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Fuzzy Sapiens

Fuzzy Sapiens

Titel: Fuzzy Sapiens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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befinden sich im Zentralen Gerichtsgebäude, und morgen früh wird das erstemal geöffnet sein …“
     

 
11.
     
    In Pendarvis’ Haus fand eine Party statt. Jack Holloway saß im Schneidersitz am Boden und fungierte als Übersetzer, während der Richter und seine Frau in einem tiefen Sessel und auf einem runden Hocker saßen und sich mit den Ehrengästen des Abends bekannt machten: den beiden Fuzzys, die Juan Jimenez extra für heute abend von Beta mit herübergebracht hatte. Gus Brannhard, der aus dem Regierungsgebäude herübergekommen war, saß langgestreckt in seinem Sessel und kicherte in seinen Bart. Juan Jimenez und Ahmed Khadra hatten ihre Hörgeräte abgenommen und besprachen gemeinsam mit zwei Beamten aus George Lunts Truppe den neuerlichen Besuch, den Jimenez in seinem früheren Lager gemacht hatte.
    „Sie waren noch einmal da, nachdem wir abgeflogen sind“, sagte Jimenez. „Die Stelle, an der sie den Gleiter abgesetzt haben, ist deutlich zu erkennen. Sie haben die Stelle allerdings gesäubert und keine Spuren hinterlassen, nicht einmal Abfall.“
    „Und keinerlei Beweise“, fügte Khadra hinzu. „Aber die fehlen uns nicht weiter, denn wir haben ja eindeutige Aussagen darüber, daß Herckerd und Novaes die Fuzzys hergebracht haben. Wir haben einen Zeugen.“
    „Kann man einen Fuzzy an den Lügendetektor anschließen?“ fragte Gus Brannhard über seine Schulter. „Wenn nicht, wird die Verteidigung Einspruch erheben.“
    Pendarvis schaute auf. „Mr. Brannhard, ich fürchte, daß ich einem solchen Einspruch stattgeben müßte. Und vermutlich würde Richter Janiver, der den Fall bearbeitet, ähnlich reagieren. Wenn ich Sie wäre, würde ich das feststellen lassen. Bist du schon mal vom Detektor verhört worden?“ fragte er dann den Fuzzy auf seinem Schoß.
    Der Fuzzy – der männliche Teil des Paares, der sich gerade mit dem Reißverschluß des Richters zu schaffen machte – sagte nur „Unnnh?“ Der Richter kratzte sich am Hinterkopf, was dem Fuzzy, wie wohl den meisten Pelzwesen, gut gefiel, und fragte sich, wie lange es dauern würde, die Sprache zu erlernen.
    „Nicht zu lange“, erklärte Jack ihm. „Ich brauchte nur einen Tag, um das zu lernen, was die Leute auf Xerxes wußten. Als wir uns nach dem Prozeß auf die Rückreise vorbereiteten, konnte ich mit ihnen sprechen. Wie werden Sie sie nennen?“
    „Haben sie keine eigenen Namen, Mr. Holloway?“ fragte die Frau des Richters.
    „Anscheinend nicht. Im Wald besteht eine Familie selten aus mehr als sechs oder acht Mitgliedern. Ich vermute, daß sie sich gegenseitig als ›ich‹, ›du‹ ›dieser‹ oder ›der dort‹ bezeichnen.“
    „Sie brauchen aber für die Adoptionsunterlagen Namen für sie“, warf Gus Brannhard ein.
    „Im Lager nannten wir sie einfach die  ›Flitterwöchner‹, sagte Khadra.
    „Wie wär’s mit Pierrot und Columbine?“ fragte Mrs. Pendarvis.
    Ihr Mann nickte. „Ich denke, das klingt sehr schön.“ Er deutete auf sich. „Aki Pappi Frederic. So Pierrot.“
    „Aki py’hot? Py’hot siggo Pappi Fed’ik.“
    „Er akzeptiert den Namen. Er mag Sie. Was haben Sie morgen mit ihnen vor, Mrs. Pendarvis? Gibt es hier menschliche Dienstkräfte?“
    „Nein, alles geht automatisch, und ich sollte sie wohl nicht mit den Robotern allein lassen, solange sie sich nicht daran gewöhnt haben.“
    „Schicken Sie sie einfach im Regierungsgebäude vorbei“, schlug Brannhard vor. „Dort können sie mit Flora und Fauna spielen. Und ich werde auch Grego anrufen, daß er seinen Diamant 'rüberschickt – das gibt eine richtige Fuzzy-Party. Das erste gesellschaftliche Ereignis der Saison.“
    Eine sanfte Glocke ertönte, und Pendarvis entschuldigte sich für einen kurzen Augenblick, kehrte aber gleich wieder zurück.
    „Captain Earlie ist am Apparat; er möchte entweder Captain Khadra oder Mr. Holloway sprechen.“
    Das war der neue Polizeichef von Mallorys Port. Jack nickte Khadra zu, der daraufhin den Raum verließ.
    „Wahrscheinlich haben sie über Novaes und Herckerd etwas herausbekommen“, vermutete Brannhard.
    „Werden Sie sie wirklich der Sklaverei beschuldigen?“ fragte Mrs. Pendarvis. „Das bedeutet das Todesurteil.“
    „Sie haben jemanden eingefangen, ihn seiner Freiheit beraubt und ihn verkauft“, sagte Brannhard. „Wie sonst sollte man das nennen? Auch ein Haussklave ist ein Sklave, solange er jemand anderem gehört. Ich weiß nicht, wie man einen Fuzzy dazu bringen könnte, zu arbeiten

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