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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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Geschmack der Enttäuschung herunterschlucken. Dabei verstand sie selbst nicht, wie sie auf die Idee gekommen war, es könnte Alex sein.
    Ohne Erinnerung an ihre Halluzination wunderte sie sich noch mehr, als sie den Asphalt nach den Schnipseln einer Terminkarte absuchte, die nur in ihrer Einbildung existierten.
    Meg war fleißig gewesen. Mit Allys und Ginas Hilfe hatte sie bereits Emmas sämtliche Besitztümer aus dem gemeinsamen Haus in die Wohnung geschafft. Der Umzug hatte sie offenbar angestrengt, denn sie sah erschöpft und angespannt aus, als sie ihrer Tochter die Tür öffnete.
    Â»Komm, ich nehme dir das ab«, sagte sie und zerrte an der großen, mit Medikamentenvorräten vollgestopften Plastiktüte, die Emma trug. Erste Frustration machte sich bemerkbar, aber Emma setzte ein tapferes Lächeln auf.
    Â»Ist alles reibungslos verlaufen? Hast du Dr. Spelling noch mal gesehen? Gibt es etwas Neues?«
    Meg feuerte ihre Fragen wie Pistolenkugeln ab, doch Emma wehrte sie mit der Übung vieler Jahre ab. »Ja, ja und nein«, sagte sie.
    Â»Und was ist mit dem Zwischenfall vorm Krankenhaus?«, mischte Louise sich ein.
    Â»Warum? Was war denn?«
    Emma warf Louise einen vernichtenden Blick zu. »Nichts. Louise hatte meine Jacke vergessen, das war alles. Was ist, wollen wir den ganzen Tag hier herumstehen? Der arme Ben kriegt noch ganz ausgeleierte Arme, wenn er meine Tasche noch länger halten muss.«
    Â»Natürlich, entschuldigt bitte, kommt rein. Willkommen zu Hause, mein Schatz«, sagte Meg bewegt.
    Sie drängten sich in der kleinen Diele zusammen. Die Türen zu beiden Seiten führten in die beiden Schlafzimmer und das Bad, geradeaus ging es in den offenen Wohn- und Essbereich. Emma musste der Wohnung zugutehalten, dass sie nicht ganz so beengt war, wie sie ihr im Moment erschien, aber es wurden trotzdem schmerzliche Erinnerungen wach, mit denen sie eigentlich abgeschlossen zu haben glaubte. Meg öffnete die Tür zu dem Zimmer, das nun wieder ihres sein sollte, und Ben stellte ihre Reisetasche auf dem Doppelbett ab, weil der Fußboden schon mit jeder Menge Tüten und Kisten vollgestellt war.
    Â»Ich habe deine Sachen noch nicht eingeräumt«, erklärte Meg, »weil ich dachte, dass du selbst entscheiden willst, wo alles hinsoll.«
    Â»Beziehungsweise, was ich behalten kann und was nicht«, sagte Emma und musste eine weitere bittere Pille schlucken. In den letzten Jahren hatte sie in einem großen viktorianischen Reihenhaus gewohnt, in dem Platzmangel kein Thema gewesen war.
    Sie drehte sich um und ging auf den Wohnbereich zu, in dem es links eine Küchenzeile mit einer kleinen Essecke gab und sich rechts das Wohnzimmer anschloss. Die lindgrünen Wände verliehen dem Raum einen modernen Touch, und die Creme- und Violetttöne der bequemen Polstermöbel fügten Licht und Schatten hinzu, aber die Farben zeigten keine Wirkung auf sie. Mit ihrer Stimmung hatte sich auch die Umgebung verdüstert, so dass sie nicht auf die Luftballons und Willkommensbanner achtete, sondern von dem breiten Fenster angezogen wurde, das auf den Balkon hinausging und eine weite Aussicht auf den Mersey bot. In der Ferne konnte sie die Umrisse düsterer Bergzüge ausmachen, von denen die hintersten die Grenze zu Wales bildeten. Dunkle, schwere Wolken verschleierten die höchsten Gipfel.
    Â»Störe ich?«
    Das war vielleicht die einzige Stimme, die sie in die Wohnung zurückholen konnte. »Alex! Du bist gekommen!«, rief sie.
    Â»Hab ich doch gesagt«, entgegnete er vorwurfsvoll und wollte ihr einen Strauß blutroter Rosen überreichen, die zerdrückt wurden, als Emma sich in seine Arme stürzte. Sie vergrub ihren Kopf an seiner Schulter und atmete seinen Duft ein. Aftershave und Seife und eine unverwechselbare staubige Muffigkeit. Die Büros bei Bannister grenzten an die Werkhalle an, und Emma stellte verblüfft fest, wie eine plötzliche Sehnsucht nach der Firma sie überkam.
    Meg und Louise machten sich derweil in der Küche zu schaffen, während Ben sich im Hintergrund hielt. Von ihrem gemeinschaftlichen Schweigen schien eine gewisse Kritik auszugehen.
    Â»Wir müssen jetzt zurück ins Bistro«, verkündete Louise kurz darauf in brüskem Ton, passend zu der Hast, mit der sie sich anschickte, die gerade erst betretene Wohnung wieder zu verlassen.
    Â»Du bist der Boss«, sagte Ben, sah dabei aber

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