Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)
gemacht hast."
"Das geht dich nichts an... Wir haben geredet, okay? Mehr nicht. Er hat mir sein Zimmer gezeigt und…" Ich unterbrach sie.
"Sein Zimmer? Sein ZIMMER? Wart ihr vielleicht auch in seinem Bett?" Jetzt war die Sicherung wirklich durchgeknallt. Mein Kopf versuchte mich ständig an James Worte zu erinnern, doch die Wut schoss mit solcher Kraft in mir hoch, dass ich mich nicht mehr halten konnte.
Ich bremste den Wagen abrupt ab und starrte, vermutlich mit hochrotem Kopf zu meiner Freundin.
"Bist du übergeschnappt? Was soll der ganze Scheiß, kannst du mal aufhören?", brüllte Fynia nun.
Sie zog sich in sich zurück. Das tat sie immer so. Nach außen wirkte sie völlig aufbrausend und extrovertiert, aber in Wirklichkeit hat sich gerade eine schützende Schale um ihr Herz gelegt, die mit Stacheln besetzt jeden Angreifer zu töten vermochte.
"In seinem Zimmer… Hallo? Geht es noch eindeutiger? Man, der will was von dir! Und ich will, dass du dich nicht mit ihm triffst!" Ich vertraute diesem Allan nicht, an dem war doch was faul! Und alleine der Gedanke er könnte MEINER Fynia zu nahe kommen… unerträglich!
"Vertrauen und so? Glaubst du echt, dass ich einfach so abhaue? Dann wäre die ganze Zeit ja umsonst gewesen mit dir.", versuchte sie zu erklären, doch auch bei ihr brodelte es.
"Vertrauen? Wie soll ich dir vertrauen, wenn du hinter meinem Rücken mit diesem Idioten rumhängst? Hallo? Hal-lo-oh? Kannst du vielleicht bitte mal Rücksicht auf mich nehmen?", verlangte ich.
Mittlerweile hatte das Lenkrad Abdrücke von meinen Fingernägeln, denn ich klammerte mich an ihm fest, als wäre es das Einzige, was mich in diesem wogenden Meer aus Wut und Zorn über Wasser halten könnte.
"Rücksicht? Nimmst du denn Rücksicht auf mich?", brüllte Fynia zurück. Oh oh, Angriffsmodus! Der Stachelpanzer begann Gift zu produzieren und würde es wohl in den nächsten Minuten verspritzen.
"Ja, tue ich! Ich wollte diesen dummen Kompromiss ja gar nicht eingehen, aber ich habe es für dich getan!" Konnte sie das nicht endlich verstehen? Ich wollte doch nur Frieden…
"Toller Scheiß, echt. Der Kompromiss hat ja gut einen Tag gehalten, nicht mal. Was soll der ganze Quatsch eigentlich? Immer deine scheiß Eifersucht, langsam reicht es mir!" Ich sah die Tränen in ihren Augen, aber ich ignorierte sie. Auch mir war zum heulen, aber das äußerte sich eher in Wutausbrüchen.
"Der ganze Kompromiss war scheiße! Und wenn es dir reicht, wieso bist du dann eigentlich noch hier? Wieso hast du den ganzen Mist heute veranstaltet? Hm?", purzelte es aus meinem Mund. Ich wusste, später würde es mir leidtun.
"Mist? Ich hab versucht einen schönen Tag für uns zu organisieren. Findest du echt der, war Mist? Dann brauche ich das ja nie wieder zu tun! Ich bekomme langsam das Gefühl ich sollte so wie so nie wieder was für uns tun. Du trittst ja eh alles mit Füßen!" Nun weinte sie tatsächlich. Jede einzelne Träne schien mir Vorwürfe zu machen. Ich war ein schlechter Freund. Ein schlechter Liebhaber. Ein schlechter Kumpel. Ein fürchterlicher Egoist…
Eigentlich wollte ich ganz gewaltfreiekommunikationssprachen-mäßig meine Gefühle in Ich-Botschaften verpacken, jedoch sind die auf dem Weg über die Zunge an den Zähnen hängen geblieben und herausgekommen ist Folgendes:
"Ich trete dich mit Füßen? Was ist mit meinen Gefühlen? Die scheinen für dich gar nicht zu existieren! Du machst einfach, was du willst, ohne zu gucken, wie es mir dabei geht!"
"Natürlich…“ Sie verdrehte die Augen „ich denke die ganze Zeit an dich!"
"Das kommt mir aber nicht so vor." Meine Stimme war laut, sehr laut. Ich starrte auf das Straßenschild, neben dem wir zum Stehen gekommen waren. Noch ungefähr 5 Kilometer bis zu dem Haus ihrer Eltern. Wenn ich stattdessen rechts abböge, würde ich wieder zu James kommen. Ein Gedanke blitze in mir auf.
"Was ist?", fragte Fynia verwirrt. Nur ab und zu schüttelte sie ein unterdrückter Schluchzer.
"Du kannst gehen.", erwiderte ich mit gnadenlos ruhiger Stimme.
"Was?" Offene Angst breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ich genoss es sogar etwas, immerhin hatte ich nun wieder die Kontrolle.
"Du kannst gehen!“, erwiderte ich mit Nachdruck, „ich will dich nicht mehr sehen, ich schlafe bei Jim." Ich konnte ihr dabei nicht in die Augen sehen, das hätte mir das Herz gebrochen. Also betrachtete ich die grün leuchtenden Zeiger meiner Armaturen. Dabei fiel mir auf, dass ich bald tanken
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