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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Landstraße fuhr.
    »Gut«, flüsterte er Darci zu. »Gehen wir!«
    »Und wohin?«, erklang eine Stimme hinter ihnen.
    Adam drehte sich um, bereit, dem Frager notfalls einen Tritt zu versetzen; doch der Mann stand zu weit weg. Offenbar hatte er das Geräusch des wegfahrenden Wagens genutzt, um sich anzuschleichen. Auch wenn sein Gesicht hinter einer schwarzen Skimaske verborgen war, sah Adam sofort, dass es nicht der Mann aus dem Laden war. Der hier war größer, schlanker; sein locker sitzender schwarzer Trainingsanzug ließ seinen Körperbau zwar nicht deutlich erkennen, aber er schien ziemlich gut in Form zu sein. In der Hand hielt er einen Revolver, den Adam als .38er zu erkennen glaubte.
    »Bewegt euch nach dort drüben!«, forderte der Mann sie auf und deutete mit der Waffe auf eine Lichtung zwischen den Bäumen, die den Parkplatz säumten.
    Adam trat vor Darci. »Lassen Sie sie laufen. Sie hat mit der Sache nichts zu tun.«
    Der Mann schnaubte höhnisch. »Meines Wissens nach hat sie sehr viel damit zu tun.« »Nein!«, entgegnete Adam. »Sie ist nicht die, für die Sie sie halten. Sie ist meine ...«
    »Ist mir völlig egal, was Sie mit ihr anstellen. Das geht mich nichts an. Ich soll nur ... Hey!«, sagte er unvermittelt.
    Adam wollte seinen Augen kaum trauen: Der Mann senkte langsam den Arm mit der Waffe. Es sah allerdings so aus, als könne er gar nicht anders, als würde sein rechter Arm von einer äußeren Kraft gesteuert. Adam bemerkte, dass auf Darcis Gesicht ein Ausdruck höchster Konzentration lag, wie er ihn schon einmal an ihr beobachtet hatte. Ja, erst gestern Abend, dachte er. Gestern Abend hatte sie das ältere Paar mit diesem Gesichtsausdruck angestarrt, als sie die beiden aus »ihrer« Nische hatte vertreiben wollen. Was hatte sie da gleich noch mal getan? Ja, jetzt fiel es ihm wieder ein: Sie hatte ihre Innere Überzeugung angewandt.
    Während Adam diese Dinge durch den Kopf gingen, fragte er sich, warum er eigentlich so untätig blieb. Warum ließ er die Chance, dass dieser Mann aus welchem Grund auch immer seine Waffe senkte, ungenutzt verstreichen?
    Doch seltsam - Adam hatte das Gefühl, als könne er gar nicht anders, als untätig zu bleiben. Vom Hals abwärts fühlte sich sein Körper wie eine Statue an, er stand da wie angewurzelt. Das Einzige, was er bewegen konnte, war sein Kopf, und den drehte er nun langsam, um von Darci auf den Mann mit der Waffe und wieder zurück auf Darci zu blicken. Sein übriger Körper aber schien zur Bewegungslosigkeit verdammt.
    Es kam Adam ewig vor, bis Darci endlich, ohne den Blick von dem Angreifer zu wenden, langsam zu diesem ging und ihm die Waffe aus der Hand nahm. Sie legte den Finger an den Abzug - offensichtlich konnte sie mit Pistolen umgehen - und zielte auf den Kopf des Mannes. »Und jetzt weg mit dieser Maske!«, befahl sie.
    Doch dann musste sie niesen.
    Und dadurch wurde ihre Konzentration gestört, und damit auch der Bann, mit dem sie den Mann und Adam in Schach gehalten hatte. Der Mann versuchte allerdings erst gar nicht, Darci die Waffe wieder abzunehmen, sondern rannte Richtung Wald, sein Heil in der Flucht suchend. »Sie sind eine Hexe, Lady!«, rief er ihr noch über die Schulter zu. »Sollen die Sie doch haben!«
    Adam brauchte ein paar Sekunden, um sich zu sammeln und wieder Herr seiner Sinne zu werden. Diese Sekunden waren ausschlaggebend, denn als er dem Fliehenden endlich nachrannte, war es zu spät. Der Mann kannte sich in den Wäldern aus, Adam nicht. Er war wie vom Erdboden verschluckt.
    Langsam kehrte Adam zu Darci zurück. Sie saß kreidebleich vor Erschöpfung auf einem Baumstamm, die Waffe im Schoß. Ihre Schultern bebten, und es sah ganz danach aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen.
    Adam wusste, dass er sie jetzt eigentlich hätte trösten müssen. Offenkundig war sie nach dem, was sie gerade getan hatte, völlig entkräftet. Aber er brachte es nicht über sich, und außerdem fehlten ihm die Worte. Er war sich nicht sicher, was er soeben gesehen und gefühlt hatte. Hatte es Darci mithilfe ihrer Gedanken tatsächlich geschafft, zwei erwachsene Männer zu lähmen?
    Nachdem er sie eine Weile stumm gemustert hatte, sagte er: »Du hast deinen Pullover verkehrt herum an.«
    »Ach ja?« Sie legte den Revolver weg. Dann stand sie langsam und vorsichtig auf, zog die Arme aus den Ärmeln und drehte den Pulli um.
    Adam nahm die Waffe an sich. »Bist du so weit, dass wir gehen können?«, fragte er. »Ich glaube nicht, dass

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