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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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festlegen, auf Shakespeare, Marlowe oder Tennessee Williams? Deshalb ließ er sich nun also auf diese ursprünglich für das Fernsehen geplante Produktion ein, für die aus Kostengründen auf nicht verwendetes Rohmaterial des vor vier Jahren gedrehten Films Tobruk von Arthur Hiller zurückgegriffen wurde. Durch den erfahrenen Regisseur Henry Hathaway (der ironischerweise gerade mit John Wayne Der Marshal gedreht hatte) wurde dem Film, der ansonsten keine Stars
von Richards Format aufzuweisen hatte, etwas Prestige verliehen. Burton verschaffte seinem Schützling Brook Williams eine kleine Rolle darin, wie auch schon einen kleinen Auftritt in der Folge von Here’s Lucy einen Monat zuvor. Mit Agenten sterben einsam und Im Morgengrauen brach die Monat zuvor. Mit Agenten sterben einsam und Im Morgengrauen brach die Hölle los wurde Burton so etwas wie ein Actionheld – ein Actionheld, der sich wegen zunehmender Arthritis und immer stärkerer Rückenschmerzen manchmal kaum bewegen konnte.
    Im Morgengrauen brach die Hölle los wurde in 21 Tagen im mexikanischen San Felipe gedreht. Dies war die längste Trennung von Elizabeth und Richard und die längste Zeit, die Richard bisher ohne Alkohol durchgehalten hatte. Nach ihren zwei qualvollen Operationen vermisste er seine Elizabeth schmerzlich und verlieh seiner Sehnsucht in einer Reihe teils scherzhafter, teils klagender Briefe Ausdruck.
    In einem Brief vom 30. Juni, in dem er auch die Felsformationen der Wüste beschrieb, erwähnte er, dass ihr Freund Mike Nichols in der Nähe Catch-22 , seinen dritten Film seit Wer hat Angst vor Virginia Woolf? , drehte, und dass aus der Requisite beider Filme von Mexikanern aus der Umgebung Gewehre und Munition gestohlen und abgefeuert wurden. In seinem drei Seiten langen, auf Schreibpapier des Hotels geschriebenen Brief drängte er sein »Liebstes Skrupelschrumpelstilzchen«, ihn in Mexiko zu besuchen, wo »die Luft ist wie Wein«. Ref 540
    Ich liebe und vermisse Dich mehr, als Du Dir vorstellen kannst … Wir sind übrigens nur etwa hundert Meilen von Palm Springs entfernt … Das Motel, in dem ich wohne, ist komplett abgesperrt und wird permanent von Polizei bewacht. Wenn die paar Touristen erst mal Leine ziehen, ist man hier wahrscheinlich ganz allein …
    Es ist sieben Uhr morgens, ich habe zwei Tassen Nescafé getrunken und ich liebe Deinen malträtierten Hintern … Ich hätte nichts dagegen, ein Haus auf den ein oder anderen Felsen zu bauen und hier zu leben – so atemberaubend schön ist es.
Ein Klima wie in Palm Springs, aber mit Meer … Warum kommst Du nicht her und besuchst mich? Ich verspreche Dir eine tolle Zeit … Ich liebe Dich. Sehr, sehr, sehr merkwürdig, seltsam, abwegig, bizarr, reizlos ohne Dich.
    Millionen Küsse und Umarmungen. Das Bett ist riesig!
    Was er ihr verschweigt: Das 800-Seelen-Örtchen San Felipe hatte nur zwei anständige Restaurants und insgesamt nicht mehr als zwei, drei Dutzend Betten für Besucher, die Durchschnittstemperatur lag bei unerträglichen 45 Grad Celsius und das Meer war voller Haie. Außerdem war Hurrikanzeit. Nachdem er über eines der wenigen Telefone in dem Wüstenort mit Elizabeth gesprochen hatte, freute er sich, dass sie sich gesund genug fühlte, um ihn zu besuchen. Sie vermisste ihn so sehr, dass sogar der Anblick eines Sockenpaars von ihm sie wehmütig machte.
    Am 9. Juli flog Elizabeth nach San Felipe. Sie kam an, während Richard noch drehte. Er lag im Sand, der ihm in den Mund wehte, und blinzelte hinauf in den Himmel. Just in diesem Moment donnerte Elizabeths Flugzeug über seinen Kopf hinweg und ließ das Set erbeben. Es brachte ihm nicht nur Elizabeth, sondern auch Norma Heyman, Liza, Maria und Kate. Als sie sich später im Hotel trafen, war Richard enttäuscht von Kates gleichgültiger Begrüßung und genervt, weil die Hotelzimmer brütend heiß waren, da niemand die Klimaanlage angeschaltet hatte. Er stand staubig, schmutzig und verschmiert da, als Elizabeth ins Zimmer tänzelte und ihm in die Arme fiel. Am Abend gingen sie alle zusammen ins Rubens, eines der beiden Restaurants im Ort. Doch anstatt das Wiedersehen zu genießen, schmollte Burton stumm. Er war wieder einmal eifersüchtig, weil Elizabeth erwähnt hatte, sie habe Marlon Brando angerufen und eine Stunde mit ihm telefoniert. Er war sauer, als sie ihm sagte, Brando sei immer über ihn auf dem Laufenden.
    Am nächsten Morgen erschien Elizabeth am Set. Sie blieb dort bis zum späten Nachmittag. Wie bei jedem

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