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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sofort, wen er vor sich hatte. Die Fotos der in Camwell als vermisst gemeldeten Mädchen hatten sich untrüglich in sein Gedächtnis eingeprägt, und diese Frau sah einem der Mädchen sehr ähnlich.
    »Sie sind Susan Fairmont, nicht wahr?«, fragte Adam sie leise. »Lauries Schwester.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf Darci. »Sie und Ihre Schwester waren Freundinnen, und sie hat eben von Lauries Tod erfahren.«
    Die Frau schien einen Augenblick lang zu überlegen. Als Adam merkte, dass sie darüber nachdachte, was sie tun sollte, überrollte ihn eine Welle der Schuld. Wie viele sensationslüsterne Menschen hatten wohl schon versucht, sich ihr zu nähern und ihr Fragen zu ihrer toten Schwester zu stellen?
    »Kommen Sie mit ins Haus«, sagte die Frau schließlich und schritt voran.
    »Die Polizei sagte, es war kein Mord. Sie meinten, Laurie hat vielleicht Selbstmord verübt«, sagte Susan Fairmont verbittert.
    Ihr leichter Akzent verriet, dass sie wie Darci aus dem Süden der Vereinigten Staaten stammte. »Oder dass sie vielleicht am Steuer einschlief und deshalb an den Baum fuhr.«
    Zwanzig Minuten waren vergangen, seit Darci in Ohnmacht gefallen war. Sie saßen in Susans Wohnzimmer auf einem gemütlichen alten Sofa, umgeben von vielen weiteren antiken Möbeln. Susan hatte Tee gemacht und saß, eine Tasse in der Hand, ihnen gegenüber in einem Ohrensessel. Darci war noch immer blass und etwas wacklig; deshalb saß Adam direkt neben ihr für den Fall, dass sie noch einmal ohnmächtig werden sollte. In der einen Hand hielt sie ihre Teetasse, die andere umklammerte unter ihrem Rock noch immer die kleine Schachtel mit der Uhr, die Adam ihr geschenkt hatte.
    »Sie sehen ein wenig wie Laurie aus«, hatte Susan zu Darci gesagt, sobald sie Platz genommen hatten, und als diese lediglich nickte, schien Susan damit zufrieden zu sein; bei Adam rief ihre Bemerkung jedoch noch mehr Schuldgefühle hervor, weil er diese nette, vertrauensvolle Frau belogen hatte.
    »Es war schrecklich«, meinte Susan und setzte ihre Tasse ab. »Laurie verschwand, als sie in diesem widerlichen Ort Camwell eine alte Kirche fotografierte, und sofort schrie die ganze Welt, es sei Hexerei im Spiel.«
    »Und Sie glauben das nicht?«, fragte Adam.
    Einen langen Augenblick saß Susan nur stumm da, musterte ihre beiden Besucher und schien intensiv zu überlegen. »Ich sage nicht, was ich denke«, antwortete sie schließlich so leise, dass man sie kaum hörte, »weil - wissen Sie, ich bin gewarnt worden. Man hat mir geraten, den Mund zu halten.«
    »Wer hat das zu Ihnen gesagt?«, wollte Darci sofort wissen. Sie klang empört, aber wenigstens schien sie endlich wieder richtig lebendig zu werden.
    »Die Polizei und ein Beamter vom FBI.«
    »Vom FBI?«, wiederholte Darci. »Was hatten die denn mit der Sache zu tun? Vor allem, wenn die Polizei am Ort sagte, es sei Selbstmord gewesen?« In ihrer Stimme lag so viel Hohn, dass Adam sie argwöhnisch musterte. War das echt, oder schauspielerte sie?
    »Ich glaube, das FBI beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Hexen von Camwell, und ...«
    »Aber wieso haben sie dann noch nichts gegen sie unternommen?«, unterbrach Darci unvermittelt. »Wie viele Menschen müssen denn noch sterben, bis dieses Treiben endlich eingestellt wird? Wussten sie, dass diese Leute unterirdische Tunnels haben, in denen sie sich treffen? Riesige Tunnels!«
    Adam hätte Darci am liebsten eine Hand auf den Mund gelegt.
    »Ja, natürlich weiß ich das«, sagte Susan. »Jeder, der in der Nähe von Camwell wohnt, weiß das. Das ist eine große Organisation, und sie haben auch Zulauf. Die Aussicht auf Macht ist schließlich eine große Verlockung.«
    »Aber warum geht dann das FBI nicht...« »Warum«, unterbrach dieses Mal Susan, »warum schicken sie nicht einfach ein paar Bulldozer dorthin, reißen die Tunnels ein und beenden den ganzen Zauber?«
    »Man kann einen Bienenstock zerstören, aber wenn man die Königin nicht erwischt, bauen sie einfach einen neuen«, warf Adam leise ein.
    »Sind Sie am Ende ein FBI-Agent?«, fuhr Susan ihn an.
    »Nein, er denkt nur wie einer von denen«, erklärte Darci. »Also, was sollen Sie verschweigen?«
    Einmal mehr war Adam verblüfft über ihre Dreistigkeit. Doch dieses Mal war er nicht erstaunt, als Susan ihr antwortete; er wusste inzwischen, dass Darci auch die Gabe hatte, bei anderen Menschen rasch Vertrauen zu erwecken.
    »Man sagte mir, meine Theorien seien nicht mehr als eine persönliche Meinung,

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