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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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daran denken, dass ich dir vertraut habe und du mich hintergangen hast.“
    „Majestät!“
    Der König hob abwehrend eine Hand, während er noch immer aus dem Fenster sah. „Ich will es nicht hören, San- tiago. Meine Tochter zu entehren ist unverzeihlich. Ich weiß, dass du nicht das für sie empfindest, was ich mir von ihrem Gatten gewünscht hätte.
    Das Einzige, was du bei Frauen fühlst, ist Lust, Herrsch- sucht und Verachtung. Aber diese starrköpfige kleine Per- son hat dich gewählt, und nun wird sie mit ihrer Wahl leben müssen. Also verschwinde, und nimm sie mit dir. Ich werde dich rufen, falls ich jemals wieder das Bedürfnis verspüren sollte, von dir etwas wissen zu wollen.“
    Lazars Worte trafen ihn zutiefst. Doch als Darius den Kopf senkte, verspürte er außer Schmerz auch noch einen unglaublichen Zorn.
    „Wie könnt Ihr es wagen?“ hörte er sich selbst sagen.
    Lazar drehte sich um und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was meinst du?“ fragte er geringschätzig.
    „Wie könnt Ihr es wagen?“ brachte er ein weiteres Mal hervor.
    „Du vergisst deine Stellung, Darius.“
    „Nein, Ihr seid es, der etwas vergessen hat. Ihr habt alles vergessen, was ich für Euch getan habe. Ich habe mein gan- zes Leben Eurem Königreich und Eurer Familie gewidmet. Habe ich Euch jemals um etwas gebeten? Manchmal frage ich mich, ob ich irgendeine andere Bedeutung für Euch habe als nur meine Nützlichkeit. Und behauptet nicht, dass ich Sera- fina nicht liebe!“ Er zitterte vor Empörung. „Wurdet Ihr in Mailand für Eure Tochter gedemütigt und misshandelt? Nein, Majestät. Stattdessen habt Ihr Tjurinow die Füße geküsst.“
    Lazar blickte ihn an und schien seinen Ohren nicht zu trauen.
    Rasch gewann Darius seine Haltung wieder und warf den Bericht über Tjurinow auf den Schreibtisch. „Ich würde vor-

schlagen, dass Ihr dies lest, Majestät“, sagte er scharf. „Dafür habe ich mein Leben riskiert. Überzeugt Euch nun, was für einen Gatten Ihr für Eure Tochter gewählt hattet.“ Er drehte sich um, schritt zur Tür und blieb dort noch einmal stehen. „Übrigens wird der Angriff an der Westküste stattfinden“, erklärte er betont beiläufig.
    „Das behauptest du. Woher soll ich wissen, dass das nicht auch eine Lüge ist?“ erwiderte Lazar.
    Verblüfft und verletzt schüttelte Darius den Kopf. „Fahrt zur Hölle. Ich gehe.“
    „Du meinst wohl, dass ich ohne dich nicht zurechtkomme? Gott allein weiß, was du alles hinter meinem Rücken ge - tan hast. Ich habe bereits gekämpft, bevor du noch geboren warst“, rief der König zornig hinter ihm her.
    Darius drehte sich nicht mehr um un d schloss auch nicht die Tür, als er den Raum verließ.

19. KAPITEL
    Im Gästeflügel des Palasts schrie ein empörter Anatol den Botschafter an, während er zornig durch sein Zimmer stürmte.
    In den anderen Gemächern von Belfort war seine große russische Gefolgschaft dabei, die Koffer und Reisetruhen zu packen. Bald sollten die Schiffe ablegen und sie zurück nach Russland bringen. In einem weiteren Zimmer war sich Serafina gewiss, dass sich Napoleon zufrieden die Hände rieb.
    Elisabetta schien die Einzige zu sein, die sich nicht über Serafina empörte. Als sie sich voneinander verabschiedeten, bot die rothaarige Freundin an, die Prinzessin zu begleiten. Doch sosehr sie des Trostes bedurft hätte, so wusste sie doch, dass für einige Zeit ihr neues Zuhause sehr unbehaglich wer- den würde. Sie wollte Elisabetta nicht in die unangenehme Lage einer Vermittlerin zwischen ihr und Darius bringen.
    Mit der von Schuld gequälten Pia stieg Serafina in eine Kutsche und zog sogleich die Vorhänge zu, so dass die Menge vor dem Palast sie nicht sehen konnte. Darius ritt auf Vento und rief von Zeit zu Zeit Alec und den anderen königlichen Wachen Befehle zu. Sie hatten darauf bestanden, Darius zu beschützen, nachdem Tjurinow gedroht hatte, ihn zu töten.
    Serafina umklammerte die Tasche auf ihrem Schoß, wäh- rend die Kutsche durch die Palasttore fuhr. Wie würde wohl ihre Zukunft aussehen? Gewiss nicht angenehm.
    Julia Calazzi empfand Angst, Hass und Zorn. Als sie zum Gästeflügel eilte, versuchte sie jedoch, ihre Empfindungen zu unterdrücken. Denn sie musste sich ganz auf die Aufgabe konzentrieren, die vor ihr lag.
    Als wäre es nicht schon genug gewesen, Santiago an die Prinzessin zu verlieren, war ihr auch noch die Nachricht über- bracht worden, dass sie verklagt werden sollte. Ihr größter Gläubiger

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