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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Sie schreckten vor nichts zurück.
    Welch ein Pech, daß ich noch lebe, dachte er sarkastisch, warf den Brief zu Boden und trat darauf. Sobald sein Arm geheilt war, würde er wieder in der Mine arbeiten. Und diesmal sollten ihn die Feinde nicht mehr überrumpeln.
    Für den Abstieg nach Diamond City, der normalerweise vierzig Minuten dauerte, brauchte er zwei Stunden. Nur mit unerschütterlicher Willenskraft hielt er seinen Körper aufrecht. Vor und hinter Roses Haus standen keine Wachtposten mehr. Yancy hatte seine Hunde zurückgepfiffen. Wie erfreulich …
    Als er Roses Salon betrat, fand er gerade noch genug Kraft für die paar Schritte zum nächstbesten Sessel. Stöhnend sank er in die Polsterung und verlor die Besinnung.
    Rose fand ihn ein paar Minuten später. Blutbefleckt und schmutzig, den Arm in einer Schlinge, bis auf die Knochen abgemagert, saß er da. Sein Kopf lag auf einer Schulter, und für einen schrecklichen Augenblick dachte sie, er wäre tot. Aber dann sah sie ihn atmen und seufzte erleichtert.
    Also hatte sich Yancy Strahan getäuscht. Nicht einmal hundert bewaffnete Schurken konnten Hazard ausschalten.
    Bedrückt fragte sie sich, was er tun würde, wenn er erführe, daß Blaze Braddock nach Boston gereist sei? Das erzählte sie ihm, als er am nächsten Morgen in einem Gästebett erwachte – gewaschen, mit bandagiertem Arm, zwischen sauberen Laken.
    »Ja, ich weiß«, erwiderte er scheinbar gleichmütig. »Ich wünschte nur, die verhätschelte Prinzessin hätte sich nicht so dramatisch verabschiedet.«

32
    In den Anfangstagen seiner Genesung schlief er sehr viel und nahm allmählich zu. Immer wieder musterte Rose seine düstere Miene, und ihre Sorge wuchs. Als er zum ersten Mal auf dem Balkon stand, fragte sie: »Willst du darüber reden?«
    Ausdruckslos starrte er zu den Bergen hinüber, und es dauerte eine Weile, bis er antwortete: »Bald muß ich die Mine wieder freilegen. Ein verdammt hartes Stück Arbeit …«
    »Das meine ich nicht.«
    »Rose, ich bin dir etwas schuldig. Nun hast du mich schon zum zweitenmal gesund gepflegt.«
    »Gar nichts bist du mir schuldig, Hazard. Wirst du ihr nachfahren?«
    Eine Zeitlang schwieg er. Dann fragte er im Konversationston: »Möchtest du den jungen Schreiber erhören, der dich schon so lange anschmachtet?«
    »Versuch nicht das Thema zu wechseln.«
    Ungerührt hob er die Schultern. »Nun wirft er mir schon seit Tagen drohende Blicke zu. Ich nehme an, der junge Spund wird mich bald zum Duell fordern.«
    »Du bist nur vier Jahre älter als der ›junge Spund‹. Aber das steht jetzt nicht zur Debatte. Wirst du deine Frau zurückholen?«
    Endlich ging er auf ihre Fragen ein. »Sie war nur eine Schachfigur – in einem Spiel, das meine Feinde verloren haben, weil ich noch lebe. Jetzt brauche ich die Schachfigur nicht mehr.«
    »Hazard, ich rede nicht von der Mine oder irgendwelchen Spielen.«
    »Ach, Rose, du bist viel zu romantisch. Um die Mine und das damit verbundene Spiel, einen erbitterten Machtkampf, dreht sich doch alles. Buhl Mining gegen Jon Hazard. Warum sollte ich Miss Braddock zurückholen? Ich habe meine Mine, und die Firma hat ihre Prinzessin wieder. Und wenn mir das Glück günstig ist, schicken sie keine verführerische Frau mehr auf den Berg, die mir meine Claims abluchsen soll. Die letzte hat mir mehr Ärger als Vergnügen bereitet.«
    »Vergiß die Mine! Meinst du, daß du Blaze Braddock richtig einschätzt?« Wie gern hätte sie geglaubt, das Mädchen würde ihn nicht mehr interessieren … Aber sie kannte die menschlichen Schwächen zu gut, um Hazards Antwort zu akzeptieren.
    »Allerdings«, bestätigte er grimmig. Die Liebe zu Blaze hatte nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch die Existenz seines Clans gefährdet. »Nun, immerhin war die Affäre interessant, das gebe ich zu. Blaze besitzt die Instinkte einer Dschungelkatze, und das hat mich amüsiert. Bedauerlicherweise ist sie auch genau so tückisch wie dieses Tier. Und ihre Raffinesse hätte mich beinahe ins Jenseits befördert. Wenigstens habe ich meine Lektion gelernt. Man muß die Worte der Weißen ignorieren und stets den Finger beobachten, der sich um den Abzug krümmt. Anwesende natürlich ausgeschlossen. Nun überlege ich mir …« Zögernd verstummte er.
    »Was?«
    »Wird mein Kind kupferrote Haare haben?« Der düstere Ausdruck kehrte in seine Augen zurück, und er blinzelte in die Sonne. »Ist es zu früh für einen Drink? Heute schmerzt mein Arm wieder teuflisch.«
    Sie

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