Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang
Scheiße am Fuß!»
Finn fand diesen Spruch von Andreas Brehme eigentlich ganz passend, auch wenn er sich damit im Grunde selbst als «Scheiße» bezeichnet hatte! Aber er hoffte, dass das niemandem außer ihm auffiel, und er hatte Glück. Doch Dennis hatte noch andere Hinterhältigkeiten auf Lager.
«Bist du sicher?», sagte er, schaute kurz an Finn vorbei in Richtung der Umkleidekabinen und fuhr deutlich lauter fort: «Wenn Herr Fischer erfährt, was heute in der Schule passiert ist, bist du raus!»
Ahnungsvoll drehte Finn sich um – er hatte sich nicht getäuscht! Der Trainer kam in Riesenschritten auf die Mannschaft zu und war bereits in Hörweite.
«Du miese Kröte!», zischte Finn und war jetzt doch kurz davor, sich auf Dennis zu stürzen. Eine Sekunde später bedauerte er bereits, es nicht getan zu haben.
«Herr Fischer, Herr Fischer!», rief Dennis nämlich. «Finn hat mich eine Kröte genannt!»
Der Trainer sah Finn fragend an.
«Ist das wahr?»
«Nein», zischte Finn. «Ich habe ‹miese Kröte› gesagt.»
«Okay, das passt auch besser», sagte Pitt Fischer und ließ Dennis damit eiskalt auflaufen. Die «Pappnasen» lachten zufrieden. Doch der Stürmer war hart im Nehmen, und er wollte sich offenbar durch nichts daran hindern lassen, Finn beim Trainer anzuschwärzen.
«Wussten Sie schon, dass Finn bei Filip abgeschrie …»
«Du Drecksack!» Mit einem wütenden Aufschrei sprang Luca vor, packte Dennis und presste ihm eine Hand fest auf den Mund.
Finn war schwer beeindruckt. Luca hatte zwar vor einiger Zeit versprochen, dass er ihn immer und überall beschützen und sich notfalls sogar für ihn prügeln würde, aber bis zu diesem Augenblick hatte Finn nicht geglaubt,dass er es tatsächlich ernst gemeint hatte. Er war heilfroh, dass er auf sein Gewissen gehört und das Hausaufgabenheft schließlich doch nicht angerührt hatte!
«Drecksack ist vielleicht etwas zu heftig», meinte Pitt Fischer. «So, und jetzt lass Dennis los, sonst erstickt er noch auf dem Platz, und wir können heute nicht mehr trainieren. Außerdem kann er gar nichts ausplaudern, ich weiß sowieso immer alles. Der Informationsfluss zwischen der Schlossschule und dem Verein funktioniert nämlich.»
«Na toll! Vielen Dank, Herr Dittmer!» Dani spuckte den Namen des Mathelehrers fast aus.
«Warum bist du so sauer?», fragte der Trainer. «Willst du etwa deinem Lehrer zum Vorwurf machen, dass Finn bei Filip abgeschrieben hat?»
«Nein», sagte Dani. «Aber er hat uns versprochen, dass die Sache für ihn erledigt ist, wenn wir uns entschuldigen. Und das haben wir getan. Die ganze Klasse!»
«Für Herrn Dittmer mag die Angelegenheit ja erledigt sein, aber für mich noch lange nicht», stellte der Trainer klar.
«Und … was bedeutet das?», fragte Finn. Er ahnte Übles.
«Dass ihr draußen seid, du und Filip!», sagte Dennis prompt. Seine Stimme klang so triumphierend, als wäre er gerade mit 20 Punkten Vorsprung Deutscher Meister geworden.
Seine unverhohlene Schadenfreude war ziemlich eklig, und dementsprechend verzogen nicht nur alle «Pappnasen»ihre Gesichter, sondern auch ihr Trainer. Doch Pitt Fischer hatte keine andere Wahl – er musste genau das tun, was Dennis prophezeit hatte.
«Tut mir leid», sagte er zu Finn und Filip, «aber das habt ihr euch selbst zuzuschreiben. Wer in der Schule Mist baut, hat in meiner Mannschaft nichts zu suchen! Das habe ich euch gestern erst gesagt. Jetzt muss ich euch bestrafen, da bleibt mir gar keine andere Wahl.»
«Wenn die beiden nicht mitspielen dürfen, habe ich auch keine Lust», sagte Charly.
Pitt Fischer rollte die Augen.
«Oh nein, Charly, bitte nicht die Nummer!», sagte er genervt. «Ich heiße nicht Herr Dittmer und bin auch kein Mathelehrer. Bei mir funktioniert das nicht.»
«Dann geben Sie den beiden wenigstens noch eine Chance», bettelte Brit. «Bitte, Herr Fischer, nur noch eine!»
«Tut mir leid, Finn hat seine Chance gestern bekommen», sagte der Trainer. «Heute muss ich konsequent sein, ob ich will oder nicht. Sonst tanzt ihr mir bald alle auf der Nase herum.»
«Und wenn Sie nur Finn bestrafen?», schlug Dani vor. «Filip hat gestern schließlich keine letzte Chance bekommen. Und außerdem hat Finn sowieso viel mehr Schuld an der ganzen Sache als Filip.»
Der Trainer schaute Finn an.
«Stimmt das?»
Finn antwortete nicht sofort. Einem ersten Impuls folgend, wollte er «Nein!» schreien und Dani von nun anfür immer hassen! Was hatte er ihr
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