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funny girl

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Titel: funny girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony McCarten
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Hilfsorganisation, die sich für die Allerärmsten einsetzt. Ging einfach nicht mehr anders. Und seit ungefähr einem Jahr habe ich jetzt diese Patenschaft mit Munggabi, einem jungen Burschen aus Kenia. Hab ein kleines Foto von ihm am Kühlschrank hängen. Ein süßer Junge. Prima Kerl. Strahlendes Lächeln. Schickt mir immer hübsche kleine handgeschriebene Briefe. Und dann ist da die finanzielle Unterstützung. Und das klappt prima, das klappt wirklich prima – nur dass er mir leider nie so viel schickt, wie ich brauche. Der Geizhals.
    Kirsten sprang von ihrem Platz auf und klatschte Beifall. »Ausgezeichnet. Gut gemacht, Arthur! Das ist das Beste, was du bisher geliefert hast, ein echter Fortschritt, weiter so.« Dann drehte sie sich zu Johnny um und zeigte mit dem Finger auf ihn: »Jetzt du.«
    Johnny trottete zur Bühne, er ließ sich Zeit. Alles, was er tat, so kam es Azime vor, tat er langsam, als habe er sich bereits aufgegeben. Er spielte wie immer das große Talent, das keine Zukunft hatte, übersehen, vergessen, missachtet, wo ihn doch in Wirklichkeit noch überhaupt niemand entdeckt hatte, keiner schätzte. Und das funktionierte – er verführte sein Publikum damit, dass er so unliebenswert war, und bewies nur wieder neu, dass es eine der größten Voraussetzungen für wahre Kunst war, dass man sich von seiner eigenen Wut leiten ließ.
    JOHNNY TKO : Geld. (Schweigt.) Geld. Ich persönlich habe alles Geld, das ich je im Leben brauchen werde – vorausgesetzt, ich sterbe vor morgen Mittag. Money. Money. Money. Must be funny. In a rich man’s world. Die Weisheit aus dem Evangelium Abba. (Pause.) Wie wär’s damit: ›Money Can’t Buy You Love?‹ Guter Song, aber stimmt es auch, was der Titel sagt? Geld. Kann. Dir. Keine. Liebe. Kaufen. Übrigens ein Song, den Multimillionäre geschrieben haben. Das ist so ironisch, wie dass zwei von den Bee Gees tot sind und trotzdem in alle Ewigkeit ›Stayin’ Alive‹ singen. Groß drüber nachgedacht haben sie vorher nicht, oder?
    (Gelächter.)
    Aber zurück zum Geld. Jetzt mal halblang, John und Paul, natürlich kann dir Geld Liebe kaufen. Wie viele ungeliebte Milliardäre gibt es denn da draußen? Und es sind ja meistens Männer. Wie sie da in ihren riesigen Motorbooten vor Monte Carlo langjagen und zwei leere Wasserski hinter sich herziehen. Weit und breit keine Frau, die interessiert wäre, auf die Skier zu steigen. Der arme kleine Milliardär, keine liebt ihn, keine kommt mit in die Spielbank, keine will sich mit ihm die Modenschauen in Mailand ansehen, keine, die in der Villa auf ihn wartet, keine, die ihm den Schwanz lutscht und ihm sagt, dass sie ihn liebt – na, gleichzeitig wäre das auch schwierig.
    (Gelächter.)
    Tatsache ist, Leute, Tatsache ist, dass es kaum eine Frau da draußen gibt, die nicht die Beine breitmachen wie die Tür eines Ferraris und »Ich liebe dich« kreischen würde, wenn ein Milliardär bei ihr anklopft und anderthalb Tage lang tut, als sei er nett zu ihr. Sechsunddreißig Stunden, und ein reicher Mann hätte einer wildfremden Frau die Worte ›Baby, ich liebe dich‹ entlockt. Länger braucht er nicht. Und weswegen? Weil Geld eben doch Liebe kaufen kann. Und ein Haufen Geld kauft die Liebe noch schneller. Der Beweis? Bernie Ecclestone. Das dürfte genügen.
    (Gelächter.)
    Mit Geld lässt sich alles kaufen, ausgenommen Geschmack und Sinn für Humor. Man kann damit eine Leihmutter kaufen, ein Upgrade im Gefängnis, eine Staatsbürgerschaft, Orden, Nieren aus anderen Erdteilen, das Recht, bedrohte Tierarten zu jagen, das Recht, die Umwelt zu verschmutzen, das Recht, keine Steuern zu zahlen, das Recht, ungestraft Exfrauen umzubringen… hallo O. J. Simpson… das Recht, über ein Land herzufallen und es »Präventivschlag« zu nennen. Scheiße! Alles ist käuflich, und Herzen sind es ganz besonders. Also wirklich. Wisst ihr, wie die Zeile in diesem armseligen verlogenen kleinen Song in Wirklichkeit heißen sollte? Ich sage es euch. TALENT CAN’T BUY YOU LOVE – TALENT KANN EUCH KEINE LIEBE KAUFEN . Talent. Ihr glaubt mir nicht? – dann fragt Vincent van Gogh. Fragt diesen rothaarigen Psycho, aber sprecht in sein gutes Ohr. EINE SEELE KANN EUCH KEINE LIEBE KAUFEN. EINE SEELE! EINE SCHEISS GOTTVERDAMMTE SEEEEEEEEEEEEEELE!!! (Er atmete tief durch.) Man kann mich mit dieser Nummer übrigens auch für Kindergeburtstage buchen.
    Das Wort »Seele« hallte immer noch nach, als Johnny unter tosendem Applaus von der Bühne ging. Alle

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