Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Funkelnd wie ein Diamant

Funkelnd wie ein Diamant

Titel: Funkelnd wie ein Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TERESA HILL
Vom Netzwerk:
sie war, und warum sie hergekommen war. Das bedeutete, dass sie bei dem Versuch, ihrer Familie über eine finanzielle Krise hinwegzuhelfen, schmählich gescheitert war. Aber sie hatte das Risiko gekannt und war es bewusst eingegangen.
    Und sie hatte versagt.
    Also steckten die McCords noch immer in finanziellen Schwierigkeiten, ihre Mutter hatte eine Affäre mit Rex Foley gehabt, und Charlie …
    Armer Charlie.
    Vermutlich hatte sie es ihrem Halbbruder gerade noch schwerer gemacht.
    Travis streckte sich vor dem Kamin aus und hörte, wie Paige sich seufzend im Bett wälzte. Irgendwann ertrug er es nicht mehr. „Was ist denn?“, fragte er gereizt.
    Sie zuckte zusammen, wie sie es am Abend zuvor bei jedem Blitz getan hatte. Hatte sie etwa Angst vor ihm? Das wollte er nicht.
    „Entschuldige“, sagte sie. „Ich … Es ist so viel, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.“
    „Du willst zurück in die Mine?“, erriet er, denn er wusste, dass sie irgendwann versuchen würde, ihn dazu zu überreden.
    Sie dachte allen Ernstes, sie könnte sich bei ihm einschmeicheln, um praktisch vor seinen Augen den Foleys noch etwas zu stehlen.
    Unglaublich!
    Frauen!
    Man durfte ihnen einfach nicht trauen.
    Erst in diesem Sommer hatte sein Bruder Zane sich vom Kindermädchen seiner Tochter Olivia den Kopf verdrehen lassen. Travis hatte sofort gewusst, dass die Frau ihnen etwas verheimlicht hatte. Mehr als ein paar Anrufe hatte er nicht gebraucht, um herauszubekommen, dass Melanie Grandy nicht immer Kindermädchen gewesen war. Sie hatte als Showgirl in Las Vegas gearbeitet. Travis war nicht sicher, ob Zane davon wusste. Aber er hatte sich entschieden, seinem Bruder nichts zu sagen. Die beiden würden es untereinander klären müssen. Schließlich war die Frau nicht Stripperin oder Callgirl gewesen.
    Aber jetzt fragte er sich, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Frauen konnten ganz schön gerissen sein. Zane war das beste Beispiel dafür, wie vorsichtig man gerade bei hübschen Geschöpfen sein musste.
    „Na, mach schon“, drängte er Paige McCord. „Sag mir, warum ich dich wieder in die Mine lassen sollte.“
    „Nein, es geht nicht um die Mine“, beharrte sie. „Sicher, ich will dorthin zurück, aber das habe ich nicht gemeint. Ich … frage mich, ob ich mit dir über etwas reden kann … ohne dass diese lebenslange Familienfehde zwischen uns steht.“
    „Angesichts der Tatsache, dass die Fehde genau dort begonnen hat und die Mine noch immer ein brisantes Thema zwischen den McCords und den Foleys ist, sehe ich nicht, wie wir das schaffen sollten, Red.“
    „Ich weiß. Du hast recht. Ich finde nur … nichts davon ist seine Schuld.“
    „Wessen Schuld?“
    „Charlies. Mein kleiner Bruder. Dein … Du weißt doch von Charlie, oder?“
    Travis erstarrte. Die Wunde war noch nicht verheilt.
    Er war nicht sicher, was er davon halten sollte, dass er einen einundzwanzig Jahre alten Halbbruder hatte, von dem er bis vor wenigen Wochen nichts gewusst hatte.
    Er und seine Brüder waren verschieden und stritten sich über so manches, aber sie waren nun mal Brüder und würden es immer bleiben. Jeder von ihnen würde für die anderen durchs Feuer gehen.
    Und jetzt gab es einen vierten Foley-Bruder, der nie einer von ihnen gewesen war, sondern zu den McCords gehört hatte.
    „Ja“, gab er zu. „Mein Vater hat uns von Charlie erzählt.“ Und stand noch immer unter Schock. Ein Mann, der nach dem Tod seiner Frau drei Söhne allein aufgezogen hatte und immer ein Fels in der Brandung gewesen war. Travis bezweifelte, dass etwas anderes seinen Vater so sehr hätte erschüttern können.
    „Es ist nur … Charlie ist ein ganz besonderer Mensch“, fuhr Paige fort. „Er ist freundlich und glücklich. Wie ein Welpe, unbeschwert und lustig. Jeder liebt ihn. Und er ist so jung. Ich … will nicht, dass ihm wehgetan wird.“
    Travis stand auf und stellte sich vors Bett, mit zorniger Miene, die Hände in die Seiten gestemmt. „Und du glaubst, mein Vater und meine Brüder wollen ihm wehtun?“
    „Ich weiß es nicht.“ Sie setzte sich auf. Die Decke rutschte ihr bis zur Taille hinab, und das Haar fiel ihr ins Gesicht, aber sie achtete nicht darauf. „Ich habe keine Ahnung, wie ihr ihn behandeln werdet, oder wie ihr über ihn denkt. Es fällt mir immer noch schwer zu glauben, dass es wahr ist. Dass er der Sohn deines Vaters ist, nicht meines Vaters.“
    Travis runzelte die Stirn. Okay. Sie hatte recht. Er wusste wirklich

Weitere Kostenlose Bücher