Fuer immer und alle Zeit
hochgezogenen Brauen.
»Sie ist schon mit einem anderen verlobt«, hielt Adam dagegen, »und außerdem, sie und ich sind ... ich meine, wir sind kein ...«
»Das sehe ich«, entgegnete Taylor, offensichtlich sehr amüsiert über Adams Aussage, ja, er kicherte sogar ganz unverhohlen. »Ja, ich kann es ganz deutlich sehen, dass ihr beide kein Paar seid.« Noch immer schmunzelnd, nahm er Darcis linke Hand und begann, darauf zu zeichnen. Er verband die Muttermale auf ihrer Handfläche miteinander.
»Kritzelentchen«, murmelte Adam, und Darci lächelte.
Als Taylor sie fragend anblickte, meinte sie: »Manchmal sind seine Scherze gar nicht so dumm«, doch dann sagte sie plötzlich überrascht: »Oh!«
»Das habe ich mir gedacht«, murmelte Taylor. »Es sind neun Muttermale, nicht sieben. Die beiden letzten sind weiter unten am Handgelenk. Seht ihr?«
Du musst mich auffangen , sagte Darci in Gedanken zu Adam, während sie auf ihre Handfläche starrte, denn ihre Knie gaben schon wieder nach. Auf ihrer Handfläche befand sich exakt die gleiche Figur - der Turm, der in Adams Brust eingebrannt war.
Adam schob Taylor zur Seite, fing Darci auf und legte sie auf die Couch. »Bringen Sie ihr ein Glas Wasser«, befahl er dem älteren Mann - und schämte sich dafür, wie gut es sich anfühlte, sich zwischen Darci und ihren Vater zu stellen. »Am besten mit Eis.«
Als Taylor mit dem Wasser wiederkam, fragte er: »Sind Sie sicher, dass sie nicht einfach nur Hunger hat? Sie ist so dünn. Geben Sie ihr auch mal etwas zu essen?«
Diese Bemerkung brach das Eis. Adam blickte auf Darci, die auf dem Sofa lag und wieder halb ohnmächtig war, und begann zu lachen.
Und er steckte Darci damit an. Als er sich auf das Ende der Couch niedersinken ließ, setzte sich Darci auf, und ihr Lachen wurde stärker. Und je mehr sie lachten, desto länger lachten sie, und sie lachten, bis sie schließlich einander in die Arme sanken.
Taylor stand zuerst nur da und beobachtete die beiden nachdenklich. Nach einer Weile begann er, im Bungalow auf und ab zu gehen. Als er bemerkte, dass Darcis und Adams Kleidung in ein und demselben Schrank hing und sie offenbar auch im selben Bett schliefen, griff er zum Telefon, rief die Rezeption an und bat, seine Koffer wieder zu packen und ins Haus Kardinal zu bringen. Sein Ton und seine Wortwahl veranlassten den jungen Mann am anderen Ende der Leitung nicht zu der Feststellung, dass das nicht zum regulären Service des Hauses gehöre; er sagte nur: »Jawohl, Sir. Ich kümmere mich darum.«
Eine halbe Stunde später klopfte es, und als Taylor öffnete, stand praktisch die gesamte Belegschaft des Hotels vor ihm.
Und jede Person hatte einen Koffer, einen Karton oder sonst ein Behältnis bei sich.
»Was in aller Welt ...«, begann Adam, der die Parade beobachtete.
»Ich habe beschlossen, hier zu bleiben, in diesem Haus«, erklärte Taylor kurz und mit einem festen Blick auf Adam. »Diese Leute erwarten ein Trinkgeld, und ich bin sicher, dass Sie sich das eher leisten können als ich.«
Adam wollte eigentlich etwas erwidern, doch Stattdessen öffnete er einfach seine Brieftasche und verteilte mehrere Scheine an das Personal. »Wie der Vater, so die Tochter«, murmelte er vor sich hin, während die Hotelangestellten grinsend verschwanden. »Wollen Sie mir nicht erklären, was das soll?«, fragte er dann Taylor.
Darcis Vater setzte sich auf einen Stuhl gegenüber der Couch. »Ich hatte nicht viel Zeit zum Planen, deshalb habe ich einfach alles mitgebracht, was wir eventuell brauchen. Heute Abend müssen wir versuchen, an den Spiegel zu kommen. Morgen ist der Einunddreißigste, deshalb ...«
»Halloween«, sagte Darci. Sie saß an einem Ende der Couch, Adam am anderen. Und sie merkte, dass sie nicht daran gedacht hatte, auf das Datum zu achten.
»Ja, genau«, erwiderte Taylor. »Wenn wir bis morgen warten, ist es zu spät. Wenn sie ihre Macht über heute Abend hinaus behält, verdoppelt sich diese Macht. Sie wird bei dem Ritual Kinder verwenden«, fügte er leise hinzu. »Aber ich weiß nicht, wo sie den Spiegel aufbewahrt. Sie ...«
»Der Boss?«, fragte Darci und versuchte, nicht über das nachzudenken, was ihr Vater eben gesagt hatte. »Wir haben gehört, dass sie so genannt wird.«
»Und wann war das?«, fragte Taylor, doch dann hob er eine Hand. »Nein, sag es mir nicht. Wir haben keine Zeit. Heute Nacht rechnet sie nicht mit uns. Ich bin sicher, dass sie Darci im Spiegel gesehen hat, deshalb wird sie
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