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Gabe des Blutes

Gabe des Blutes

Titel: Gabe des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Und du wirst als solche behandelt, oder es wird Folgen haben. Ich werde dich nicht verstecken, und ich werde mich nicht wie ein Schuldiger verhalten, und bei Gott, du wirst das auch nicht tun!«
    Sie blinzelte, als sie schließlich begriff, was er ihr die ganze Zeit zu sagen versucht hatte. Es spielte keine Rolle. Überhaupt keine. Sie hätte ein Dutzend Personen niedergemetzelt haben können, es spielte keine Rolle für ihn. Er liebte sie, das war alles, was er wissen musste.
    Mystique schlug die Hand vor den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Im nächsten Moment war er bei ihr und presste sie an seinen starken Körper. »Stopp«, befahl er ihr sanft. »Du wärst niemals fähig, ein Dutzend Personen niederzumetzeln, Kébé . Erst einmal, auch wenn du ein kleiner Teufel bist, bist du viel zu zart, um so etwas durchzuziehen.«
    Sie lachte schwach, ließ den Kopf an seine Brust sinken und krallte sich in seine Weste. »Jetzt machst du Scherze, oder?«
    »Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich kann es nicht ertragen, wenn du weinst, Liebling. Ich möchte dich lieber zum Lachen bringen.«
    Mystique wusste nicht, was sie lieber tun wollte. Sie versuchte, das Kichern und Schluchzen zu unterdrücken. Doch vergeblich. Er lachte in sich hinein, als sie es herausließ und sich an ihn klammerte, als hätte sie Angst, er könnte verschwinden. Er hielt sie fest, während sie ihren widersprüchlichen Gefühlen nachgab. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich plötzlich auf seinen Mund stürzen würde. Sie hatte Tränen in den Augen und schniefte, während sie sich dem Kuss hingab. Also ließ er sich ein auf die Wonnen ihrer weichen Lippen und ihrer suchenden Zunge.
    Es gefiel ihm nicht unbedingt, dass hinter ihrem Begehren Angst lauerte, doch er konnte es verstehen. Dennoch wollte er nicht, dass sie sich seiner Unterstützung mittels ihres Körpers versicherte. Er hob sie auf seine Arme und ließ sich mit ihr irgendwo auf einen Sitz nieder, seinen Mund die ganze Zeit auf ihren gepresst. Nach ein paar Minuten löste er sich von ihr, obwohl sie protestierte. Er wollte sie, aber nicht so.
    »Hör zu, Kébé «, sagte er eindringlich, »es gibt nichts, wovor du Angst haben müsstest. Niemand wird dich im Stich lassen oder dich hintergehen. Auch wenn ich es noch so sehr liebe, dich zu lieben, werden wir in Kürze die ersten fremden Gäste begrüßen, die friedlich in diese Burg kommen. Das ist eine wichtige Sache für den Sánge-Stamm. Doch es ist bedeutungslos, wenn sie dir drohen wollen. Verstehst du? Ich muss nicht deinen Körper lieben, um mich daran zu erinnern, dass ich dir gegenüber loyal bin, mehr als gegenüber allen anderen, Mystique.«
    »Noch mehr als gegenüber deinem Stamm?«
    »Du bist jetzt Teil meines Stammes, Liebling. Hast du das noch nicht verstanden? Du bist jetzt eine Sánge. Eine Sánge-Königin. Ein Sánge-Stamm schützt seine Mitglieder. Unnötig zu erwähnen, dass bei Primus, Prima und Rudel die Anstrengungen verdoppelt werden.«
    »Verdoppelt?« Sie versuchte an sich zu halten, doch sie musste lachen. »Ist das überhaupt möglich?«
    »Hoffentlich müssen wir das nicht herausfinden. Ich habe vor, die Sache so friedlich wie möglich abzuwickeln. Und jetzt will ich, dass du dich entsprechend kleidest. Du wirst den Kopf sehr hoch tragen, wenn du deinen Anklägern gegenübertrittst, Liebste. Para erwartet dich bereits in deinen Gemächern. Liandra ebenfalls. Du sollst aussehen wie die Prima.«
    »Und nicht wie Kébé ?«
    »Du bist all das und viel mehr. Für mich. Für immer. Doch bei so einem Machtkampf geht es darum, geeint aufzutreten. Sie sollen nicht denken, dass ich mich für dich schäme oder dass du dich deiner selbst schämst.«
    »Ich schäme mich nicht«, sagte sie und hob trotzig das Kinn. »Was auch immer passieren mag, ich war diejenige, die schließlich halb tot in der Wildnis gelegen hat.« Sie klang entschlossen, und nur wie sie ihre Finger verschränkte, verriet ihre Nervosität. Er nahm sie in seine Hände.
    » Kébé , es ist sehr wahrscheinlich, dass sie ’Pathen sind. Verbirg deine Gefühle und Gedanken. Du bist gut darin, andere außen vor zu lassen, wenn du dich darauf konzentrierst.«
    »Ich weiß, dass ich das kann.«
    Er fasste sie am Kinn und hob ihren Kopf für einen Kuss. »Ich komme wieder, um dich zu holen, wenn ich mit dem Rudel gesprochen habe. Es wird heute Abend ein Bankett geben, also heb dir das beste Kleid dafür auf, und nimm das zweitbeste für die Begrüßung.

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