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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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verwitterte Ruine als an etwas Essbares erinnerte. Ich goss massenhaft geschmolzene Schokolade darüber, doch das verbesserte den Eindruck nicht gerade. Das absolute Desaster waren dann die Gummiwürmer, die ich anstelle der Bären benutzen musste, weil wir nur die zu Hause hatten: Zusammengenommen sah es aus wie eine Portion von Ungeziefer bevölkerter Matsch. Am liebsten hätte ich die ganze Sache abgeblasen, aber ein Blick auf Rasmus‘ Karte ließ meinen festen Willen zurückkehren. Es zählte allein der Gedanke, verflixt nochmal! Auch wenn Rasmus natürlich derjenige mit einem unheimlich romantischen Geschenk war und ich das Mädchen mit dem Matschkuchen.
    Zähneknirschend platzierte ich die schokoladige Katastrophe auf einem Tablett und machte mich auf den Weg. Ich musste wenigstens nicht befürchten, dass die rumpelige Busfahrt meinem Kunstwerk schadete – egal was damit passierte, es konnte nur besser werden.
    Schließlich stand ich wieder vor der besprayten Metalltür und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum. Zum ersten Mal kam mir in den Sinn, dass Rasmus mir möglicherweise gar nicht öffnen wollte. Bei dieser Vorstellung wurde mir eiskalt. Mit klammen Fingern presste ich das Tablett gegen meine Brust und hob den Ellenbogen, um anzuklopfen. Alles wird wieder gut, versuchte ich mich selbst zu beschwichtigen, aber der letzte Rest meiner Zuversicht schwand, als sich hinter der Tür tatsächlich nichts regte.
    „Oh, wie lecker“, grölte jemand in meiner Nähe. Es waren dieselben bierflaschenbewehrten Männer, die ich schon bei einem früheren Besuch gesehen hatte – vermutlich Rasmus‘ Nachbarn. Mit schallendem Gelächter deuteten sie auf mich und meinen jämmerlichen Kuchen. Das Blut schoss mir in die Wangen, und ich wünschte mir, auf der Stelle im Erdboden zu versinken. Das hier war die dümmste Idee aller Zeiten. Wahrscheinlich hoffte Rasmus, dass ich ihn einfach in Ruhe ließ. Wohl oder übel wandte ich mich wieder zum Gehen, und meine Enttäuschung lastete so schwer, dass ich nur im Zeitlupentempo vorwärtskam. Ich hatte erst wenige Meter zurückgelegt, da schepperte es hinter mir.
    „Lily?“
    Die Kuchenkatastrophe geriet ins Wanken, als ich herumwirbelte. Im Türrahmen lehnte Rasmus und schaute mir verwirrt entgegen. „Oh, hallo“, stotterte ich. „Entschuldige, dass ich dich störe, aber …“ Weil ich keine Ahnung hatte, wie ich diesen Satz beenden sollte, hielt ich nur etwas unbeholfen das Tablett hoch.
    Rasmus richtete seine Augen auf den Matschhaufen. „Was ist das?“
    „Ein Kuchen.“
    Sein Gesicht blieb vollkommen unbewegt. „Bist du dir da ganz sicher?“, erkundigte er sich.
    Mühsam holte ich Luft, dann legte ich los. „Ja, meinetwegen, es ist wohl kein sehr schöner Kuchen. Jedenfalls nicht im Vergleich zu manchen anderen. Und vielleicht ist er überhaupt nichts Besonderes, aber … es ist trotzdem ein Kuchen, der sein Bestes gibt. Auch wenn er sich zwischendurch echt dämlich benimmt und alles vermasselt.“
    Während meines Redeschwalls hatte Rasmus eine Hand oben an den Türrahmen gelegt, als müsste er sich festhalten. Dabei lehnte er sich mir entgegen, und ich konnte seinen ganz speziellen Duft riechen. „Wenn ich mal scharfsinnig kombiniere“, sagte er betont langsam, „dann geht es gerade gar nicht um den Kuchen?“
    „Der Kuchen ist eine Metapher.“
    „Eine dürftige.“ Jetzt wurde seine erstaunte Miene endgültig von Belustigung abgelöst, und seine Mundwinkel rutschten nach oben.
    Mir fiel nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern mindestens eine ganze Lawine. „Kann ich reinkommen?“, fragte ich etwas piepsig.
    Einen Moment lang schwieg Rasmus. Wieder flackerte in mir die Angst auf, er könnte mich einfach hier auf der Straße stehen lassen – aber stattdessen streckte er die Hand aus und berührte mich knapp unterhalb meines Wangenknochens. Dann zeigte er mir das Mehl, das an seinen Fingerspitzen kleben geblieben war. Hastig rubbelte ich über mein Gesicht, wobei ich spürte, wie sich noch jede Menge Staub von meiner Haut löste. Jetzt wurde mir klar, warum die Bierflaschenmänner so gelacht hatten. Danke, Pechvogel-Gen!
    Rasmus trat einen Schritt nach hinten, um mir Platz zu machen. Ich schob mich an ihm vorbei durch die Tür und spürte, wie mein Herz gegen den Rand des Tabletts schlug, das ich immer noch an mich presste. Seit Serafinas Einzug war ich nicht mehr hier gewesen; jetzt fühlte es sich fast so an, wie nach Hause zu kommen. Irgendwie

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