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Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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sechster schlimmer Abwehrfehler zum verdienten 1   :   0 für die Mädchen aus Esens führte, tickte Dennis aus! Wie von einem wilden Stier gejagt, tobte er über den ganzen Platz, schnappte sich Luca, stieß ihn zu Boden, bautesich über ihm auf und beschimpfte ihn mit den übelsten Beleidigungen, die man je auf einem Fußballplatz an der ostfriesischen Nordseeküste gehört hatte! Pitt Fischer, der in der ersten Halbzeit als Schiedsrichter fungierte, konnte gar nicht anders – er musste Dennis vom Platz stellen! Allerdings zeigte er dem Stürmer nicht glatt Rot, was er den Regeln nach unbedingt hätte tun müssen, sondern verhängte nur eine Zeitstrafe.
    Finn grinste zufrieden, als er mit dem Halbzeitpfiff den Fußballplatz verließ und zurück zum Internat ging. Er freute sich, dass Dennis so schlecht gespielt hatte und sein Ausraster mit einem Platzverweis bestraft worden war. Wenn er so weitermachte, würde der andere Trainer, der in der zweiten Halbzeit der Schiedsrichter sein würde, ihn bestimmt noch ganz vom Platz stellen!
    Darüber hinaus hatte das Spiel aber auch gezeigt, dass es ohne Finn in der Abwehr nicht klappte. Auch wenn es nur ein Testkick gegen ein Mädchenteam war – in Zukunft würde der Trainer nie wieder auf Finn verzichten können! Und Finn nahm sich ganz fest vor, dass er Pitt Fischer dafür auch nie wieder einen Anlass geben wollte. Auch wenn das bedeutete, dass er ab sofort jeden Tag Hausaufgaben machen musste!

Finns Durchhaltevermögen wurde noch am selben Tag auf die Probe gestellt, und es stellte sich schnell heraus, dass es nicht besonders belastbar war! Er hatte kaum seine Badehose entdeckt, die zum Trocknen über der Lehne eines Stuhls auf dem Balkon hing, da waren die guten Vorsätze auch schon pulverisiert und durch die offene Balkontür hinausgeweht.
    «Ich kann nichts dafür», sagte Finn zu seinem Spiegelbild, das ihm im Bad entgegenblickte, als er von dort sein Handtuch holte. «Pitt Fischer hat Schuld. Er hat mich nicht mitspielen lassen, also muss ich jetzt noch etwas für meine Kondition tun. Das ist doch logisch, oder?»
    Sein Spiegelbild nickte, und somit war es beschlossene Sache, dass Finn erst einmal schwimmen ging. 50   Bahnen wollte er vor dem Abendessen noch schaffen. Mindestens.
    Am Ende schwamm Finn sogar 855   Meter – 57   Bahnen à 15   Meter! Er spürte bereits seine Armmuskeln, als er aus dem Wasser stieg, und auch die Muskeln im Bauch und in den Beinen ließen ihn deutlich fühlen, was er gerade geleistet hatte.
    Finn war deshalb sehr zufrieden mit sich selbst. Er war müde, er hatte Hunger, und in seinem Kopf war alleswunderbar leicht und leer. Genau die richtigen Voraussetzungen für einen entspannten Abend.
    Doch dazu sollte es nicht kommen, und das merkte Finn sofort, als er die Zimmertür öffnete und Luca sich zu ihm umdrehte. So einen Gesichtsausdruck hatte Finn bei seinem Freund und Bruder noch nie gesehen!
    «Habt ihr verloren?», fragte er. Eine Niederlage gegen die Mädchen aus Esens erschien Finn als Ursache für Lucas schlechte Laune am wahrscheinlichsten. Doch er täuschte sich.
    «Tu doch nicht so, als ob dich das wirklich interessieren würde», sagte Luca in einem Ton, den selbst das zickigste Mädchen nur mit sehr viel Übung hinbekommen hätte.
    «Hab ich dir was getan?», fragte Finn irritiert.
    «Habt ihr verloren? Hab ich dir was getan?», äffte Luca ihn nach.
    «He, was ist denn los?» Finn lachte. Dabei war ihm gar nicht danach zumute. «Habe ich etwas falsch gemacht?»
    «Weißt du das wirklich nicht?» Luca sah ihn an und schüttelte ungläubig den Kopf.
    In diesem Augenblick hoffte Finn noch, dass alles nur ein Missverständnis war. Vielleicht ein doofer Scherz oder eine ganz schlechte Folge der «Versteckten Kamera». Doch Luca meinte es offensichtlich ernst.
    «Alle sind enttäuscht von dir, die ganze Mannschaft. Herr Fischer natürlich auch», sagte er und fügte leise hinzu: «Vor allem aber Brit – na ja, und ich!»
    «Du bist enttäuscht? Von mir? Aber – wieso?» Finn hatte keine Ahnung, was er schon wieder falsch gemacht haben könnte. Er war sich absolut keiner Schuld bewusst. Noch nicht einmal Lucas Hausaufgabenheft hatte er angerührt! Und dass Finn einen kurzen Augenblick mit dem Gedanken gespielt hatte, bei ihm abzuschreiben, konnte Luca nun wirklich nicht wissen.

    Oder?
    Unwillkürlich schaute Finn an seinem Mitbewohner vorbei und suchte die Schultasche. Sie stand noch immer an derselben Stelle wie vor

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