen war ihm schier unerträglich. »Hast du denn heute in der Bücherei etwas herausbekommen?«, fragte er. Er holte ihre Jacke aus dem Garderobenschrank. Sie war aus weinrotem Leder und so weich wie ... ja, beinahe so weich wie Darcis Haare. »Ich meine, abgesehen von Hexerei? Ich habe gesehen, dass du viele Bücher studiert und auch der Bibliothekarin eine Menge Fragen gestellt hast. Hast du dich denn über ein anderes Thema informiert?« Er zwinkerte ihr schelmisch zu. »Waren vielleicht ein paar Filmzeitschriften unter den Büchern versteckt?«
Sie bedachte ihn mit einem schiefen Blick, während sie in die angebotene Jacke schlüpfte. Er hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie nichts finden würde, weil es das, wonach sie suchte, gar nicht gab!
Doch als er ihr die Tür aufhielt, schenkte sie ihm ein süßes Lächeln. »Ich habe tatsächlich etwas herausgefunden«, sagte sie und sah ihn höchst unschuldig an. »Nämlich dass deine Familie zu den reichsten der Welt gehört - und das schon seit Hunderten von Jahren. Sie wird in mindestens einem Dutzend Bücher erwähnt. Dein Stammbaum lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Die erwähnten Montgomerys waren nicht nur tapfere Ritter, sondern sie hatten auch ein ziemliches Geschick, reich zu heiraten. Das Haus, in dem du aufgewachsen bist, wurde von einem gewissen Kane Taggert gebaut, einem skrupellosen Kapitalisten, der ...« Sie lachte leise, als er sie zur Tür hinausschubste.
»Eigentlich hättest du dich über Dinge informieren sollen, die ich noch nicht kannte«, sagte er leicht verstimmt, sobald sie draußen standen. »Schließlich wirst du dafür bezahlt, mir zu helfen, und nicht dafür, dass du in meinem Privatleben herumschnüffelst. Und außerdem ...«
»Ach, wenn wir schon dabei sind: Schuldest du mir nicht ein Monatsgehalt?«
»Wenn ich all die Shampoons und Mahlzeiten abziehe, die ich bezahlt habe, dann schulde ich dir ...«
Bei diesen Worten machte Darci kehrt. Offensichtlich war sie nicht bereit, etwas zu essen, wenn sie dafür bezahlen musste. Doch Adam packte sie am Arm und holte sie zurück. Als sie sich sträubte, hängte er sich bei ihr ein und ging einfach los. »Übrigens, warum bist du eigentlich so scharf auf Geld? Sparst du auf etwas
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