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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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Adarianer war mächtig genug, um sie an jeder Gegenwehr zu hindern, beeinflusste die Luft, die sie einatmete, den Boden unter ihrem Körper. Worauf wartete er?
    Sie ignorierte den Schmerz des Aufpralls und sah zu ihm auf. Noch immer beobachtete er sie, sichtlich fasziniert. Irgendwie gewann sie den Eindruck, er wäre in ihr Inneres gelangt, würde ihren Gedanken lauschen, ihre Furcht schüren.
    Für einen kurzen Moment hoffte sie voller Zorn, er könnte ihre Gedanken tatsächlich lesen. Du kannst mich mal!
    »Das wird er, meine Kleine, wenn er an der Reihe ist.«
    Verwirrt fuhr sie herum und begegnete einem eisblauen Augenpaar. Ein schwarzhaariger Mann stand reglos in der Kälte, dicht neben ihr. Ungewöhnlich schön, wie er war, erinnerte er sie sofort an einen der vier Erzengel. Mit einem gewinnenden Lächeln entblößte er zwei lange, spitze Reißzähne.
    Aus Juliettes Kehle drang ein gellender Schreckensschrei, als der Boden unter ihr wegsackte. Drei Meter. Sechs Meter. Plötzlich entfloh sie den Fesseln der Schwerkraft, denn der schwarzhaarige, blauäugige Vampir umfing sie und flog mit ihr in den Himmel hinauf.

30
    »Juliette!« Entsetzt beobachtete Gabriel, wie sie zum Himmel emporschwebte. Dagegen konnte er nichts tun.
    Sein Gegner nutzte seinen kurzfristigen Konzentrationsmangel tückisch aus und schlug ihn so kraftvoll nieder, dass ihm die Luft wegblieb. Gabe rollte über den harten, gefrorenen Boden, sprang auf und zwang seine Lungen, sich auszudehnen.
    »Uriel!«, brüllte er. Doch das wäre nicht nötig gewesen, denn der hatte gesehen, wie sich Abraxos Juliette geschnappt hatte, und aus seinem Rücken explodierten bereits schwarze, smaragdgrün schimmernde Flügel, die innerhalb eines Herzschlags ihre volle imposante Größe erreichten.
    Der einstige Racheengel sprang in den Nachthimmel. Einer rabenschwarzen Rakete gleich, schoss er durch das Dunkel. Allzu weit kam er nicht. So schnell, wie er nach oben gelangt war, wurde er von einem weiteren heimtückischen Kraftfeld hinuntergezerrt. Wie eine Stoffpuppe landete er am Boden. Immerhin besaß er genug Weitsicht, um sich gegen den Aufprall zu wappnen und sich abzurollen. Doch die unsichtbare Faust packte ihn sofort wieder, hob ihn hoch und knallte ihn erneut auf das Eis.
    Dafür war Gabriels Gegner verantwortlich, das verrieten seine Augen, die wie Sonnen glühten und vor Macht Funken sprühten, während er Uriel bezwang.
    Entschlossen beschwor Gabe seine eigene Magie herauf und stürzte sich auf den Farbigen. Sobald sie gegeneinanderprallten, löste sich das Kraftfeld auf. Blitzschnell berührte Gabriel die Kleidung des Feindes und durchwirkte sie mit Goldfäden. Der Adarianer schrie vor Pein, als das Gold seine Haut verbrannte.
    Dreißig Meter entfernt sauste Uriel wieder in den Himmel. Gabriel beobachtete ihn mit zwiespältigen Gefühlen, die sein Gehirn sekundenlang fast lähmten. Er wollte nicht glauben, dass es zu spät sein könnte. Andererseits fürchtete er genau das.
    Azrael! Während er mit seinem qualmenden Gegner rang, bat er seinen Bruder, den Vampir, wieder einmal um Hilfe. Weder Az noch Max hatten Uriel und Michael durch das Portal begleitet. Zu jenem Zeitpunkt waren sie noch nicht im Herrenhaus gewesen. Nur die beiden Erzengel hatten die Unordnung im Wohnzimmer gesehen, zwei und zwei zusammengezählt und sich sofort nach Schottland begeben.
    Aber Gabe brauchte Az. Wenn jemand einen zum Vampir mutierten Adarianer besiegen konnte, dann er. Azrael, der allererste Vampir, besaß mehr Macht als seine drei Brüder zusammen, und er konnte jeden aufspüren. Az, ich brauche dich! Gabriel hob seinen Feind vom Boden auf und schleuderte ihn mit überirdischer Wucht gegen einen Felsblock. Wie ein funktionsunfähiger Düsenjetmotor hinterließ der Mann eine lange Rauchspur und zertrümmerte den Stein unter sich.
    Im nächsten Sekundenbruchteil warf sich ein anderer Adarianer auf Gabe. Noch ein halbes Dutzend der verstoßenen ersten Erzengel musste unschädlich gemacht werden, und Gabriel war bereits verletzt. Die Wunden würden schneller heilen als die eines Menschen, aber bis dahin würde es ihm an der nötigen Kampfkraft mangeln.
    Krachend traf ihn eine Splitterwaffe hinten ins Bein. Außer sich vor Wut schrie er auf. Sein Zorn darüber, dass ihn schon wieder eine dieser verdammten Waffen verwundet hatte, übertraf an Intensität sogar die Schmerzen. Er führ zu seinem Angreifer herum. Aber den hatte Michael bereits überwältigt.
    Gabes Bein knickte

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