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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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dich fühlst.«
    »Das ist meine eigene Schuld«, gab sie zu, gerührt über seine Entschuldigung. »Ich hätte etwas sagen sollen.«
    »Doch nicht die unbeugsame Miss Braddock!« neckte er sie lächelnd.
    »Im Augenblick siehst du die schwächste Frau der Welt vor dir. Wahrscheinlich werde ich eine Woche lang nicht gehen können.«
    »Ich gebe dir eine Heilsalbe, die deine Schmerzen bald lindern müßte.«
    »Hätte ich bloß eins der Kleider angezogen …«
    »Sicherheitshalber habe ich sie mitgenommen – falls du dich anders besinnst.« Als er ihrem durchdringenden Blick begegnete, fügte er hastig hinzu: »Sobald wir im Dorf ankommen, besorge ich dir neue Sachen. Glaub mir, mit diesen Kleidern wollte ich dich nicht kränken. Ich dachte nur, sie wären praktisch. Du brauchst etwas aus Leder. Wenn du willst, kannst du auch Hosen tragen.«
    »Ziehen die Absarokee-Frauen Hosen an?«
    »Nein.«
    »Würde es sie stören, wenn ich im Sommerlager welche trage?«
    Hazard dachte eine Weile nach. »Natürlich sollst du dich so kleiden, wie es dir beliebt.« Dieses Zugeständnis kostete ihn einige Überwindung, denn man würde ihn verspotten, wenn sich Blaze in Hosen zeigte.
    »Aber die Frauen deines Clans tragen keine Hosen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wenn ich mich morgen bewegen kann, probiere ich eines dieser Kleider – damit ich dich nicht in Verlegenheit stürze.«
    Plötzlich grinste er wie ein kleiner Junge. »Kümmere dich nicht darum. Meinetwegen mußt du kein Opfer bringen.«
    »Es ist kein Opfer. Um die Wahrheit zu gestehen, ich finde die Kleider wundervoll – aber … Im Lager hätte ich lieber meine eigenen Sachen.«
    »Die wirst du auch bekommen, und was wir nicht kaufen können, lassen wir anfertigen«, versprach er. Die Absarokee legten großen Wert auf ihre äußere Erscheinung, und er wollte seine Frau so kostbar wie nur möglich ausstatten.
    Erst später, als sie vertrauensvoll in seinen Armen lag, wurde ihm bewußt, daß er sie in Gedanken seine Frau genannt hatte.
    Die Salbe wirkte Wunder. Am nächsten Morgen hatte Blaze keine Schmerzen mehr. »Oh, ich fühle mich wie neugeboren!« jubelte sie. »Was ist denn in diesem Zeug drin?«
    »Hauptsächlich Büffelfett, außerdem Yucca-Pflanzen, Nesseln, Kamille – und noch ein paar andere Zutaten, die ich leider vergessen habe. Natürlich gehören auch ein paar weise Sprüche und der Rauch des heiligen Tabaks dazu.«
    »Jetzt machst du Witze.«
    »Und Kolibrifedern.«
    »Nein, das ist nicht dein Ernst.«
    »Nun, es ist so wahr wie E-sahca-watas Lachen.«
    »Ein Märchen?«
    »Mit dieser Geschichte erinnert uns Old Man Coyote an unsere menschlichen Schwächen.«
    »Erzähl sie mir.«
    »Morgen, während wir uns in meinem Zelt am Arrow ausruhen. Wenn wir das Lager vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wollen, müssen wir jetzt aufbrechen, bia. Mach dich bereit.« Er half ihr, ein Lederkleid anzuziehen. Nach dem Frühstück mußte Peta alle beide tragen.
    Blaze saß vor Hazard. An diesem Tag sollte sie nicht selbst reiten, obwohl sie versichert hatte, sie sei völlig genesen.
    Der Weg führte immer höher in die Berge hinauf. Ehe sie den Absarokee-Kundschaftern begegnen konnten, die er ›Wölfe‹ nannte, hielten sie an einem Bach und wuschen sich. Hazard legte seine Häuptlingstracht an – perlenbestickte Mokassins mit Wolfsschwänzen an den Fersen; Falken- und Adlerfedern hinter einem Ohr, die Symbole seiner spirituellen Führer; eine fransenbesetzte Lederhose, mit Hermelinschwänzen geschmückt, die er als Anführer eines Jagdtrupps erbeutet hatte. In den Ohren, von der Mutter an seinem zweiten Lebenstag mit einer glühenden Ahle durchstochen 14 , steckten schimmernde blaue und grüne Muscheln aus dem Pazifik, wo die Selischindianer lebten. Ein mit Perlen besetztes Hemd 15 war über der breiten Brust geöffnet und entblößte eine Halskette aus Bärenzähnen.
    Auch Peta wurde herausgeputzt, mit einem reichverzierten Zaumzeug und einer Brustplatte, beim alljährlichen Frühlingstreffen von den Schoschonen erworben. Diese spanische Ausrüstung hatten sie den Südweststämmen abgekauft.
    Zum gelben Rehlederkleid mit dem silbernen und azurblauen Perlenschmuck trug Blaze eine schwere Silberkette. Hazard kämmte ihr Haar mit einer Bürste aus Stachelschweinborsten, wie sie von allen Stämmen in den Northwest Plains verwendet wurde. Im Sonnenlicht des Spätnachmittags glänzten ihre rotgoldenen Locken wie Seide.
    Schließlich stiegen sie wieder auf Petas

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