Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
Vom Netzwerk:
Tag, um Versicherungen zu verkaufen, sagte er sich. Er trat an der 9. vom Bürgersteig.
    Und verschwand.
    »Haste das gesehen?« fragte ein Metzgergehilfe den Metzger. Sie standen nebeneinander vor dem Laden und sahen den Leuten auf dem Weg zur Arbeit zu.
    »Was gesehen?« erwiderte der Metzger, ein korpulenter, rotgesichtiger Mann.
    »Der Bursche in dem Regenmantel. Er ist weg.«
    »Klar«, sagte der Metzger. »Dann ist er eben in die Neunte gegangen, na und?«
    Der Metzgergeselle hatte Arthur weder nach rechts in die Neunte einbiegen sehen, noch nach links in die Neunte einbiegen sehen, noch die Zweite weitergehen sehen. Er hatte ihn verschwinden sehen. Aber sollte er darauf bestehen? Wenn man dem Boß widerspricht, was bringt einem das am Ende ein? Abgesehen davon, war der Mann mit dem Regenmantel vielleicht wirklich in die Neunte eingebogen. Wo sollte er sonst geblieben sein?
    Aber Arthur Gammet befand sich nicht mehr in New York. Er war wirklich völlig verschwunden.
    Irgendwo anders, nicht unbedingt auf der Erde, starrte ein Wesen, das sich selbst Nelzebub nannte, auf ein Pentagramm. Darin befand sich etwas, das Nelzebub nicht hatte haben wollen. Er starrte es bitter an, wohl wissend, daß er allen Grund hatte, wütend zu sein. Jahre hatte er damit verbracht, die richtigen magischen Formeln herauszusuchen, mit Kräutern und Essenzen zu experimentieren und die besten Bücher über Zauberei und Magie zu lesen. Hatte er nicht alles, was möglich war, in diese Sache investiert? Und was war dabei herausgekommen? Vor ihm stand der falsche Dämon.
    Natürlich, das eine oder andere könnte schon gefehlt haben. Die abgeschlagene Hand zum Beispiel – sie sollte von einem Selbstmörder stammen, aber konnte man diesen Händlern wirklich trauen? Oder die Linien des Pentagramms konnten ein ganz klein wenig ungenau sein, wer konnte das auf diesen brüchigen Fliesen schon genauer zeichnen? Oder die einzelnen Worte der Beschwörung mochten irgendwie durcheinandergeraten sein. Schon eine einzelne Silbe mit falscher Betonung konnte den Ausschlag gegeben haben.
    Wie auch immer, es war daneben gegangen. Nelzebub lehnte die eine rotschuppige Schulter gegen die riesige Flasche hinter ihm und kratzte sich mit seinen dolchartigen Fingernägeln an der anderen. Wie bei anderen Gelegenheiten, wenn er perplex war, schlug er unsicher mit seinem geflochtenen Schwanz hin und her.
    Na, jedenfalls hatte er irgendeinen Dämonen bekommen.
    Aber das Ding im Inneren des Pentagramms sah nicht sehr wie die konventionellen Dämonen aus. Diese losen Falten grauen Fleisches zum Beispiel … Auf der anderen Seite waren diese historischen Beschreibungen von Dämonen von schon fast legendärer Ungenauigkeit. Was für ein übernatürliches Wesen er da auch immer vor sich hatte, es würde sich an die Arbeit zu machen haben. Darin war Nelzebub sich sicher. Er legte sich den behuften Fuß ein wenig bequemer zurecht und wartete darauf, daß dieses eigenartige Wesen zu sprechen anfing.
    Arthur Gammet war aber noch immer zu geschockt, um sich in irgendeiner Form verbal zu äußern. In dem einen Augenblick hatte er sich noch auf dem Weg zu seinem Versicherungsbüro befunden und im nächsten war er hier, direkt von der Second Avenue aus. Wo immer das auch sein mochte.
    Leicht schwankend gelang es ihm in dem dichten Nebel, der den Raum erfüllte, eine riesige rotgeschuppte Mißgestalt auszumachen, die im Schneidersitz auf dem Boden hockte. Hinter dem Monster stand etwas, das sehr wie eine Flasche aussah, eine Flasche von gut drei Metern Größe allerdings. Das Wesen hatte einen Quastenschwanz und kratzte sich gerade damit am Kopf, während es Arthur aus kleinen Schweinsaugen grimmig anstarrte. Hastig versuchte sich Arthur davonzumachen, aber er konnte sich gerade einen einzigen Schritt weit bewegen. Erst jetzt bemerkte er, daß er sich innerhalb eines von weißen Kreidestrichen begrenzten Gebietes befand, das er aus unerklärlichen Gründen nicht verlassen konnte.
    »So«, sagte der Rotgeschuppte und brach damit schließlich das Schweigen. »Da habe ich dich also nun.« Das waren natürlich nicht die Worte, die das Wesen von sich gab. Seine Laute klangen völlig fremdartig. Aber irgendwie war Arthur dazu im Stande, die Gedanken hinter den Worten zu verstehen. Es war keine richtige Telepathie, eher so etwas, als würde er eine ihm unbekannte fremde Sprache im Unterbewußtsein ständig simultan übersetzen.
    »Ich muß gestehen, daß ich recht enttäuscht bin«, fuhr

Weitere Kostenlose Bücher