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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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in ihm getäuscht hatte. Sie atmete tief durch, bevor sie hervorstieß:
    „Lassen Sie mich sofort los. Sie sind betrunken.“
    Er lächelte sie überlegen an. „Du möchtest mich benut- zen – warum kann ich nicht dasselbe mit dir tun? Darum geht es doch in der Ehe, nicht wahr?“ Wieder küsste er sie grob und drängte sein Knie zwischen ihre Beine.
    Sie drehte mit aller Kraft ihren Kopf zur Seite. „Ich werde Sie nicht heiraten“, stieß sie keuchend hervor.
    „Liebling“, flüsterte er leidenschaftlich. „Wenn ich erst einmal meinen Samen in dich gespritzt habe, wird dir keine Wahl mehr bleiben.“
    Sie holte Atem, um so laut wie möglich zu schreien.
    Leise und verächtlich lachend legte er ihr eine Hand über den Mund.
    „Du kannst mich nicht besiegen. Verstehst du das jetzt?“ fragte er. „Oh, ich werde es genießen, dich zu beherrschen, Allegra. Es gibt nur wenige so erstrebenswerte Ziele im Leben.“
    Plötzlich wirbelte er herum. Allegra hielt den Atem an, als sie den wilden Fremden vom Lagerfeuer erblickte, der mit einem Mal hinter Domenico stand. Er überragte ihn, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und stand breit- beinig mit Stiefeln, die bis über die Knie reichten, da. Die Weste klaffte und entblößte so eine muskulöse Brust und einen flachen, straffen Bauch.
    „Entschuldigen Sie die Unterbrechung“, sagte er höf- lich, wobei seine Stimme tief und herrisch klang. „Aber ich habe deutlich gehört, dass die Dame Nein gesagt hat.“
    Allegra sah, wie seine dunklen Augen funkelten. Dann packte der Fremde Domenico und stieß ihn beiseite. So- gleich stellte er sich schützend vor sie. Sein breiter Rücken, der ihr zugewandt war, war in dunkles Leder gehüllt. Die langen Enden des Tuchs, das er sich um den Kopf geknotet hatte, baumelten leicht, als er lässig auf Domenico zuging und ein barbarisch aussehendes Messer, wie sie es noch nie gesehen hatte, in der Hand hielt.
    Domenico sah von dem Fremden zu Allegra und dann

zum Messer, während er zurückwich und laut keuchte. Sein blondes Haar war zerzaust.
    „Ein Freund von dir, Allegra?“ fragte er und warf ihr einen kalten Blick zu.
    „Ein guter Freund“, erwiderte der Fremde, noch bevor sie etwas sagen konnte. „Ein sehr guter Freund.“
    Domenicos ebenmäßige Gesichtszüge verzerrten sich vor Wut. „Aha, jetzt verstehe ich. Jetzt weiß ich, warum du immer zu deinen schmutzigen Bauern gehst.“ Bei diesen hasserfüllten Worten musterte er den Mann von Kopf bis Fuß.
    Lazar erwiderte seine verächtlichen Worte mit einem fröhlichen Lachen. Das ließ Allegra trotz ihres Schreckens sogar ein wenig lächeln. Mit zitternden Händen zog sie sich das Kleid zurecht, so gut sie konnte, denn Domenico hatte es zwei oder drei Zoll am Ausschnitt eingerissen.
    Sie hielt die Fetzen zusammen und dankte der Vorse- hung dafür, dass dieser geheimnisvolle Fremde zu ihrer Rettung herbeigeeilt war, bevor ihr etwas Schlimmeres passiert war.
    „Allegra“, begann Domenico, „ich bin entsetzt und sehr enttäuscht von dir ...“
    „Sei nicht eifersüchtig. Ich hatte sie nur sechs oder sieben Mal.“
    Allegra verschlug es die Sprache. Doch sogleich wurde ihr klar, dass er Domenico absichtlich reizen wollte. Ein kluger Schurke.
    „Du hast mit diesem Mann das Bett geteilt?“ schrie Domenico sie an.
    „Und mit dreien meiner Brüder“, versicherte der Fremde. „Sie hat uns alle ziemlich erschöpft. Die junge Dame ist unersättlich.“
    „Jetzt ist es aber genug“, fuhr sie empört dazwischen.
    „Ich werde dich umbringen“, drohte Domenico dem Fremden.
    „Du ganz allein?“ fragte dieser gefährlich leise. „Viel- leicht solltest du lieber einige Wachen rufen.“
    Allegra war zwischen Empörung und Erleichterung hin- und hergerissen. Sie wusste nicht, ob sie den Fremden tre- ten oder ob sie lachen sollte. Doch sie musste zugeben, dass sein Plan aufging. Wenn Domenico nicht ganz dumm war, würde er die Möglichkeit nutzen, die ihm der Fremde ge-

geben hatte. Er würde sein Gesicht wahren und zu seiner Geliebten zurückeilen.
    Doch sie musste feststellen, dass der angetrunkene Do- menico den einfachen Ausweg, der ihm geboten wurde, nicht erkannte. Oder vielleicht war doch etwas an seinem Ruf als ein guter Fechter?
    Unruhig sah sie zu, wie er einen juwelenbesetzten Dolch aus seiner Jacke zog.
    Der Fremde lächelte kurz und warf sein Messer von einer Hand in die andere.
    Als sie ihn nun so erlebte, war Allegra nicht mehr über- rascht, dass es ihm

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