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Fuer Wunder ist es nie zu spaet

Fuer Wunder ist es nie zu spaet

Titel: Fuer Wunder ist es nie zu spaet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Hamberg
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er
hin.

     
    11
    S tammst du nicht aus diesem kleinen Kaff
in Västergötland, aus Duvköping?«
    »Doch. Aber es ist ewig her, seit ich . . .«
    »Also, ich sage dir, dann habe ich einen echt guten Auftrag für
dich, warte kurz!«
    Maggan, verantwortlich für die Sonntagsbeilage von »Dagens Nyheter«,
schwingt ihre breiten Hüften durch die Redaktion und ruft mit ihrer lauten,
unerschütterlichen Stimme: »Wo haben wir noch gleich die Anzeige von dieser
Insel?«
    Jemand erwidert etwas und wedelt mit einem Zettel, Maggan verschwindet
in die Richtung und bahnt sich einen Weg durch belagerte Schreibtische,
Bücherregale und leer gefressene Obstschalen.
    Karin bleibt sitzen, ihren schwarzen Berlinmantel über den Knien,
die glänzende Seidenbluse lässig am Hals geöffnet, sodass man die schöne
Silberkette in der Halskuhle ruhen sieht. Was für eine Insel? Was für ein
Auftrag? Karin hat fünf DIN - A 4-Seiten mit
bahnbrechenden Erkenntnissen über Henrik Schyffert für die Interviewserie, von
der Maggan so eindringlich gesprochen hat. Es ist Karin sogar gelungen, einen
Termin mit diesem komplizierten Typen auszumachen, und jetzt redet Maggan von
irgendeiner Insel. Karin will nicht auf irgendeine Insel, sie will nach Bromma
und Henrik Schyffert interviewen und . . .
    »Hier!«
    Maggan wirft ihr eine kleine Anzeige auf den Schreibtisch. Karin
beäugt sie skeptisch. Aquarellfarben in Türkis, Korallenrot und Taubenblau, die
zu einem einladenden Meer verschmelzen. Hinter dichtem Grün erahnt man ein rosa
Schloss. Das Grün verschmilzt mit dem Meer. Handgeschrieben. Wie ein kleines
Stück Kunst, ein zartes Gemälde mitten zwischen all den anderen schreienden
Kontaktanzeigen.
    »Sind Sie erwachsen und würden gern schwimmen lernen? Lernen Sie es
bei mir. Zwei Wochen Intensivkurs in wunderbarer Umgebung auf Hjortholmen,
einer Insel direkt vor Duvköping. Sie verfügen über ein eigenes Zimmer in dem
traumhaft schönen Sommerschloss. Frühstück, Mittag- und Abendessen (Zutaten
rein biologisch) werden im Schlosspark eingenommen, geschwommen wird in dem
alten Mosaik-Pool hinter dem Schloss. Sie lernen schwimmen und machen
gleichzeitig eine ganzheitliche Erfahrung für Körper und Seele in einer
inspirierenden Umgebung.«
    »Diese Insel liegt doch in der Nähe von Duvköping?«
    Maggan sieht Karin mit ihrem durchdringenden Blick an.
    »Ganz genau, ein Stück draußen im Vänersee.«
    »Und du kannst doch nicht schwimmen, oder? War das nicht so?«
    »Aber was . . .«
    »Ich weiß noch, wie wir mal dieses Kick-off-Meeting auf Hasseludden
hatten, und du wolltest nicht im Pool baden, sondern nur am Rand liegen, weil
du nicht schwimmen kannst.«
    »Schon, aber . . .«
    »Und auf Hjortholmen gibt es eine Schwimmschule für Erwachsene! Es
ist dasselbe Schloss, in dem der Bildhauer Pelle Hannix wohnt und arbeitet.
Wäre doch elegant, drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Du machst eine
fette Story über die Insel, das Schloss, das Essen und die Schwimmschule, und
dabei lernst du natürlich schwimmen. Und außerdem kannst du ein großes Porträt
über Pelle Hannix machen, für unsere Porträtserie. Es wären sogar zwei
Aufträge.«
    »Und was ist mit der ganzen Zeit, die ich in diesen Schyffert-Auftrag
gesteckt habe? Soll das einfach . . .«
    »Kein Problem. Åsa! Kennst du Henrik Schyffert irgendwie
persönlich?«
    Ein blondes Ding in gepunkteter Bluse antwortet von einem weiter entfernten
Tisch: »Nein, aber ich kenne Erik Haag.«
    »Na, dann ist es gar kein Problem. Dann übergeben wir Åsa den
Schyffert. Super.«
    »Aber ich weiß gar nicht, ob ich nach Hjortholmen fahren will. Das
ist mitten im Sommer, und es ist mir echt ein bisschen unangenehm, dass . . .«
    »Karin. Das hier sind zwei echte Superjobs. Das wird wie im Urlaub,
ein bezahlter Schwimmkurs und gleichzeitig arbeiten. Außerdem könnte das
niemand besser als du. Ich kann doch niemanden hinschicken, der schon schwimmen
kann, oder? Und genau dieses Gefühl brauche ich, deine schönen Beschreibungen
von der Insel, denn da kommt ja sonst niemand hin, das ist ja alles total
privat. Aber ich will auch deine Erfahrung, wie es ist, als Erwachsener schwimmen
zu lernen. Geht das klar?«
    »Okay. Geht klar.«
    Verdammte elende Scheiße aber auch.

     
    12
    S ag nicht Nein, sag vielleicht,
vielleicht, vielleicht. Eines Tages dann sind wir zu zweit, zu zweit, zu
zweit.«
    Jens lehnt an der Umrandung der Tanzfläche, hört der Coverband zu
und nippt an seinem

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