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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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kehrte zurück, diesmal noch viel heimtückischer, »gibt es keinen Grund, zu irgendwelchen Heldentaten. Zehntausend Pfund vom alten Sup-der-Dup kann für dich doch nicht viel sein. Es wird mich reich machen, aber alles, was du zu tun hast, ist mit der Hand zu winken.«
    Er schwieg, und sein Lächeln wurde geradezu vertrauensvoll.
    »Weißt du«, fuhr er mit weicher Stimme fort, »ich habe wirklich viel Zeit für das hier aufgewandt. Viele Bücher habe ich gelesen und einen Berg Vut ausgegeben.« Plötzlich peitschte er mit dem Schwanz den Boden, daß es klang, wie der Querschläger eines Pistolenschusses. »Versuch nicht irgend etwas über mich zu werfen!« brüllte er.
    Arthur hatte festgestellt, daß die unsichtbaren Wände um ihn herum so hoch waren, wie er mit den Händen reichen konnte. Nelzebubs Drohung traf ihn daher ganz zu unrecht. Er lehnte sich gegen sein unsichtbares Gefängnis und blickte recht verzweifelt drein.
    Zehntausend Pfund Drast, dachte er. Offenbar war der Rotgeschuppte ein Zauberer von werweißwoher. Einem anderen Planeten, vielleicht. Das Wesen hatte versucht, einen wunscherfüllenden Dämon zu beschwören und Arthur bekommen. Es wollte etwas von ihm, sonst ging es ab in die Flasche. Alles nicht sehr vernünftig, aber Arthur Gammet dämmerte der böse Verdacht, daß die meisten Zauberer keine sehr vernünftigen Leute waren.
    »Ich versuche, dir Drast zu beschaffen«, sagte Arthur, denn er fühlte, daß er etwas sagen mußte. »Aber ich muß zurück in die – eh – Unterwelt, um es zu holen. Mit dem Herbeiwinken, das läuft heutzutage nicht mehr.«
    »Gut«, sagte das Ungeheuer, das sich am Rande des Pentagramms aufrichtete. »Ich vertraue dir. Aber denk daran, ich kann dich wieder hierher rufen, wann immer ich will. Du kannst mir nicht entkommen, also versuch’ es gar nicht erst. Bei dieser Gelegenheit, mein Name ist Nelzebub.«
    »Irgendwie mit einem gewissen Belzebub verwandt?« fragte Arthur.
    »War mein Urgroßvater«, erklärte Nelzebub und warf Arthur einen mißtrauischen Blick zu. »Er war bei der Armee. Unglücklicherweise, hat er -« Nelzebub brach abrupt ab und starrte Arthur wütend an. »Das wißt ihr verdammten Dämonen ja selber am besten. Hebe dich hinweg! Und bring’ das Drast!«
    Arthur Gammet hob sich hinweg.
     
    *
     
    Er materialisierte an der Ecke Second Avenue/Ninth Street, wo er verschwunden war. Der Regenmantel lag zu seinen Füßen, sein Anzug triefte vor Schweiß. Er taumelte einen Augenblick, bevor er sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte – denn als Nelzebub ihn auf die Rückreise geschickt hatte, lehnte er ja gerade gegen eine unsichtbare Wand –, dann hob er seinen Mantel auf und eilte in sein Appartement. Glücklicherweise befanden sich nicht sehr viele Leute in der Nähe. Zwei Hausfrauen verschluckten sich und machten, daß sie weiterkamen. Ein schäbig gekleideter Bursche blinzelte ihn vier- oder fünfmal an, kam einen Schritt auf ihn zu, als wolle er etwas fragen, und eilte dann hastig in Richtung Eighth Street davon. Der Rest der Passanten hatte ihn entweder nicht kommen gesehen oder scherte sich einen Teufel drum.
    In seinem Zwei-Zimmer-Appartement probierte Arthur kurz aus, die ganze Sache als bösen Traum zu verdrängen. Nachdem das nicht klappen wollte, begann er seine weiteren Chancen durchzugehen.
    Er konnte das Drast beschaffen. Das hieß, er konnte eventuell herausbekommen, was Drast war. Ein Stoff, den Nelzebub für wertvoll hielt, mußte es in Arthurs Welt nicht unbedingt sein. Es konnte sich praktisch um alles handeln. Blei, oder Eisen, vielleicht sogar Stroh. Aber selbst das würde sein eher bescheidenes Sparkonto kaum finanzieren können. Zehntausend Pfund waren in jedem Fall eine ganze Menge.
    Er konnte die Polizei einschalten. Und in eine Anstalt gesperrt werden. Nein, das fiel aus.
    Oder, er beschaffte Drast und verbrachte den Rest seines Lebens in einer grünen Flasche. Das konnte er auch vergessen.
    Im Augenblick blieb ihm nichts anderes übrig, als darauf zu warten, daß Nelzebub ihn wieder zu sich bat und dann herauszufinden, was Drast nun wirklich war. Vielleicht ja nur gewöhnlicher Dreck. Den konnte er sich von der Farm seines Onkels in New Jersey in größeren Mengen beschaffen, vorausgesetzt, Nelzebub kümmerte sich um den Abtransport.
    Arthur Gammet rief sein Büro an und teilte mit, daß er krank war und damit rechnete, noch für einige Tage krank zu bleiben. Danach nahm er einen kleinen Imbiß in seiner Kitchenette und

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