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Fürchte deinen Nächsten!

Fürchte deinen Nächsten!

Titel: Fürchte deinen Nächsten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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innerlich, als er Marcella anschaute. Plötzlich gab sie sich gelöst. Sie hatte den Streß der vergangenen Stunden vergessen und ließ sich von der Umgebung einlullen.
    »Gut?« fragte Suko.
    »Super. Europa hat auch seine Vorteile.«
    »Stimmt.«
    Neben ihnen stand ein junges Paar. Es trank Glühwein und aß dazu Schaschlik. Beide trugen Nikolausmützen und waren sehr entspannt und fröhlich.
    Nicht so Suko. Trotz der fremden und auch harmlosen und irgendwie weihnachtlichen Umgebung hatte er den Grund des Hierseins nicht vergessen. Während er aß, blickte er immer wieder in alle Richtungen und war innerlich darauf eingestellt, den Killer zu entdecken. Wie er aussah, wußte Suko, denn Marcella hatte ihn sehr genau beschrieben.
    Auch sie hatte Suko nicht aus den Augen gelassen, und sie sagte, nachdem sie sich die Lippen abgetupft hatte: »Sie denken wieder an ihn, nicht wahr?«
    »Ist das ein Wunder?«
    »Nein.« Marcella senkte den Kopf. »Manchmal hoffe ich, in einem Traum gefangen zu sein. Ich wünsche mir, daß das alles gar nicht wahr ist und daß wir beide hier völlig wie zwei harmlose Besucher auf dem Weihnachtsmarkt stehen und es uns gutgehen lassen.«
    »Vielleicht morgen schon.«
    »Danke.«
    »Wofür?«
    »Daß Sie versuchen, mich aufzuheitern.«
    Er winkte ab. »Haben Sie noch Hunger?«
    Marcella zog die Nase kraus. »Auch wenn Sie mich jetzt für einen Vielfraß halten, ich sage ja.«
    »Worauf?«
    »Dieser Sandwich mit dem Spießbraten und den Zwiebeln interessiert mich.«
    »Okay, ich kaufe ihn…«
    »Nein, nein, bitte nicht. Das mache ich selbst. Möchten Sie auch einen haben?«
    »Ich bin satt.«
    »Glühwein?«
    »Auch nicht.«
    »Dann kann ich nichts tun.« Marcella drehte sich ab und ging die beiden Schritte zum Stand. Suko blieb neben dem Pärchen stehen. Wieder schaute er sich um, aber es war sehr schwer, in der Masse Menschen eine bestimmte Person zu entdecken. Die Leute schoben sich durch die Gänge, und Suko überkam der Eindruck, daß in den letzten Minuten noch mehr hinzugekommen waren.
    Dann meldete sich sein Handy. Das Geräusch riß Suko aus seinen Betrachtungen. Er drehte sich zur Seite und hielt es an sein Ohr.
    »Gut, daß ich dich erreiche.«
    »John! Wo bist du?«
    Er hörte ein Lachen. »Bei Marcella Ash. Vor ihrer Wohnung, verdammt. Ich warte auf euch.«
    »Sorry, aber sie wollte nicht.«
    »Wie?«
    »Wir sind hier auf dem großen Weihnachtsmarkt.«
    »Was?«
    »Laß es dir erklären, John.«
    »Darauf bin ich gespannt.«
    Suko ließ sich Zeit. Er ging auch auf Einzelheiten ein, und sein Freund John hörte gut zu. »Tja, jetzt sind wir hier und nicht einmal sehr weit von der Wohnung entfernt.«
    »Stimmt. Was sollte das heißen?«
    »Wenn Marcella zunächst nicht nach Hause will, sollten wir das akzeptieren. Deshalb frage ich dich, wann du bei uns sein könntest. Wir stehen an einem deutschen Imbißstand. Der ist nicht zu übersehen. Wir warten, bis du bei uns bist, dann sehen wir weiter.«
    »Bist du denn mit der Situation glücklich?«
    »Auf mich kommt es nicht an, John.« Suko sah, daß Marcella bereits zahlte. »Was ist? Entscheide dich.«
    »Okay, ich komme zu euch.«
    »Wunderbar, wir warten.«
    »Rechnet aber mit einer halben Stunde.«
    »Das ist auch kein Problem.«
    Das Gespräch war beendet, als Marcella ihren Pappteller auf den Tisch stellte. »Nun?« fragte sie. »Mit wem haben Sie gesprochen? Lassen Sie mich raten. John Sinclair.«
    »Genau. Er rief an.«
    »Warum tat er das?«
    Suko hob die Schultern. »Er hat damit gerechnet, daß wir zu Ihrer Wohnung fahren würden. Dort befindet er sich jetzt und war leicht sauer, daß wir nicht da sind.«
    »Verflixt, wir hätten ihm auch Bescheid sagen können.«
    »Keine Sorge. Er kommt her. So weit ist der Markt nicht von der Wohnung entfernt.«
    »Stimmt auch wieder. Ich fühle mich auch wohler, wenn ich zwei Beschützer habe.« Sie nahm den Spießbraten-Sandwich hoch und führte ihn zum Mund. Kräftig biß sie hinein. Einige Zwiebeln blieben zwischen ihren Lippen hängen. Sie sahen aus wie lange Zähne, die den Drall nach unten bekommen hatten.
    »Schmeckt es?« fragte Suko.
    »Wunderbar«, gab sie mampfend zurück. »Das Essen hier ist wirklich was Tolles. Zudem richtig für mich. Immer wenn ich Streß habe, muß ich einfach essen.«
    »Dann werden Sie bald wieder abnehmen.«
    »Wieso?«
    »Wenn der Streß vorbei ist.«
    »Ja, natürlich, verstehe.« Ihr Blick verdüsterte sich. »Erst müssen wir den Killer mal haben,

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