Fuer immer und einen Tag
arbeiten, und auÃerdem hatten beide Schlüssel. Während sie noch an Ally oder Gina dachte, stellte sich heraus, dass jemand anders aus dem Büro sich freigenommen hatte, um ihr einen Besuch abzustatten.
»Jennifer, was für eine nette Ãberraschung«, sagte sie mit gezwungenem Lächeln.
»Du brauchst nicht zu heucheln. Ich weiÃ, dass du froh wärst, Bannisters Küchen und Bäder nur noch von fern zu sehen.«
»Ehrlich gesagt wäre ich froh, es noch jeden Tag zu sehen«, entgegnete Emma nüchtern.
»Ich weiÃ, was für eine blöde Bemerkung«, gab Jennifer zu. »Was ich meinte, war, dass du eigentlich immer für eine höhere Liga bestimmt warst.«
Dieser letzte Kommentar blieb in der Luft hängen, da keine der beiden Frauen das Bedürfnis nach einem Nachruf auf Emmas Karriere verspürte. »Machâs dir bequem«, sagte Emma, sich auf ihre guten Manieren besinnend. »Möchtest du einen Kaffee? Ich habe gerade welchen gemacht.«
»Huh, ist der stark«, sagte Jennifer, als sie einen Schluck aus der Tasse getrunken hatte, die Emma ihr gebracht hatte.
»Entschuldige, mein Geschmackssinn lässt mit jedem Tag mehr nach, deshalb nehme ich von allem zu viel.«
Ein mitfühlender Ausdruck erschien in Jennifers Augen, was das Letzte war, was Emma sehen wollte. »Liegt das an der Chemo?«
»Ja, wahrscheinlich«, sagte sie achselzuckend, weil sie keine Lust hatte, mit Jennifer über irgendwelche Nebenwirkungen oder überhaupt ihren Krebs zu sprechen. »Genug davon, was möchtest du von mir?«
Jennifer sträubte sich nicht gegen ihre Direktheit, im Gegenteil, sie entspannte sich und lächelte. »Ich schätze, ich möchte deine Vergebung. Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen.«
»Wofür denn?«
»Also, ich wusste ja von Dad, wie gut du in deinem Job warst, und als ich in der Firma anfing, hatte ich dieses Bild von dir als ehrgeiziger Karrierefrau im Kopf.«
»Das bin ich auch«, sagte Emma stolz.
Jennifer lachte und trank tapfer noch einen Schluck von dem Kaffee. »Ich habe mir einreden lassen, dass du einen rücksichtslosen Zug hättest und keine Skrupel, andere zu torpedieren, um selbst gut dazustehen. Dass du fremde Arbeit als deine eigene ausgeben würdest und solche Sachen.«
»Alex«, vermutete Emma, und Jennifer nickte. »Okay, warum habe ich den Eindruck, dass du jetzt nicht mehr so denkst?«
»Weil ich inzwischen weiÃ, was er für ein Idiot ist«, sagte Jennifer. »Alex kam ständig mit guten Ideen an, von denen er behauptete, dass du sie für ihn gesammelt hättest, weshalb es irgendwie unbegreiflich war, warum er keine Werbekampagne auf die Beine stellen konnte. Ich hatte so meinen Verdacht, aber erst, nachdem du mir all deine anderen Dateien überlassen hattest, hatte ich auch die Argumente, um Dad davon zu überzeugen, dass es ohne Berater nicht geht. Und es kam mir nicht richtig vor, dass er Alex für die treibende kreative Kraft hinter den Konzepten hielt, obwohl du es doch warst.«
»Ich war nicht sicher, was du tun würdest â¦Â«, begann Emma, unterbrach sich jedoch. Sie dachte an ihre letzte Stippvisite im Büro und den BlumenstrauÃ.
»Du dachtest, wir hätten was miteinander?«, sagte Jennifer grinsend. »Wie könnte ich einen Typen respektieren, der dich so behandelt?«
»Aber dein Vater beschäftigt ihn immer noch, er ist immer noch der Marketingleiter«, sagte Emma, frustriert den Kopf schüttelnd.
Eine Pause entstand, in der Jennifer verlegen auf ihrem Platz herumrutschte. »Ich weiÃ, dass du Vertrauliches für dich behalten kannst, deshalb sage ich es dir jetzt. Alexâ Vater ist ein alter Freund meines Vaters, das ist dir bekannt, aber was dir nicht bekannt sein dürfte, ist, dass er mit Hilfe von ein wenig kreativer Buchführung das Gehalt seines Sohnes selbst bezahlt.«
»Ach, jetzt verstehe ich! Das waren die Daueraufträge in den Büchern für irgendwelche Leistungen, die es gar nicht gab.«
»Genau. Dad dachte anfangs wohl, dass dabei alle nur gewinnen können. Er bekam einen kostenlosen Angestellten, und sein Freund hatte seinen unsteten Sohn in einem festen Job untergebracht. Leider hatte er nicht einkalkuliert, zu was für einer Belastung Alex werden würde.«
»Du meinst, weil er jetzt einen Marketing-Berater bezahlen muss?«,
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