Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)
sichtbarer zu machen, nur wirkte dies manchmal etwas aufgesetzt.
"Gut, dann komm mit." Fynia ging beruhigt vorweg und bezahlte den Eintritt. Es war wundervoll sich mal wieder bei 90 Grad und Aufguss so richtig auszuschwitzen. Die Sauna hatte auch ein tolles Angebot. Die Saunameister servierten zu jedem Aufguss Getränke und manchmal auch Snacks passend zum Dufterlebnis.
Fynni und ich entspannten so richtig. Wir schliefen fast eine Stunde lang in der Biosauna. Und sogar im Schwimmbereich draußen konnten wir uns richtig austoben. Wir spritzen mit Wasser und tauchten uns unter wie kleine Kinder.
Es war einfach ein wundervoller Tag. Ich hatte fast alle meine Sorgen vergessen. Und der Tag war noch nicht vorbei.
Als wir geduscht und angezogen wieder am Auto standen, grapschte Fynia mir die Autoschlüssel aus der Hand und fuhr uns zu einem weiteren Verwöhnprogramm. Pizza beim Italiener. Ich glaubte die Frau wusste einfach, wie es geht. Ich liebte Pizza und unser Stammlokal hatten wir schon lange nicht mehr besucht. Natürlich bestellte sie sich wie immer Spaghetti und ich aß die schärfste Pizza des Hauses, nur für mich zusammengestellt mit Peperoni, Paprika und extra Pfeffer und Chili.
"Und? Wie gefällt dir die Überraschung?", fragte meine grinsende Freundin. Sie wusste es doch genau!
"Super. Ich glaube es ist ein perfekter Tag.", freute ich mich ehrlich und drehte die Pfeffermühle über meiner Pizza. Frischer gemahlener Pfeffer verlieh dem Ganzen die entscheidende Note.
Wir unterhielten uns über alles Mögliche, Fynia fragte sogar nach unserem Projekt. Ich freute mich wirklich, dass sie Interesse zeigte. Dann bestellten wir noch eine Nachspeise. Spaghettieis für meine Süße, wie immer. Für mich Schokoladeneis und etwas Exotisches, dieses Mal Maracuja.
Doch als wir dann im Auto nach Hause fuhren, nun durfte ich wieder fahren, klingelte Fynias Handy. Ein raues, künstliches Bellen verkündete den Eingang einer Kurzmitteilung.
"Von wem ist die?", fragte ich wie nebenbei. In meinem Innern baute sich jedoch eine böse Vorahnung auf. Sie zögerte. Eigentlich war das Antwort genug…
"Allan.", gestand sie dann aber. Na toll, sogar den perfekten Tag muss er mir kaputtmachen!
"Was will… er?" Ich konnte mich gerade noch zusammen reißen, um keine Beleidigung hinterher zu schieben.
"Er fragt, ob wir uns treffen können, morgen." Sie sah mich abwartend an. In mir fing es wieder an zu kochen. Sie sollte sich nicht mit ihm treffen, das kam gar nicht in die Tüte!
"Und?", fragte ich, bemüht ruhig. Die Stimmung war mehr als angespannt.
"Ich schreibe ihm, dass ich um 10 Uhr da bin.", antwortete Fynia. Ich hörte das schlechte Gewissen in ihr schreien. Denk an James, mach, was er gesagt hatte, halte dich zurück… sagte ich mir immer wieder.
"Okay…", presste ich zwischen den Zähnen hindurch. Hätte ich den Mund weiter geöffnet, wäre ein ganzer Schwall Beschimpfungen heraus gepurzelt.
Dann schwiegen wir wieder, der schöne Tag war im Eimer. Naja dann konnte ich es ja nun auch drauf ankommen lassen.
"Wie war denn dein… Treffen mit ihm?" Ich versuchte unschuldig zu klingen. Sie sollte nicht den Eindruck bekommen, ich überwache sie.
"Nett.", antwortete sie nur knapp.
"Mehr nicht?", harkte ich nach. Sie war doch sonst nicht so einsilbig!
"Nein, was soll denn sonst groß gewesen sein?", fragte Fynia und zuckte mit den Schultern. Etwas zu gelassen, meiner Meinung nach.
"Ich weiß nicht… Erzähl mal, wie ist er so? Was habt ihr gemacht?" Ich fragte wirklich nur aus höflichem Interesse! Na gut, nicht 100%ig, aber, dass meine Frage bei ihr einen Schalter umlegen würde, hatte ich nicht gedacht.
"Willst du mich aushorchen? Es geht dich gar nichts an!", keifte sie plötzlich los. Das wiederum legte einen Schalter bei mir um. Wenn sie so anfing, hatte sie bestimmt etwas zu verbergen.
"Ich wollte doch nur nett sein. Aber wenn du so anfängst, war er bestimmt mehr als nur nett." Ich sprach mit erhobener Stimme und starrte wütend auf die Fahrbahn vor mir.
"Hallo? Kannst du es endlich mal lassen? Wir haben eine Vereinbarung und die habe ich auch eingehalten!", brauste Fynia auf.
Ich wusste, sie hatte recht. Sie hatte sich daran gehalten. Aber diese Geheimnistuerei… glaubte sie etwa, damit würde sie mir helfen? Meine Finger krallten sich um das Lenkrad und meine Knöchel traten weiß hervor.
"Könntest du vielleicht einmal mehr erzählen als nur die Hälfte? Ich würde gerne wissen, was du so
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