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Fyn - Erben des Lichts

Fyn - Erben des Lichts

Titel: Fyn - Erben des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Kühnemann
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den Raum verließ. Corey und der Doktor folgten ihm auf dem Fuß. Ich fühlte mich ausgeliefert. Seit Jahren hatte ich keine echte Angst mehr vor Vater verspürt, denn ich war ihm sowohl an Kraft als auch an Größe überlegen. Doch jetzt lag ich in einem Krankenbett, mein Schädel brummte und meine Muskeln verspürten scheinbar wenig Lust, sich über Gebühr anzustrengen.
    Eine unangenehme Stille senkte sich über den Raum, nur gelegentlich unterbrochen durch das Surren eines medizinischen Apparats. Vater starrte mich an, er saß vollkommen reglos. Ich sah eine Ader auf seiner Stirn pochen. Seine Hände krallten sich an den Knien fest, sodass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Er holte ein paar Mal tief Atem und öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder. Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass er nach passenden Worten rang, um mir etwas wirklich Unangenehmes mitzuteilen. Während dieser Zeit dachte ich darüber nach, was ihn dazu veranlasst haben könnte, einen derart tiefen Groll gegen mich zu hegen. Ich war mir keiner Schuld bewusst. Ich konnte mir nicht einmal erklären, was meinen ominösen Ohnmachtsanfall ausgelöst hatte. Vermutlich wollte sich jemand einen Scherz mit mir erlauben, indem er meinen Werkzeugkoffer stahl und ihn mit Drogen präparierte. Das schien mir der einzige Sachverhalt zu sein, dessen ich mir vollkommen sicher war. Ich traute mich nicht, Vater zu fragen, wie ich in dieses Bett gekommen war, denn er machte den Eindruck einer Dampfmaschine, die jeden Moment explodieren konnte.
    Endlich stieß Breanor einen tiefen Seufzer aus und durchbrach die Stille. »Fynrizz, ich gebe dir hiermit die einzige und letzte Chance, dich vor mir für deine Tat zu rechtfertigen, denn ich werde bei deinem Prozess nicht anwesend sein. Den Schmerz möchte ich mir ersparen. Was also ist in dich gefahren?«
    Mehrere Sekunden verstrichen, ehe ich die Bedeutung seiner Worte erfasste. Einen Moment dachte ich, ich sei wieder in einen Dämmerschlaf gesunken und Albträume suchten mich heim. Doch der Schmerz in meinem Kopf schien äußerst real zu sein. Ich fühlte mich wach. Eine innere Unruhe breitete sich in mir aus.
    »Prozess?« Meine Stimme klang belegt, ich räusperte mich. »Von welchem Prozess sprichst du?«
    Vaters Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, ansonsten blieb seine Miene hart wie Stein. »Du möchtest mir also weismachen, du wüsstest von nichts?« Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern herab. Aus Erfahrung wusste ich, dass Vaters Stimme mit dem Grad seiner Wut leiser zu werden pflegte. Ich drückte meinen Kopf ein wenig fester gegen das Kissen, als könnte ich darin versinken, um nie wieder aufzutauchen. In Ermangelung einer Antwort schüttelte ich nur den Kopf. Ich bemerkte, wie meine Hände sich neben meinem Körper in die Matratze krallten. Wenn ich losgelassen hätte, hätte ich wohl gezittert wie ein vom Fieber geschüttelter Mann.
    Der Schlag kam plötzlich und unerwartet. Mir wurde wieder einmal bewusst, dass auch Vater ein trainierter Soldat einer Eliteeinheit war, der Bewegungen schnell und zielgerichtet ausführte. Ehe ich mich versah, war er von seinem Hocker aufgesprungen, hatte mir eine schallende Ohrfeige verpasst und sich sogleich wieder hingesetzt, als sei nichts geschehen. Die ganze Aktion dauerte nicht viel länger als einen Herzschlag.
    Ich rührte mich nicht, sondern versuchte, die Tränen zu unterdrücken, die mir aufgrund des Schmerzes in die Augen zu steigen drohten. Dann setzte ich mich auf und war überrascht, wie leicht es mir fiel. Die Wirkung der Droge, die man mir verabreicht hatte, ließ schnell nach. Breanor deutete meine Bewegung anscheinend als Bedrohung, denn er ballte die Fäuste vor seinem Gesicht, als erwartete er, dass ich zurückschlug. Der Drang dazu machte sich durchaus in mir breit, doch vermutlich hätte Breanor sofort die anderen Soldaten gerufen und ich hätte nie eine Antwort auf meine Fragen bekommen.
    Ich ließ die Arme locker neben dem Körper hängen, um Vater zu verstehen zu geben, dass ich nicht auf einen Kampf aus war. »Ich weiß wirklich nichts von dem, was in den letzten Stunden passiert ist.«
    »Du bist ein guter Schauspieler.« Noch immer gab er seine Abwehrhaltung nicht auf. Einen Moment stellte ich mir die Frage, ob ich ihm körperlich überlegen wäre, wenn ich es auf ein Gerangel ankommen lassen würde.
    »Könntest du mir jetzt endlich sagen, was passiert ist?«
    Allmählich fiel es mir schwer, den Gelassenen zu

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