Für immer und eh nicht (German Edition)
und einem Glas Nussnougatcreme zurück, das er zwischen uns auf die Treppe stellte. Fröhlich schwatzend setzten wir unser Frühstück fort.
«Das gibt es doch nicht«, ertönte Sebastians Stimme vom Gartentor. »Kaum sind wir aus dem Haus, essen die zwei alles auf. Komm schnell, Papa! Sonst kriegen wir nichts mehr ab.«
»Ich komme ja schon.« Mein Vater tauchte jetzt hinter Sebastian auf. Er trug zwei Rollen mit Dämmfolie und hatte bereits wieder seine blaue Latzhose an. »Harald, hilf mir bitte mit den Rollen! Sebastian, du musst noch die Spaxschrauben aus dem Kofferraum holen. Und Theresa, du kannst uns schon mal Frühstück machen.«
»Das war es dann wohl mit der Ruhe.« Harald stopfte sich den Rest seines Brötchens in den Mund und sprang auf. »Wir tun am besten, was er sagt. Sonst dürfen wir heute Abend nicht zu seiner Party.«
»Wie nett, dass du mich daran erinnerst.« Ich erhob mich ebenfalls und wischte mir die Krümel von der Hose. »Die Grillparty hatte ich bis jetzt erfolgreich verdrängt.«
»Warum? Ich finde, das hört sich ganz lustig an.«
»Warte ab! Ich wette, heute Nacht bist du heilfroh, wenn du dich verabschieden kannst.«
»Wir werden sehen.« Er drückte mir die beiden leeren Kaffeetassen in die Hand. »Und jetzt ab in die Küche mit dir!«
Gegen zwei Uhr am Nachmittag beendeten wir die Arbeit, um uns auf die Grillparty vorzubereiten.
Bevor ich die Tür zum Dachgeschoss schloss, warf ich noch einen prüfenden Blick durch den Raum. In den letzten Tagen waren wir gut vorangekommen. Parkett, Wand und Deckenverkleidung waren fertig, jetzt fehlten nur noch ein paar Kleinigkeiten. Ich hegte die leise Hoffnung, dass wir bis Mitte der kommenden Woche fertig sein würden und meine Mutter endlich wieder nach Hause zurückkehren konnte.
»Kannst du um fünf Uhr hier sein?« Mein Vater war neben mich getreten und legte seinen Arm um meine Schultern.
»Natürlich.« Ich schmiegte mich an ihn. »Hast du denn alles für heute Abend oder brauchst du noch Hilfe beim Einkauf?«
»Es ist alles vorbereitet, ich serviere das Gleiche wie jedes Jahr. Ich habe die Einkaufsliste im Computer gespeichert und musste sie nur ausdrucken.«
»Und was gibt es Gutes?«
»Bratwürste, Steaks, Baguette, Toast, Kartoffelsalat und Nudelsalat.«
»Wer hat die Salate gemacht?«
»Die habe ich fertig gekauft. Ich kann schließlich nicht von deiner Mutter verlangen, dass sie bei dir für mich kocht.«
»Wie rücksichtsvoll!« Ich drehte mich um und warf meinem Bruder einen anklagenden Blick zu. »Ich kenne andere Männer, die nicht solche Skrupel haben.«
Er grinste nur und streckte mir die Zunge heraus.
»Sebastian, können wir?« Harald stand an der Treppe und spielte ungeduldig mit seinen Autoschlüsseln. Offensichtlich hatte er Sebastian heute Morgen in seinem Wagen mitgenommen.
»Ich komme!« Sebastian folgte ihm. »Können wir noch kurz bei Theresa vorbeifahren?«
»Warum?«, fragte Harald.
»Ich muss etwas abholen.«
»Das ist extrem wichtig für den heutigen Abend«, erklärte ich Harald, während wir das Haus verließen und auf die Straße traten. »Sozusagen seine Geheimwaffe.«
»Und das wäre?«
»Schweinefilet, Spargelspitzen und Kartoffeln, alles frisch zubereitet von meiner Mutter.« Sie hatte das Essen gestern Nacht noch in Dosen verpackt, beschriftet und in den Kühlschrank gestellt.
»Oh.« Harald grinste. »Schwere Geschütze.«
»Ihr seid ja nur neidisch.« Sebastian trat zwischen uns und legte uns jeweils einen Arm um die Schultern. »Wenn ihr die Frau sehen würdet, dann wüsstet ihr, dass man ihr nicht einfach Ravioli aus der Dose vorsetzen kann.«
»Das muss ja ein Superweib sein.« Ich löste mich aus seiner Umarmung und stieg ins Auto. »Bis gleich!«
Raphaels Rolls-Royce stand vor dem Haus, als ich in meine Straße bog. Er selbst lehnte entspannt an dem Wagen und lächelte mir entgegen.
Sofort schlug mein Herz ein wenig schneller. Heute trug er beigefarbene Hosen und ein weißes Poloshirt. Seine braune Fleecejacke hatte er sich lässig über die Schulter geworfen. Die helle Kleidung stand im direkten Kontrast zu seiner braunen Haut und ließ ihn noch ein wenig vollkommener erscheinen.
Ich parkte mein Auto mehr schlecht als recht, denn sein Anblick störte meine Konzentration. »Du bist zwei Stunden zu früh«, war das Erste, was ich zu ihm sagte, als ich endlich vor ihm stand. Gleich darauf ärgerte ich mich über diese dumme Bemerkung. Als ob ich es ihm zum Vorwurf
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