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Gabe des Blutes

Gabe des Blutes

Titel: Gabe des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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schmalen Hüften, den traumhaften Hintern und …
    Nun, Mystique hatte mehr als eine ungefähre Ahnung vom Rest. Sie hatte ihn gespürt, nah und erregend, als sie am ersten Abend im Bad auf seinem Schoß gesessen hatte. Sie hatte auch seinen festen straffen Bauch und die warme weiche Haut seiner wohlgeformten Brust gespürt, die sich jetzt unter einem schlichten weißen Leinenhemd verbarg, dessen Ärmel er über die Unterarme hochgekrempelt hatte, darüber eine wunderbar gearbeitete Lederweste mit hübschen Türkisknöpfen. Der breite lederne Waffengurt mit dem deutlich sichtbaren Dolch lag schräg um seine Hüften und gab der ansonsten schlichten Bekleidung eine prahlerische Note.
    Seine langen kräftigen Finger schlossen sich um den Türknauf. Sie sah, dass aus jeder seiner Bewegungen Sicherheit und Fürsorge sprachen. Sie erinnerte sich an raue Schwielen und sanfte Berührungen auf ihrem Rücken. Sie wusste wenig über sich selbst, doch sie war sich sicher, dass sie noch nie so etwas Erregendes gespürt hatte wie die Berührung durch diesen Sánge.
    Frustration kam in ihr hoch, als sie erkannte, wie viel sie von sich selbst nicht mehr wusste. Je länger sie bei Bewusstsein war und je besser es ihr ging, desto mehr erinnerte sie sich an grundlegende Dinge. Es gab keine persönlichen Erinnerungen, keine Personen oder Orte, doch sie hatte starke Eindrücke von kleinen Bruchstücken über sich. Zum Beispiel wusste sie in der vornehmen Art einer Dame zu sprechen und kannte zugleich auch Strategien, um in der Wildnis zu überleben. Sie konnte, wie ihr bewusst geworden war, sowohl mit ihrer Körperkraft kämpfen, um sich zu verteidigen, als auch mit Worten. Die Dinge, an die sie sich erinnerte … oder von denen sie vielmehr spürte , dass sie sie wusste, waren ziemlich seltsam.
    Sie war froh darüber. Als Reule diesmal ging, fühlte sie sich nicht mehr so verängstigt und alleingelassen. Anfangs war er für sie wie die Luft zum Atmen gewesen, und als er gegangen war, hatte sie das Gefühl, sie müsse ersticken. Sie mussten zusammenbleiben, rief eine Stimme in ihr auch jetzt. Warum? Sie fühlte es einfach. Und während manches ihr nach und nach dämmerte, war das eine Sache, die zur Gewissheit wurde.
    Daher brauchte sie, als sich die Tür jetzt hinter ihm schloss, ein paar Augenblicke, um das Gefühl von Panik niederzukämpfen, das sie übermannt hatte. Als sie wieder atmen konnte, merkte Mystique, dass sie ihn noch immer spürte. Sie konnte ihn sogar riechen . Den Duft seiner Seife, die nach Pinien roch, seines kraftvollen Körpers und die erdige Note des Leders. Ihn draußen vor der Tür so zu spüren war der erste Hinweis darauf, dass sie gesteigerte sinnliche Fähigkeiten hatte. Sie hatte es vorher nicht bemerkt, doch etwas sagte es ihr …
    Mystique bemerkte, wie Para auf sie einredete, um sie auf das bevorstehende Abendessen mit dem Rudel vorzubereiten. Doch ihre Aufmerksamkeit war ganz auf den Mann vor der Tür gerichtet.
    Er stand einfach nur da. Sie sah sogar seine Hand vor sich, die noch immer den Messingknauf hielt. Sie ertappte sich dabei, wie sie angestrengt lachte. Das tiefe rhythmische Pochen, das zu ihr drang, brachte ihren Herzschlag durcheinander, bevor er sich seinem perfekt anpasste. Sie bemerkte eine kurze Unterbrechung im gleichmäßigen Takt seines Herzschlags. Sie lauschte dem Pulsieren, dem Kratzen des Atems in seinem Hals, der so rau und sexy in ihren Ohren klang. Sie erbebte, als sie sich daran erinnerte, wie sich sein heißer Atem an ihrem Hals angefühlt hatte, und ihre Brustwarzen zogen sich zu erwartungsvollen Spitzen zusammen, während sie …
    »Mystique«, flüsterte er ihren neuen Namen. »Vergiss nicht, dass ich deine Gedanken lesen kann, Kébé «, sagte er kaum vernehmlich.
    Mystique schnappte ein wenig nach Luft. Sie hatte es ganz vergessen. Ihr Herz pochte, während sie sich in Erinnerung zu rufen versuchte, was sie die ganze Zeit gedacht hatte. Es war idiotisch, denn wenn er ihre Gedanken beim ersten Mal nicht mitbekommen hatte, könnte er sie einfach nochmals betrachten.
    Sie hörte, wie er leise lachte. Sie konnte sich sein Grinsen gut vorstellen. Sie konnte sich alles an ihm gut vorstellen. Mystique wischte den Gedanken hastig beiseite, bevor sie bei intimeren Dingen landete, als sie im Moment verkraften konnte. Doch sie war sich sicher, dass es bereits zu spät war, sie wusste, dass er wahrscheinlich jeden lüsternen Gedanken kannte, und wie sie feststellte, war ihr das

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