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Furor

Furor

Titel: Furor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C. Schulte von Drach
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könnte geplant gewesen sein? Und die deutschen Wissenschaftler? Die waren wissentlich beteiligt? Dafür waren sie doch viel zu entsetzt über das, was passiert ist. Und dann sind zwei bei einem Unfall gestorben.« Sebastian war jetzt völlig durcheinander. Aber was Sareah sagte, leuchtete ein.
    »War das wirklich ein Unfall?« fragte sie.
    Sebastian gelang es nicht, seine Gedanken in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will gar nichts sagen. Aber mir kommt da so ein Gedanke: Was, wenn einer der Wissenschaftler, nur einer, etwas getan hat, von dem die anderen nichts wussten. Was, wenn einer von ihnen zu dem eigentlichen Mittel etwas dazugetan hat, das die Wirkung veränderte?«
    »Klingt ziemlich paranoid, findest du nicht?«, warf Mato ein. »Andererseits vermuten wir ja, dass Sebastians Vater ermordet worden ist und die IS/STA etwas damit zu tun hat. Dann kommt noch Dietz dazu, und . . . ich finde, Sareahs These ist gar nicht so abwegig.«
    »Also gut, spinnen wir in diese Richtung mal weiter«, meinte Hobbes. »Wenn also mindestens einer der Wissenschaftler da ein krummes Ding gedreht hat, welcher von ihnen war es? Zwei – nein, drei, entschuldige, Sebastian – sind gestorben. Vielleicht war es einer von denen. Wenn nicht, dann . . .«
    Er warf Sebastian einen Seitenblick zu. »Ich denke, Sebastians Vater können wir ausschließen, oder? Du glaubst sicher nicht, dass er etwas damit zu tun hatte. So, wie er in diesem Brief davon schreibt.«
    Sebastian nickte.
    »Okay. Dann bleiben noch Steadman und Wallroth. Beide waren bei dem Massaker selbst nicht dabei. Außerdem ist Steadman cool geblieben, schreibt dein Vater. Und er hat mit ›Koinzidenz-Katastrophe‹ gleich einen Begriff parat, der sogar einen Hinweis gibt. Vielleicht wollte er damit deinen Vater und die anderen an der Nase herumführen. Damals war es ein Ablenkungsmanöver, und für uns ist es ein guter Hinweis.«
    »Bleibt die Frage, ob Koch und Berthold tatsächlich einen Unfall hatten. Ist doch komisch: Die beiden sind verzweifelt, schreibt dein Vater. Dann sind sie tot. Jahre später stirbt dein Vater, und Dietz taucht wieder auf«, warf Mato ein.
    »Also gut, wenn wir davon ausgehen, dass da eine krumme Sache gelaufen ist, dann sind Steadman und Wallroth verdächtig.«
    Sie schwiegen eine Weile und nippten an ihren Getränken. Sebastian fand die Idee nicht überzeugend. Wallroth schloss er sofort als möglichen Täter aus. Und Steadman? Der sollte die Versuche damals manipuliert haben? Er konnte es sich einfach nicht vorstellen.
    »Das ist doch der Wahnsinn«, sagte er ohne große Überzeugung. »Aber . . . mein Vater . . .«
    »Wurde ermordet«, beendete Sareah seinen Satz.
    Plötzlich kam Sebastian ein Gedanke: Garland Steadman hatte auffällig großes Interesse an Christian Raabes Forschungsarbeit gezeigt. Und an dem Computer des Institutsleiters. Steadman war . . .
    »Hast du eigentlich daran gedacht . . .« Sareah riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich zu ihr. »Was meinst du?«
    Sareah wirkte unsicher, sie fühlte sich offensichtlich nicht wohl bei dem, was sie sagen wollte. Aber dann fuhr sie fort. »Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ob dein Vater – und die beiden anderen – dafür bezahlt wurden, dass sie über das Massaker und den Mord an den beiden Kollegen geschwiegen haben? Nicht mit Geld, sondern vielleicht mit der Möglichkeit, so arbeiten zu können, wie sie wollen. So kann man ehrgeizige Männer zum Schweigen und zum Arbeiten bringen, schätze ich. Männer wie deinen Vater. Steadman. Wallroth.«
    Zuerst wollte Sebastian widersprechen. Sein Vater? In dieser Rolle? Aber so schrecklich ihm der Gedanke war, es war nicht ausgeschlossen.
    »Vielleicht . . . vielleicht sollte einer seiner Kollegen deinen Vater überwachen«, überlegte Sareah. »Beobachten, was dein Vater herausgefunden hat, und das dann an die IS/STA weitergeben?«
    Steadman. War der Amerikaner der Wachhund seines Vaters gewesen?, fragte sich Sebastian. War Steadman Dietz’ Bulldogge?
    Er erinnerte sich an das, was Mato erzählt hatte: Der Wissenschaftler veröffentlichte seit Jahren keine eigenen Studien mehr. Vielleicht hatte er sich darauf beschränkt, Christian Raabe zu überwachen?
    »Wir wollten uns eigentlich morgen in Wallroths Computer hacken, um herauszufinden, ob er mit deinem Vater in Südamerika war«, sagte Mato. »Das brauchen wir ja jetzt nicht mehr. Hacken wir uns doch statt dessen in Steadmans

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