Für immer untot
umherstapfte, sah ich die Sache aus einem anderen Blickwinkel.
»Du bist bei diesen Geschöpfen aufgewachsen und verteidigst sie trotzdem! Das habe ich nie verstanden. Wie können sich Menschen mit den Wesen verbünden, die ihr Blut trinken?«
»Du verwechselst erneut Dämonen und Vampire«, sagte ich. Dieses Problem hatte er die ganze Zeit über gehabt. Und die Nähe von Casanova, des einzigen von einem Inkubus besessenen Vampirs, dürfte in dieser Hinsicht kaum geholfen haben.
»Tue ich das?« Pritkin steckte voller Anspannung und presste die Lippen zusammen. »Vampire sind egozentrische, nur an sich selbst denkende Schattenwesen, die sich von Menschen ernähren, die dumm genug sind, es ihnen zu erlauben. Ich sehe da kaum einen Unterschied!«
Mit wurde allmählich klar, warum Pritkin nie ein großer Fan von Vampiren gewesen war. Die Art und Weise, wie sie und Inkuben sich ernährten, mochte tatsächlich Unbehagen wecken. Vamps nahmen Blut, während Inkuben direkt auf die Lebenskraft zurück-griffen, und zwar durch Gefühle. Doch für jemanden mit Pritkins Hintergrund mochten die Unterschiede nicht ganz klar sein.
»So einfach ist das nicht.« Ich kam auf die Beine und versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen, als sich stechender Schmerz im Rücken meldete. Vermutlich hatte ich mich zu schnell gedreht, und es half kaum, den Kopf von einer Seite zur anderen zu bewegen. Pritkin bemerkte es, aber ich bekam keine Nackenmassage von ihm. Damit hatte ich auch nicht gerechnet.
»Manche Vamps, wie zum Beispiel Tony, sind wahre Monster«, sagte ich. »Aber ich schätze, er war es auch schon vor der Verwandlung. Es gibt ebenso wenig einen typischen Vampir, wie es einen typischen Menschen gibt.«
Pritkin trat näher, und in seinem Gesicht rangen Schmerz und Zorn miteinander. »Es gibt sehr wohl einen typischen Dämon! Rosier unterscheidet sich nicht von deinem Freund unten, oder von den anderen. Abgesehen vom Ausmaß seiner Macht und der Schmerzen, die er verursachen kann.«
»Mein Vater ist kein Ungeheuer gewesen, aber er hat für eins gearbeitet«, sagte ich leise. Pritkin war nicht der Einzige, den das Schicksal gezwungen hatte, sich in Hinsicht auf seinen persönlichen Hintergrund unangenehmen Wahrheiten zu stellen. »Ich musste mich damit abfinden und auch akzeptieren, dass er sich zwar weigerte, mich Tony zu überlassen, andere Dinge aber nicht ablehnte. .«
»Dein Vater war ein Mensch«, zischte Pritkin, und sein plötzlicher Wutausbruch traf mich wie ein Schlag. Ich wich einen Schritt zurück.
»Du ebenfalls!«
Er lachte sein kurzes, humorloses Lachen, und ich dachte plötzlich daran, dass ich ihn nie richtig lachen gehört hatte. Manchmal lächelte er amüsiert, aber näher kam er einem Lachen nicht. Und selbst das Lächeln betraf hauptsächlich die Muskeln im Bereich der Augen. Wie gern hätte ich ihn einmal richtig lachen gehört, nur ein einziges Mal. Aber an diesem Tag würde mein Wunsch wahrscheinlich nicht in Erfüllung gehen.
Er bewegte sich plötzlich, und dadurch berührten wir uns an Oberschenkel, Hüfte und Schulter. Doch ich wich nicht noch einmal zurück. »Bin ich das? Hast du dich nie gefragt, warum dein Geis auf mich so viel stärker reagiert als auf sonst jemanden, warum er in mir eine so große Bedrohung sieht?«
»In letzter Zeit scheint er die Sache anders zu sehen.« Das bewies die Gänsehaut, die ich plötzlich bekam.
»Weil er hier war! Er wollte mir erneut zeigen, dass ich nicht besser bin als er!«
»Augenblick. Rosier kann den Geis blockieren?«
»Er ist ein Dämonenlord. Menschliche Magie hat keine Macht über ein solches Wesen.«
»Kann er den Zauber entfernen?«
Pritkin packte meine Arme, und seine Finger drückten fest zu. »Du wirst nicht nach diesem Wesen suchen!«
»Normalerweise laufe ich nicht herum und suche nach Leuten, die mich tot sehen wollen!« Es gab schon zu viele von ihnen, die mich ohne Hilfe fanden.
»Aber wenn ein anderer Inkubus das wiederholen könnte, was er gemacht hat…«
»Nein, niemand sonst ist so mächtig!« Pritkins Stimme wurde wieder ruhig, doch er wandte den Blick von mir ab.
»Wenn es etwas gibt, das du wegen des Geis unternehmen kannst, muss ich es wissen.« Bevor ich MAGIE aufsuchte und dort etwas wirklich Dummes anstellte.
»Was, glaubst du, habe ich die ganze Zeit gemacht?«
»Ich weiß, dass du bei menschlicher Magie nach einer Lösung gesucht hast. Aber da du Dämonen so sehr verabscheust…Hast du auch Alternativen in
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