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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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leicht über dem Tisch in dem Raum, wo er, der Vikar und die sechs Piratenkapitäne versammelt waren.
    „Keine Belohnung?“ fragte Fitzhugh.
    „Keine“, erwiderte Lazar.
    Fitzhugh, Kapitän der „Jagdhund“, war ein wortkarger Schotte mit einem langen grauen Backenbart und buschi- gen Augenbrauen. Er war im gleichen Alter wie der Vi- kar und gehörte zu den ersten Rekruten, die Wolfe in den frühen Tagen der „Brüder“ angeheuert hatte.
    Fitzhugh war stets vorsichtiger als die anderen. Vor al- lem war er darauf aus, Geschäfte zu machen. Seine kleine Galeone war zwar alt, aber das am stärksten bewaffnete Schiff der Piratenflotte.
    „Sie wissen, dass ich immer hinter Ihnen stehe, Kapi- tän“, murmelte Sullivan. „Ganz gleich, was diese Duck- mäuser tun.“ Der sonst so fröhliche Ire ging diesmal unruhig im Raum auf und ab.
    Sully hat irgendetwas auf dem Herzen, dachte Lazar.

„Kapitän Morris?“ fragte der Vikar den geckenhaften jungen Amerikaner, der keine Skrupel verspürte, wenn es darum ging, jemandem die Kehle durchzuschneiden.
    „Ich überlege es mir“, erwiderte er und spielte mit dem schmutzigen Spitzenvolant an seinem Ärmel.
    Russo, der hitzige Portugiese, Kapitän der „Sultana“, schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch und starrte wild in die Runde. Er zeigte auf Lazar. „Dieser Mann hat euch alle reich gemacht und sogar die Prügel von Wolfe für euch eingesteckt“, rief er leidenschaftlich. „Er bittet euch um einen Gefallen. Und ihr habt die verdammte Pflicht, ihm diesen zu tun!“
    „Wir müssen unsere Waren in Kuba auf den Markt brin- gen.“ Darauf bestand Bickerson, der hünenhafte blonde Holländer. „Du weißt, dass es unseren Käufern nicht gefällt, wenn man sie warten lässt.“
    „Über die mache ich mir keine Sorgen“, widersprach der junge Morris. „Ich denke eher an die verdammten Genueser hinter uns.“
    Lazar tippte die Fingerspitzen aneinander. Er spürte noch immer seine Wut. „Landau, du hast bisher gar nichts gesagt.“
    Der große verschlagene Franzose, der enterbte Sohn eines Adligen, war Kapitän des schnellen und schönen Zweimasters „Libelle“.
    „Mein Einwand richtet sich gegen den Umstand, dass Sie uns nichts Näheres erzählen wollen“, erwiderte Landau. „Sie verlangen von uns, umzukehren. Vielleicht müssen wir uns noch einmal auf einen Kampf mit den Schiffen, die uns folgen, einlassen.
    Wir sollen wieder heimlich an Gibraltar vorbei und dann an der Küste der Barbaresken entlang, wo es viele gefähr- liche Sandbänke gibt – und all das für nichts. Natürlich sind wir Ihre Freunde, Lazar, aber Sie müssen uns zumin- dest sagen, warum es so wichtig für Sie ist, die Festung dieses Opiumhändlers aufzusuchen.“
    „Entweder seid ihr auf meiner Seite oder nicht“, ant- wortete Lazar achselzuckend. „Der Grund für diese Reise soll allein mir bekannt sein.“
    „Dieser Mann hat Mut wie kein anderer!“ erklärte Mor- ris begeistert auf Lazars Erwiderung. Der junge Kapitän nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Taschenflasche.

„Zum Teufel!“ verkündete er, nachdem er sich den Mund an seinem schmutzigen Ärmel abgewischt hatte. „Ich mache mit.“
    „Damit sind es drei“, sagte der Vikar und schaute ihn an.
    „Fitzhugh?“
    „Es ist Wahnsinn“, knurrte der alte Schotte. „Hört sich für mich wie der Ehrgeiz eines jungen Burschen an, der eine Frau beeindrucken will. Da steckt sicher auch eine dahinter. Ich werde das Leben meiner Männer nicht aufs Spiel setzen, nur damit Ihr kleiner Freund da unten wieder etwas zu tun hat.“
    Lazar überlegte sich gerade, wie er auf diese Bemerkung passend reagieren sollte, als Allegra aus seiner Kajüte den Raum betrat – als hätte sie ihren Auftritt genau geplant. Er bemerkte, dass sie bleich und besorgt aussah, doch er nickte ihr nicht einmal zu.
    Die restlichen Männer jedoch folgten dem Beispiel des Vikars und erhoben sich von ihren Stühlen.
    „Gibt es einen Kampf? Wurde auf uns geschossen?“ fragte Allegra und warf Lazar einen ängstlichen Blick zu.
    Sieben Männer bemühten sich eifrig, ihr zu versichern, dass alles in Ordnung war – es seien nur die Signalkanonen gewesen. Lazar blickte starrköpfig auf seine Hände, die auf dem Tisch lagen, während der Vikar jeden der Kapitäne der unbeugsamen Signorina Monteverdi vorstellte.
    Lazar war sich ihrer Anwesenheit deutlich bewusst, auch wenn er sie nicht einmal eines Blickes würdigte. Er konnte ihren blumigen Duft riechen,

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