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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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hoch genug war, um an den Wolken zu kratzen, sondern sogar die Lufthülle zu durchstoßen schien. Die Sonne hatte mehr Kraft hier, und die hereinströmenden Strahlen scheuchten die Schatten in die hintersten Ecken. Man konnte weit über den Central Park mit seinem grünen Baldachin aus Baumkronen, dem Labyrinth der Wege und einem schimmernden See in der Ferne blicken. Doch ich war nicht wegen der Aussicht hier. Mein Hauptaugenmerk galt einer Reihe von bunten Aktenmappen auf dem Tisch. Das waren keine glänzenden Schachteln, liebevoll verpackt von dem freundlichen Ladenbesitzer, aber trotzdem stellten sie etwas ganz Wunderbares für mich dar. Ein Regenbogen aus Mappen wölbte sich vor mir, von denen jede ein verlockendes Versprechen enthielt. Kate trat neben mich.
    Â»Ja, und mich«, stimmte sie zu. »Weshalb ich dir jetzt auch die Wahl deines Auftrags überlasse. Das ist der Anfang vom Rest deines Lebens, Emma. Entscheide dich klug.«
    In der Innenstadt wimmelte es vor Leuten, die Weihnachtseinkäufe machten, während Emma vor dem Museum auf Ben wartete. Die Entscheidung, seine Einladung anzunehmen, war ihr letztendlich leicht gefallen. Sie musste fliehen, nicht nur aus ihren vier Wänden, sondern auch vor den Ängsten, die in ihr schwärten wie eine Wunde. Ihre Zukunft war ungewiss, und sie wusste nicht, auf wen sie sich bis zum bitteren Ende verlassen konnte. Alex war als Erster weggefallen, aber es würde andere geben, die auf Distanz gingen, wenn es hart auf hart kam. Das machte die Angebote von denen, die ihre Nähe suchten, nur umso kostbarer, aber sie wollte keine Enttäuschungen mehr erleben, schwor sie sich. Sie würde auf der Hut sein müssen.
    Sie stampfte mit den Füßen, um sich warm zu halten, und sah zu der steilen Steintreppe hinauf, die zum ursprünglichen Museumseingang führte. Sie erinnerte sich, wie sie mit ihrem Vater diese Stufen hinaufgestiegen war und ihn dabei fest an der Hand gehalten hatte. Gewaltige Säulen standen zu beiden Seiten der großen Flügeltür Wache, die ihr hoch genug für Riesen vorgekommen war, und sie wusste noch, wie sie sich als kleines Mädchen sehr winzig und etwas ängstlich gefühlt hatte. Auch jetzt war sie irgendwie nervös, verstand aber nicht richtig, warum. Ihre Emotionen waren ständig im Fluss. Sie musste immer noch den Schock ihrer Diagnose verkraften, und die Medikamente, die sie zu nehmen gezwungen war, förderten die Stimmungsschwankungen zusätzlich. Dann war da noch die Trennung von Alex, die sie zu verarbeiten hatte, und jetzt ihre Gefühle für …
    Â»Suchst du etwa mich?«
    Sie hatte ihn nicht kommen sehen und merkte, dass sie nach jemandem in einer weißen Kochuniform Ausschau gehalten hatte. Ben legte auf seine äußere Erscheinung offenbar genauso viel wert wie auf beste Zutaten in der Küche. Obwohl er nur Jeans und T-Shirt unter seiner Winterjacke trug, hatte er einen perfekt kombinierten, lässigen Look erzielt, in dem Zeit und Mühe steckten.
    Als sie zusammen auf den neuen Eingang an der Seite des Gebäudes zugingen, nahm ihre Nervosität eher noch zu. Es war noch früh am Vormittag, und sie hatten das Museum praktisch für sich. Sie fühlte sich verpflichtet, leise zu sein, aber ihre Stiefelabsätze klapperten auf dem Steinfußboden der Eingangshalle und kündigten laut ihre Ankunft an. Sie versuchte, auf den Fußballen zu gehen, und brachte ein paar geräuschlose Schritte zustande, bis Ben plötzlich stehen blieb.
    Er sah belustigt aus. »Was machst du denn da?«
    Â»Du bist fein raus, du hast Turnschuhe an«, flüsterte sie.
    Ben lachte leise. »Wir haben das Recht, hier zu sein, weißt du. Sieh mal«, sagte er und zeigte auf die Schilder ringsherum, »das ist das World Museum. Welchen Sinn hat es, die Welt zu sehen, wenn man selbst keinen Eindruck hinterlässt? Du darfst hier herumtrampeln wie ein Troll in einer Zwergenmine, wenn du willst.«
    Jetzt musste Emma lachen. »Vielen Dank! Jetzt bin ich erst recht gehemmt.«
    Â»Komm«, beharrte er und zog sie zum Lift. »Die Welt erwartet uns.«
    Sie sahen sich den Übersichtsplan an, während sie auf den Aufzug warteten. »Wo sollen wir zuerst hingehen?«, fragte Emma.
    Â»Wir könnten ganz oben anfangen und uns dann nach unten vorarbeiten«, meinte Ben.
    Â»Im Planetarium? Wenn du meinst, dass ich Reisen ins All in meine

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