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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Dàvin staunend fest.
    Der Mann winkte ab. »Oh, wir pflegen lange Traditionen, unsere Ahnengesänge dauern über einen Tag an. Wir sind nicht wie die Flachländer dort unten, die von Reich zu Reich hasten und nach neuen Schatzgründen suchen. So unähnlich sind unsere Völker sich gar nicht, Herr Fyrgar.«
    »Also glaubst du ihm, wenn du ihn so nennst?« Der Schmied schien verunsichert, als schwankte er zwischen Misstrauen und Neugier.
    »Für uns spielt es keine Rolle, ob er von den Fyrgar stammt oder einem anderen Alten Volk, also belassen wir es dabei.«
    »Aber er ist so ... menschlich. Einmal abgesehen von der Größe und den Augen. Ich sage, wir verweisen ihn weiter zum Flachland; unseren Hauptweg mag er passieren, aber nicht das Dorf.«
    »Auf keinen Fall!«, mischte Jurogs Mutter sich ein. »Wenn er nicht besessen ist, und diesen Eindruck macht er nicht auf mich, werden wir ihm Speis und Trank und ein Bett für die Nacht anbieten, als Dank für die Rettung meines Sohnes!«
    Bei diesen Worten atmete Dàvin auf. »Offen gestanden wäre ich sehr froh darum«, sagte er. »Ich bin sehr erschöpft und völlig ausgehungert, weil ich seit Tagen ohne Nahrung unterwegs bin. Und ich habe noch einen sehr weiten Weg vor mir. Ich werde gern am Rand des Dorfes nächtigen, wenn Ihr es mir erlaubt, aber ich bitte Euch um etwas zu essen.«
    »Aber ...«, setzte Hunar an, doch die Frau schnitt ihm das Wort ab.
    »Schluss jetzt!«, sagte sie energisch. »Trotz der Schattenweber ist uns das Gastrecht noch heilig, und ich schulde es diesem Mann! Ich habe erst vor einem halben Jahr Jurogs Vater verloren; den Verlust meines Kindes noch dazu könnte ich niemals überleben!« Sie trat entschlossen vor, bevor ihr Vater sie aufhalten konnte, und ergriff Dàvins Hand. »Kommt mit mir, Herr ... wie war noch Euer Name?«
    »Dàvin.«
    »Herr Dàvin, bitte nehmt unsere Einladung an. Das werdet Ihr nicht mehr oft erleben in diesen Zeiten, doch ich werde mich an das halten, was mein Vater mich einst gelehrt hat«, und dabei sah sie den Grauhaarigen streng an.
    »Kanda, du weißt doch ...«, setzte Hunar an, doch sie drohte ihm mit dem Finger. »Du kannst ja vor meinem Haus Wache halten.«
    Dàvin sah, dass Jurog sich kaum mehr aufrecht halten konnte, und hielt ihm den Arm hin. »Stützt du mich bitte wieder?«
    Jurog nickte dankbar. Sie humpelten in Begleitung der Mutter auf die Mitte des Dorfes zu.
    Die Leute wagten sich nun näher, umringten den großen Fremden neugierig und berührten ihn sogar vorsichtig, untereinander flüsternd. Manche schlugen bestimmte Zeichen, zur traditionellen Annahme des Glücks, das der Fremde mit sich brachte. Er ließ sie lächelnd gewähren.
    »Ihr seid wirklich ein Fyrgar?«, fragte die Frau.
    »Ja, Kanda. Ich bin als Mensch herabgestiegen, um das Leben kennenzulernen.«
    »Da habt Ihr Euch etwas Großes vorgenommen. Ich weiß nicht, ob ein Menschenleben dazu reicht.«
    »Es muss reichen.«
    Der Grauhaarige kam hinzu. »Mein Name ist Hargred, ich bin der Dorfvorstand. Glaubt nicht, dass wir immer so waren, noch vor einem Jahr hätten wir Euch in allen Ehren empfangen.«
    »Immerhin schlagt ihr das Zeichen des Glücks, nicht der Abwehr vor bösen Geistern.«
    »Ihr habt uns Jurog zurückgebracht.«
    »Seit wann genau wisst Ihr denn von den Schattenwebern?«
    »Seit letztem Sommer, die Kunde verbreitete sich sehr schnell, als es gegen Ende des Sommers zu einem Grenzzwischenfall von Lasunt nach Barastie kam. Doch es begann wohl schon einige Vollmonde vorher.«
    »Als die Stürme begannen«, murmelte Dàvin düster.
 
    Sie erreichten das Haus, und der Dorfvorstand öffnete einladend die Tür. »Meine Tochter wird sich bestimmt darum bemühen, Euch mit angemessener Kleidung auszustatten, denn in diesem Aufzug seht Ihr gelinde gesagt lächerlich aus.«
    »Das stört mich nicht. Ich kann nicht beleidigt werden.«
    »Wartet ab, Herr Fyrgar. Wartet ab, bis Ihr das Tiefland erreicht.«
    Ein Haus zu betreten war nicht viel anders als eine Höhle. Aber Dàvin musste sich an die Einrichtung gewöhnen: Tisch und Stühle, und in drei Nebenräumen standen richtige Betten. Jurogs Mutter führte ihn, nachdem sie sich um ihren Sohn gekümmert hatte, aus dem Haus in ein Nebengebäude, in dem ein Badezuber mit dampfendem Wasser stand.
    »Ihr könnt Euch hier reinigen, Schwamm und Seife und Öle stehen bereit, und ... oh.«
    Hastig wandte die Frau sich um, als Dàvin die Fellfetzen von sich warf und auf den Zuber

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