Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
Vom Netzwerk:
Deichkrone dunkle Gestalten auf. Viele dunkle Gestalten, und es waren mit Sicherheit keine Schafe, die friedlich auf dem Deich grasten.
    «Stopp!», rief jemand.
    Die «Pappnasen» blieben tatsächlich stehen. Allerdings eher aus Neugier als vor Angst erstarrt – mit Ausnahme von Finn. Er hatte die Stimme sofort erkannt. Lauerten dieser Marcel und seine Hamburger Mitschüler etwa ihm auf? Ihm und Brit?
    Rasend schnell schossen die Gedanken durch Finns Hirn. Was sollte er tun? Einerseits wäre es ihm extrem peinlich, vor all seinen Freunden und dann auch noch fälschlicherweise als Spanner entlarvt zu werden, andererseits war er aber auch nicht gerade der Typ, der in kritischen Situationen den Helden spielte. Er konnte nicht einfach mutig vortreten und sich selber schützen, indem er den Gegner offensiv angriff. Das gelang ihm vielleicht auf dem Fußballplatz, ja. Aber doch nicht außerhalb des Platzes, in der Realität, im wirklichen Leben!
    Das wirkliche Leben auf der Deichstraße in Norderdünersiel spielte Finn allerdings einen Streich. Es ging nämlich gar nicht um ihn!
    «Hallo, Luca», sagte Marcel. Begleitet von vier Mitschülern und gefolgt vom Rest der Klasse, bewegte er sich den Deich hinunter. Er ging nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, und er nahm die Hände dabei nicht eine Sekunde lang aus den Hosentaschen. Marcel schien sehr viel Wert darauf zu legen, cool rüberzukommen – und das gelang ihm auch. Ganz im Gegensatz zu seinen Mitschülern. Die meisten kamen ins Straucheln, und einige stolperten oder rutschten auf dem feuchten Gras aus, fielen hin und kugelten den Abhang hinunter. Doch selbst das wäre nur halb so schlimm gewesen, wenn die meisten dabei nichtbegeistert gejuchzt und gekreischt hätten und einige den Deich sogar wieder hochgelaufen wären, nur um noch einmal hinunterzurollen!
    Marcel beobachtete einen Augenblick lang das Treiben seiner Mitschüler, an dem sich seine vier Begleiter nicht beteiligten, und verzog keine Miene. Die «Pappnasen» hingegen grinsten breit, auch wenn außer Finn, Brit und Luca keiner wusste, wer diese Typen eigentlich waren und was sie von ihnen wollten. Aber sie begriffen, dass deren geplanter Auftritt wohl ziemlich in die Hose gegangen war.
    Ihr Anführer ließ sich davon allerdings nicht stören. Er ging weiter provozierend langsam auf die Fußballschüler zu und blieb schließlich vor Luca stehen. Die «Pappnasen» bauten sich links, rechts und hinter ihrem Mitspieler auf, während Marcel von seinen Begleitern flankiert wurde. Alle vier hielten die Arme vor der Brust verschränkt.
    «Lange nicht gesehen, Arschloch!», sagte Marcel gefährlich leise. Seine Augen waren dabei wie seine Stimme: eiskalt!
    Luca schluckte, und seine Mundwinkel begannen zu zucken. Finn konnte sehen, dass es in seinem besten Freund heftig arbeitete. Er wollte ihm helfen, ihm zur Seite stehen, aber er wusste nicht, wie. Er wusste ja noch nicht einmal, worum es ging. Luca hatte nie etwas über sein Leben vor der Fußballschule erzählt. Offensichtlich aus gutem Grund.
    «Von mir aus hätte es ruhig noch länger dauern können», antwortete Luca, und jeder spürte, dass er ebenfallsein Schimpfwort auf den Lippen hatte, das er dann aber doch nicht aussprach. «Viel länger!»
    «Ja, das glaube ich dir gern, Arschloch! Wenn man sich einfach so verpisst und seinen besten Kumpel im Stich lässt!»
    Dieser Typ war früher Lucas bester Kumpel?, dachte Finn und warf einen schnellen Blick zu Julia, die das offensichtlich ebenso überraschte wie ihn.
    «Woher weißt du   …»
    «…   dass du hier in diesem Scheiß-Millionär-Scheiß-Fußball-Scheiß-Internat wohnst?», vollendete Marcel Lucas angefangene Frage. «Dein Fehler. Du hättest besser aufräumen sollen, bevor du aus Hamburg getürmt bist.In dem Papierkorb neben deinem Schreibtisch lag noch ein Scheiß-Flyer von dieser Scheiß-Fußballschule.»

     
    «Was hattest du in meinem Zimmer zu suchen?»
    «Dreimal darfst du raten», sagte Marcel und grinste gemein.
    «Wie bist du reingekommen?», fragte Luca. Er presste die Worte nur noch heraus, und seine rechte Hand war zur Faust geballt. «Ich schwör dir, Marcel, wenn du meiner Mutter oder meiner Schwester etwas getan hast   …!»
    «He, cool bleiben, Arschloch», sagte Marcel. «Ich habe bei euch geläutet und ganz höflich gefragt, ob ich mal in dein Zimmer dürfte, okay! Du weißt doch, wie nett ich sein kann, wenn ich etwas haben will. Aber in deinem Zimmer war es

Weitere Kostenlose Bücher