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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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Erzengelhaus am sichersten aufgehoben wären. Sogar Eleanores eher sture Eltern waren gezwungen worden, ihre Berghütte zu verlassen und in eine der vielen Gästesuiten zu ziehen.
    Juliette hatte Max auf das europäische Festland begleitet und mit ihren eigenen Eltern gesprochen. Sie war der Ansicht gewesen, am besten könnte sie ihnen mittels überzeugender Beispiele klarmachen, dass sie übernatürliche Fähigkeiten besaß. Also hatte sie mit einer knappen Geste das Kaminfeuer gelöscht und die Edelstahlkochtöpfe ihrer Mutter durch die Küche fliegen lassen, und damit war die Sache geklärt.
    Ihre Eltern waren immer noch schockiert, und eine Weile würden sie wohl noch brauchen, um sich daran zu gewöhnen, aber sie waren widerstandslos ins Herrenhaus übergesiedelt. Dort verstauten sie gerade, von Michael und Max unterstützt, ihre Habseligkeiten.
    Juliette selbst hatte sehr viele Sachen in ihrem Cottage zurückgelassen, als sie Gabriel am Dienstagnachmittag nach Slains gefolgt war. Nun brauchte sie ihren Laptop, ihre Kleider, und sie sehnte sich inständig nach Nessie und seinem vertrauten tröstlichen Parmaveilchenduft. Außerdem musste sie dem Eigentümer des Cottages den Schlüssel zurückgeben und den Mietvertrag kündigen. Danach waren noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, bevor sie mit Gabriel aus Sicherheitsgründen ins Herrenhauses zurückkehren würde.
    Mittlerweile war sie an den Anblick des flirrenden Portals gewöhnt und, wie sie voller Stolz feststellte, auch an das seltsame Gefühl, gezerrt und gestoßen zu werden, während sie mit Gabriel die Schwelle überquerte und ihr Cottage betrat. Hinter ihnen schloss sich das Portal.
    Im Inneren des kleinen Hauses herrschten Dunkelheit und Stille. Gabriel schwenkte eine Hand in Richtung Kamin, und ein Torffeuer loderte auf. Verwirrt hob Juliette die Brauen. So viel hatte sie inzwischen gesehen, so viele Überraschungen erlebt. Trotzdem wusste sie noch immer nicht, ob sie sich in dieser neuen, machtvollen Welt jemals heimisch fühlen würde.
    Dann schloss Gabriel die Augen und berührte den Rahmen der Haustür. Goldadern durchzogen das Holz und die Wände, breiteten sich aus und erreichten sogar die Vorhänge, deren honigfarbener Stoff golden zu schimmern begann.
    Juliette konnte nur kopfschüttelnd zuschauen. Schließlich öffnete Gabriel die Augen. »Hol deine Sachen, Babe. Inzwischen erledige ich alles hier unten.«
    Nach einem tiefen Atemzug nickte sie und ging nach oben ins Schlafzimmer. Zu ihrer Überraschung hingen alle Kleider, die sie vor ihrem Ausflug nach Slains schon in ihre Reisetasche gepackt hatte, jetzt wieder im Schrank.
    Noch mehr Magie.
    Sie akzeptierte es mit zwiespältigen Gefühlen, seufzte und suchte noch einmal heraus, was sie mitnehmen würde. Dabei entdeckte sie etwas, was sich zuvor nicht dort befunden hatte. In dem Fach über den Kleidern lag. ein Buch, auf dem in goldenen Lettern der Titel Dorcha Draíodóir prangte.
    Mit gerunzelter Stirn ergriff sie das dicke, schwere, in Leder gebundene Buch und öffnete es. Auf dem Vorsatzblatt las sie eine handgeschriebene Nachricht.
     
    Liebe Juliette,
    dies fand ich in der Bibliothek von Stornoway. Eine unterhaltsame Lektüre zur Einstimmung auf Ihre Arbeit an der Mini-Serie.
    Alles Gute
    Law
     
    Verstört blinzelte sie. Als sie über die Seiten strich, spürte sie eine verknickte Ecke, schlug das Buch an dieser Stelle auf und fing an zu lesen. Ohne Mühe verstand sie den gälischen Text.
     
    … diesmal war der Sternenengel auf den Angriff vorbereitet. Zu lange hatte die Frau gelebt, zu weit war sie gekommen, um dem Schwarzen Zauberer zu gestatten, sie dergestalt auszubluten. Als er an ihr saugte, hielt sie ihre Magie in ihrem Innern fest, gefangen in den Tiefen ihrer Seele. Für immer verweigerte sie ihm, was ihr Wesen ausmachte.
     
    Hier endete das Kapitel. Auf der nächsten Seite begann eine neue, völlig andere Geschichte. Aufmerksam studierte Juliette den Absatz ein zweites Mal. Gefangen, dachte sie. In ihrem Gehirn schwirrte ein Puzzleteilchen umher, als suchte es eine Ergänzung. Doch es fand keine.
    Seufzend steckte sie das Buch in ihre Reisetasche, zusammen mit den anderen Sachen, die sie mitnehmen wollte. Dann holte sie nur noch den Plüschelefanten, der auf dem Kopfkissen lag. Liebevoll küsste sie ihn und packte ihn ein, bevor sie den Reißverschluss der Tasche zuzog.
    »Ich bin fertig!«, rief sie und nahm den Laptop vom Nachttisch.
    Als sie sich umdrehte, sah sie

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