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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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setzte sie aufs Pferd.
    »Gibt's keine Kandare?«
    »Was für eine aufmerksame Beobachterin du bist!«
    »Und wie soll ich das Pferd unter Kontrolle halten?«
    »Mit den Knien, Prinzessin. Oder wär's dir lieber, wenn ich's am Zügel führe?«
    »Nein!«
    Er zuckte die Schultern und stieg wieder auf Peta. Vermutlich würde er den Falben noch vor dem Ende dieser Nacht an die Leine nehmen müssen. Die Weißen konnten zwar reiten, aber niemand wußte so gut mit Pferden umzugehen wie die Absarokee. Noch bevor die Kinder gehen lernten, wurden sie auf Ponys gehoben und zogen mit ihren Clans von einer Weide zur anderen.
    Zunächst mußte Blaze einen kleinen Kampf mit dem widerspenstigen Falben ausfechten, doch dann trottete er bereitwillig hinter Peta her.
    Sie experimentierte mit dem einfachen Zaumzeug, mit dem Druck ihrer Knie, und schon nach wenigen Meilen gehorchte ihr das Pony. Kurz vor Sonnenaufgang hielten sie an einem schmalen, von zitternden Espen gesäumten Bach, ließen die Pferde trinken und aßen in eisigem Schweigen trockenes Brot.
    Die nächste Rast legten sie erst am Nachmittag ein. Wie Blazes zusammengepreßte Lippen verrieten, taten ihr alle Knochen weh, und Hazard bewunderte ihre Tapferkeit. Zwei Stunden später zügelte er Peta am Ufer eines anderen Bachs, zwischen blühenden Pyramidenpappeln und Kiefern. »Hier übernachten wir«, verkündete er, und diesmal hob er sie vom Pferd.
    Er entfachte ein Lagerfeuer, kochte das Abendessen und baute einen kleinen Unterschlupf aus Zweigen. Dann formte er eine weiche Matte aus Kiefernnadeln und duftendem Salbei. Seine Fürsorge trieb beinahe Tränen in Blazes Augen. Verdammt, er war so gut zu ihr. Warum nur mußte er seine Frau immer noch lieben? Wie unfair! Endlich hatte sie den Mann ihres Lebens gefunden, und sein Herz gehörte einer Toten.
    Warum? Danach konnte sie nicht einfach fragen. Sogar Blaze wußte, daß manche Dinge unantastbar waren und daß jeder Mensch ein Recht auf sein Privatleben hatte.
    Schließlich ertrug sie es nicht mehr. »Warum liebst du deine Frau immer noch?« hörte sie sich flüstern und starrte ihn an, über das kleine Lagerfeuer hinweg.
    Er senkte den Blick. Natürlich wird er nichts sagen, dachte sie, es tut ihm immer noch zu weh.
    Mein Gott, leidet sie an Halluzinationen? überlegte er. »Stimmt was nicht?« erkundigte er sich. »Nach dem langen Ritt hast du sicher Gliederschmerzen.«
    »Versuch nicht, das Thema zu wechseln! Ich will's wissen.«
    Erst nach einer langen Pause erklärte er: »Sie ist tot.« »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Nimmst du das so wichtig? Mein Volk findet nämlich, es wäre respektlos, über die Toten zu reden.«
    »Für mich ist es wichtig.«
    Resignierend begann er zu sprechen: »Wenn ein Mensch gestorben ist, kann man ihn nicht mehr lieben. Man liebt nur die Erinnerung, das Glück, das er einem im Leben geschenkt hat. Oder meinst du, man könnte jemanden lieben, der in eine andere Welt gegangen ist?«
    »Das weiß ich nicht. Und warum hast du die Kleider aufbewahrt?«
    Hazard warf eine Handvoll Gras ins Feuer und beobachtete, wie eine Rauchspirale emporstieg. »Weil sie ein Teil meiner Erinnerungen sind, ein Teil meiner Jugend.«
    »Wie alt warst du bei deiner Hochzeit?«
    »Siebzehn Jahre. So würdet Ihr Weißen es nennen. Wir sagen – siebzehn winterliche Schneestürme.«
    »Warst du glücklich?« Blaze wappnete sich gegen die Antwort. Einerseits wollte sie es wissen, andererseits nicht.
    »Ja.«
    Die leise Stimme verletzte sie tiefer, als sie erwartet hatte. »Und was geschah?«
    »Sie starb.«
    »Wie?«
    »Von ihrer eigenen Hand.« Gewaltsam hatte Rising Wolf die Finger seines Bruders von Raven Wings kaltem Arm gelöst und ihn davongeführt. Kein anderer hätte es gewagt. »Und jetzt ist das Verhör beendet«, fügte er hinzu und verdrängte das unwillkommene Fantasiebild.
    Nicht einmal die ungestüme Blaze wagte es, weitere Fragen zu stellen.
    »Leg dich unter die Zweige«, befahl er. »Ich schlafe an der Außenseite. Im Morgengrauen brechen wir auf. Wir haben einen langen Tag vor uns.«
    Gehorsam wollte sie sich erheben, sank aber stöhnend zurück. Während sie reglos am Lagerfeuer gesessen hatte, waren die Schmerzen verebbt. Jetzt spürte sie wieder ihre wunde Haut, vom rauhen Stoff der Kavalleriehose aufgeschürft. Hazard kam zu ihr, hob sie hoch und legte sie behutsam auf die Matte aus Kiefernnadeln und Salbei. »Tut mir leid, bia. Ich hätte früher merken müssen, wie elend du

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