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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wanner
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Decke muss unbedingt dort bleiben, sonst kann ich mich nicht auf den Film konzentrieren! Gegen deine Bauchmuskeln hat nämlich nicht einmal Leo eine Chance, auch wenn er noch so schön ertrinkt.«

11
    I ch werde nie wieder etwas mit einem Mann anfangen!« Mit rotgeweinten Augen saß Steffi am Montagmorgen in unserem Pausenraum und zerrupfte ihr Papiertaschentuch.
    »Natürlich nicht«, versicherte ich ihr jetzt wohl schon zum fünften Mal und streichelte ihr beruhigend über den Arm.
    »Ab jetzt lebe ich allein.« Sie schniefte und holte sich ein neues Taschentuch aus der Packung, ohne auf die zerbröselten Fetzen zu achten, die vor ihr auf dem Boden lagen.
    »Ja, tu das!« Ich war dazu übergegangen, ihr in allem zuzustimmen, weil das ihren Tränenfluss am ehesten zum Versiegen brachte.
    »Dein Bruder ist der gemeinste Kerl, den ich kenne«, flüsterte sie und schnäuzte sich in das Taschentuch.
    »Oh, ja!« Dieses Mal kam meine Zustimmung aus tiefstem Herzen.
    »Und ich dumme Kuh dachte, dass das Kartoffelschälen nur ein Vorwand war, als er mich am Samstagabend anrief. Von wegen!«
    »Der kann was erleben.« Wütend presste ich die Lippen zusammen. Dieses Mal war Sebastian zu weit gegangen. Soviel ich bislang Steffis geschluchzten Worten entnehmen konnte, hatte er sie am Samstagabend tatsächlich angerufen und um Hilfe gebeten. Steffi hatte hocherfreut zugesagt und war völlig ahnungslos zu ihm gefahren.
    »Er hat mir weisgemacht, dass das Essen für seinen Chef und dessen Frau sein sollte und dass ich seine einzige Rettung sei. Seine einzige Rettung – dass ich nicht lache!« Sie brachte ein paar Geräusche zustande, die eher wie ein verzweifeltes Schluchzen klangen, und vergrub ihr Gesicht im Taschentuch.
    »Bist du nicht misstrauisch geworden, dass nur eine Frau kam und kein Mann?«
    »Nein. Ich habe es zunächst gar nicht mitbekommen. Eigentlich hätte ich zu dem Zeitpunkt schon längst wieder fort sein sollen, aber es gab Probleme mit dem Filet, und so bin ich noch geblieben und habe das Fleisch überwacht. Ich musste ihm versprechen, ganz leise zu sein und möglichst unauffällig zu gehen.«
    »Und das kam dir nicht seltsam vor?«
    »Eigentlich nicht.« Steffi trocknete ihre Tränen. »Ich fand es sogar ganz süß, dass er vor seinem Chef mit einem tollen Abendessen glänzen wollte. Es war aufregend, dass wir ein Geheimnis miteinander hatten. Und außerdem …« Ihre Stimme versagte wieder, und die Hände zerfetzten das nächste Papiertuch.
    »Was außerdem?«
    »Außerdem hatte ich nicht den geringsten Anlass, eine andere Frau zu fürchten. Im Gegenteil!«
    »Warum nicht?«
    »Wir … wir sind uns in seiner Küche nähergekommen«, gab sie mit leiser Stimme zu.
    O Gott, das war schlimmer als befürchtet! »Wie nahe?«
    »Wir haben uns geküsst.« Die Erinnerung an diese Zärtlichkeit löste einen neuen Tränenausbruch aus.
    »Hier.« Ich gab ihr ein weiteres Taschentuch.
    »Weißt du, was das Schlimmste ist?«, fragte sie.
    »Nun, das ist eine schwere Entscheidung.« Ich fand die ganze Geschichte schrecklich und wollte mich nur ungern auf ein Detail festlegen.
    »Das Schlimmste ist, dass diese Frau genauso aussieht wie ich!« Steffis Stimme hatte einen hysterischen Tonfall angenommen.
    »Woher weißt du das? Seid ihr euch trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen begegnet?«
    »Es war reiner Zufall. Als ich es klingeln hörte, habe ich die Küchentür geschlossen, damit mich keiner sieht.« Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen, doch sie sprach weiter. »Dann war das Essen fertig, und ich wollte unbemerkt durch die Haustür hinausschlüpfen. Doch da standen sie im Flur und haben sich leidenschaftlich geküsst! Und natürlich war vom Chef weit und breit keine Spur.«
    »Arme Steffi! Wie hast du reagiert?«
    »Ich bin hinausgelaufen und habe die Tür hinter mir zugeknallt.«
    »Ist er dir nachgekommen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Dieser Mistkerl«, knurrte ich.
    »Diese Schlange!«, korrigierte sie mich. »Rothaarig, schlank und sportlich. Was hat sie, das ich nicht habe?« Sie legte ihren Kopf in die Hände und wimmerte leise vor sich hin.
    »Gar nichts.« Ich nahm sie in den Arm und wiegte sie tröstend hin und her. »Ich kenne ein paar von Sebastians Ex-Freundinnen. Du bist mit Sicherheit sympathischer, intelligenter und warmherziger als alle zusammen.«
    »Aber was nutzt mir das? Überhaupt nichts!«
    »Das stimmt nicht. Er ist nur einfach nicht der richtige Mann für dich«, widersprach ich.
    »Zum

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