Fuzzy Sapiens
erteilen Sie ihm eine Lektion über Ultraschall, Elektronik und Akustik.“
„Hat Ihr Chef-Fuzzyologe schon was in der Hinsicht getan?“
„Ich hab’s noch nicht einmal versucht“, sagte Mallin. „Sie kennen viel mehr von ihrer Sprache als ich; welche Fuzzyworte würden Sie benutzen, um so etwas zu erklären?“
Das war richtig. Jede Rasse – ob Homo sapiens oder Fuzzy Fuzzy Holloway Zarathustra – dachte nur so weit, wie ihr verbaler Symbolismis reichte, und nicht weiter. Und sie konnten nur Gedanken und Ideen begreifen, für die sie Worte besaßen.
„Erzählen Sie ihm doch einfach, daß es terranische Schwarze Magie ist“, schlug Sandra Glenn vor.
Das würde auf Planeten wie Loki oder Thor oder Yggdrasil Erfolg haben, wo die Eingeborenen so etwas wie Götter und Mythen entwickelt hatten. Die Fuzzys hatten allerdings von Religion oder Zauber den gleichen Begriff wie von Elektronik oder Kernphysik oder dem Antigrav-Antrieb.
Ybarra beugte sich vor und streckte eine Hand aus. „So-josso aki, Diamant. So pokko Unka Panko.“
Der Fuzzy gab ihm das Gerät, das er mit beiden Händen festgehalten hatte. Die Ähnlichkeit mit einem Elektrorasierer war nicht zufällig, denn Stenson hatte zur Herstellung genau das Gehäuse eines solchen Geräts benutzt. Es war sogar noch der Original-Schalter an der Seite daran.
Stenson deutete auf einige Unterlagen auf dem Schreibtisch. „In meiner Firma arbeiten ein paar Leute an diesen Diagrammen und Schemata“, sagte er. „In etwa einer Woche werden die ersten Prototypen für die Produktion fertig sein. Die Fabrik der Gesellschaft nimmt die Produktion auf, sobald sie entsprechende Werkzeuge dafür besitzt.“
„Wir beantragen ein Patent dafür“, sagte Grego. „Wir nennen es das Stenson Fuzzyphon.“
„Grego-Stenson; es war eigentlich Ihre Idee.“
„Teufel, ich habe Ihnen doch nur gesagt, was ich haben möchte; Sie haben es dann erfunden“, argumentierte Grego. „Sobald alle Kinderkrankheiten überwunden sind, gehen wir in die Produktion. Wir wissen noch nicht genau, wieviel wir für die Geräte verlangen müssen, aber wahrscheinlich nicht mehr als zwanzig Sol, denke ich.“
Captain Ahmed Khadra, Polizeichef der ESTZ und Colonel Ian Ferguson, Kommandant der Kolonialpolizei, saßen gemeinsam mit Max Fane, dem Kolonial-Marshal, in dessen Büro. Auf dem Bildschirm des Fernsehgeräts sagte Gouverneur Rainsford gerade:
„Jede Person, die einen Fuzzy zum Zwecke des Verkaufs fängt oder illegal transportiert oder illegal aufbewahrt, ist des Sklavenhandels schuldig.“
„Aha.“ Max Fane rieb sich mit einem Finger am Kopf. „Das bedeutet die Todesstrafe, da wird vor Gericht nichts zu machen sein.“
„Yves Janiver wird die Fuzzy-Fälle bearbeiten. Er mag Fuzzys“, sagte Ferguson. „Leute, die sie mißhandeln, wird der gar nicht gern haben.“
„Ich kenne Janivers Einstellung zur Todesstrafe“, erklärte Fane. „Er ist der Meinung, daß Leute nicht getötet werden sollten, weil sie ein Verbrechen begangen haben, sondern weil sie eine Art von Menschen sind, die solche Taten begehen. Er denkt, daß das Töten von Kriminellen so etwas Ähnliches ist wie der Abschuß kranker Veldtiere, eine Hygienemaßnahme.“
„Wenn Herckerd und Novaes klug sind, stellen sie sich jetzt“, sagte Ferguson. „Meint ihr auch, daß sie immer noch die restlichen fünf festhalten?“
Khadra schüttelte den Kopf. „Ich denke, sie haben sie an irgend jemanden in Mallorys Port verkauft, sobald sie sie aus dem Gebäude der Gesellschaft gebracht hatten. Wenn wir feststellen könnten, wer das ist…“
„Ich wüßte etwa ein Dutzend Namen“, sagte Max Fane. „Und hinter jedem steht Hugo Ingermann.“
„Ich wünschte, wir könnten Ingermann festnehmen und unter den Detektor setzen“, meinte Ferguson.
„Nun, das geht leider nicht. Ingermann ist Anwalt, und die einzige Möglichkeit, einen Anwalt dem Detektor zu unterziehen, ist, ihn mit einem Messer in der Hand über einer frischen Leiche zu ertappen. Und selbst dann wäre das noch verdammt schwierig.“
„Viele Menschen wünschen sich einen Fuzzy, das wissen wir“, erklärte Rainsdorf. „Und den meisten sollte auch einer zugesprochen werden; sie würden die Fuzzys glücklich machen und wären selbst glücklich, einen zu haben. Wir werden es diesen Menschen nicht verwehren, einen Fuzzy zu adoptieren. Inzwischen ist ein Adoptionsbüro eingerichtet worden, und Mrs. Frederic Pendarvis wird es leiten. Die Büroräume
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