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Fuzzy Sapiens

Fuzzy Sapiens

Titel: Fuzzy Sapiens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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vorenthalten – sie wäre schon belegt. Und er wußte natürlich, obwohl er es nicht beweisen konnte, daß dahinter Leslie Coombes oder Victor Grego oder Ben Rainsford steckte. Diesmal allerdings hatte man ihm den Termin nicht abschlagen können – es war kurz nach 20 Uhr. Die Stimme des Ansagers kam aus allen Lautsprechern:
    „ … und nun eine wichtige Mitteilung an alle Bürger der Kolonie, die aufgrund der Pendarvis-Entscheidungen die Freiheit und das Recht besitzen, erstmals in ihrer Geschichte eine demokratische Regierung zu wählen. Die Stimme, die sie gleich hören werden, ist die des Ehrenwerten Hugo Ingermann, des Organisators und Führers der Wohlstands-Partei. Mr. Ingermann.“
    Das grüne Licht flackerte auf, der Hintergrund wurde hell, und er hob eine Hand zum Gruß.
    „Liebe … Freunde!“ begann er.
    Frederic Pendarvis spürte, wie kalte Wut in ihm hochkam. Es war nicht eine abstrakte Organisation, die da angegriffen wurde, nämlich das Eingeborenen-Adoptions-Büro, sondern seine Frau Claudette, und er nahm das sehr persönlich, obwohl ein Richter niemals etwas persönlich nehmen sollte. Ja, er hatte in dieses heuchelnde, verschlagene Gesicht geschaut und überlegt, wen er mit einer Herausforderung zu ihm schicken sollte. Das Duellieren war auf Zarathustra nicht illegal, wie auf den meisten Planeten, aber Richter duellierten sich nicht.
    Das Schlimmste daran war, daß Ingermann beim nächsten Mal, wenn er im Gericht eine Entscheidung gegen ihn fällte, natürlich in unangreifbarer Umschreibung behaupten würde, dies geschehe nur, um ihn persönlich zu treffen.
    „Das ist ein schändliches Vorgehen“, erklärte Ingermann gerade. „Ein Verfahren, in dem es von Bevorzugung, Ungleichheit, Klassen-Vorurteilen nur so wimmelt. Über zweihundert Anträge sind von vornherein abgelehnt worden, und zwar mit den frechsten und beleidigensten Gründen …“
    „Geistige oder emotionale Instabilität, Unfähigkeit, einen Fuzzy zu ernähren und zu unterhalten, Unverantwortlichkeit, schlechte Charaktereigenschaften, unpassende häusliche Bedingungen“, zählte Claudette auf, die selbst langsam wütend wurde.
    „Und von eintausend Bewerbungen sind erst dreihundertfünfundvierzig anerkannt worden, obwohl seit Eröffnung des Adoptionsbüros fünfhundertsechsundsechzig Fuzzys in die Stadt gebracht worden sind. Einhundertzweiundsiebzig Bewerber haben je einen Fuzzy erhalten. Einhundertfünfundfünfzig je zwei, und achtzehn besonders bevorzugte Leute haben insgesamt vierundachtzig Fuzzys mitnehmen können.
    Fast ohne Ausnahme sind alle diese Fuzzys an gesellschaftlich oder politisch bedeutende Leute gegangen, Leute, die reich sind. Man sollte sich schon darauf einstellen – der arme Mann hat keine Chance. Wer nun hat seinen Fuzzy bekommen? Die ersten Adoptionsunterlagen wurden an den Leitenden Manager der inzwischen entmachteten Zarathustragesellschaft, Victor Grego, ausgegeben. Das nächste Paar ging an Mrs. Frederic Pendarvis, und außer, daß sie die Frau des Oberrichters ist – wer ist sie? Natürlich die Leiterin des Adoptionsbüros. Und sehen Sie sich die übrigen Namen an! Neun Zehntel sind Angestellte der Zarathustragesellschaft.“ Er hob die Hände, als wolle er einen Sturm der Entrüstung von sich fernhalten. „Es ist natürlich nicht so, daß ich etwa behaupten oder unterstellen würde, daß es tatsächlich Korruption und Bestechung bei der Vergabe gegeben hat…“
    „Das hätte ich dir auch geraten! Wenn du das tust, erschieße ich dich persönlich!“ tobte Pendarvis.
    „Hör bitte auf“, sagte seine Frau ruhig. „Ich werde ihm antworten, unter dem Lügendetektor. Das ist etwas, was Hugo Ingermann niemals tun würde.“
    „Claudette!“ Er war entsetzt. „Das würdest du nicht tun, nicht im Fernsehen!“
    „Genau dort! Du kannst so etwas nicht einfach ignorieren. Tust du das, ist es fast schon ein Eingeständnis der Vorwürfe. Gegen Verleumdung gibt es nur eine Waffe, und das ist, die Wahrheit zu beweisen.“
    „Und wer bezahlt das alles?“ fragte Ingermann vom Bildschirm herab. „Die Regierung? Als Raumkommodore Napier uns diese Regierung vor die Nase setzte, lagen genau eine halbe Million Sol auf dem Konto der Kolonie. Seitdem hat Gouverneur Rainsford sich vom Banken-Kartell rund eine halbe Milliarde Sol geliehen. Und wie will Ben Rainsford die je zurückzahlen? Indem er sie bei uns, bei Ihnen und bei mir einkassiert, sobald eine Gesetzgebende Versammlung seinen Wünschen entsprochen

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