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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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nicht wieder verlieren!“
    „Weißt du was?“ Sein Lächeln war eiskalt. „Das hast du gerade getan, Gattin“, fügte er voll verletzender Verachtung hinzu.
    Er schlüpfte in die Schuhe und verließ daraufhin das Zimmer. Zornig schlug er die Tür hinter sich zu.
    Darius eilte den Gang entlang und hatte das Gefühl, inner- lich zu bluten. Wie viele Jahre hatte er Serafina beschützt! Wie oft hatte er sein Leben riskiert, wie viele Verwundungen hatte er davongetragen!
    Als Erwachsener war er noch nie so sehr verletzt worden. Die Wahrheit lag klar auf der Hand. Es war nicht die Tatsa- che, dass sie ihn gerade zur Ehe gezwungen hatte. Es verletzte ihn zutiefst, dass sie so empört gewesen war, dass er dane- bengeschossen hatte. Ein gewöhnlicher Mensch war nicht gut genug für sie. Sobald er einen Fehler zugab, wandte sie sich von ihm ab. Trotz ihres Geredes von Vertrauen und Hingabe war eines klar: Die Prinzessin wollte einen Helden.
    Er hatte es gewusst. Er war wertlos.
    Was, zum Teufel, sollte er mit einer Gemahlin anfangen? Woran hatte er aber denn sonst gedacht, als er ihr die Unschuld nahm?
    Er hatte nur noch gewusst, dass er sie haben musste. Schon dieser Gedanke entzündete erneut das Verlangen in ihm. Ver- ärgert über seine bloße Lust stürmte er in sein Gemach, wo er sich wusch und umzog. Schließlich öffnete er den verbor- genen kleinen Wandschrank, der sich hinter einem Gemälde befand, und holte den Bericht heraus, den er für Lazar in Moskau geschrieben hatte. Er schloss den Tresor wieder und ging zur Tür.
    Mit der Hand auf der Klinke, blickte er sich noch einmal im Zimmer um und fragte sich, ob er jemals zurückkehren würde. Dann schritt er hinaus.
    Als er sich der Eingangshalle näherte, spürte er schon die Anwesenheit Dutzender von Menschen. Sein Magen zog sich zusammen, und er straffte die Schultern. Er war überzeugt, dass die Nachricht von dem Skandal sich bereits verbreitet hatte.
    Nun kam der schicksalhafte Augenblick: Der Mann in

Schwarz, der allein an flüsternden Damen in Pastellfarben und Höflingen in bunten Westen vorbeiging. Er hörte genau, was sie sagten, und es traf ihn mitten ins Herz. Dennoch hatte er während dieses Spießrutenlaufs das Kinn erhoben und blickte starr geradeaus.
    „Ich habe schon immer gewusst, dass er eines Tages so etwas tun würde ...“
    „Wahrscheinlich hat er es seit Jahren geplant.“
    „Das hätte ihnen klar sein müssen. Man kann einen Jun- gen von der Straße nehmen, seinen Charakter aber niemals ändern.“
    „Wie konnte er den Majestäten so etwas antun?“
    „Das arme, unschuldige Mädchen. Sie hat sich weggewor- fen!“
    Und dann hörte er die bösartigste Bemerkung von allen: „Mein Gott, man vergnügt sich vielleicht mit Santiago, aber man heiratet ihn doch nicht.“
    Auf einmal sah er eine üppige Gestalt.
    Darius seufzte innerlich, als Julia Calazzi sich ihm in den Weg stellte.
    Er hielt inne, als sie direkt vor ihm stand. Einen Moment starrte sie ihn hasserfüllt an.
    Plötzlich schlug sie ihm mit ihrer juwelenübersäten Hand ins Gesicht. Wie von fern hörte er Gelächter und Applaus.
    Verächtlich sah er sie an.
    „Das werde ich dir niemals verzeihen“, zischte sie. „Es wird dir noch Leid tun. Das verspreche ich dir.“
    Sie rauschte an ihm vorbei, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.
    Darius rieb sich die Wange, ehe er weiterging. Zu seiner Erleichterung kam er bis zum Beratungszimmer des Königs, ohne auch noch den Kronprinzen zu treffen. Wenn dieser junge Hitzkopf ihn zum Duell gefordert hätte, weil er seine Schwester verführt hatte, hätte er nicht gewusst, wie er da- rauf hätte reagieren sollen. Er schluckte, klopfte an die Tür und wartete, bis er hereingebeten wurde.
    Als er eintrat, stand Lazar am Fenster und wandte ihm den Rücken zu.
    „Es liegt auf dem Tisch“, sagte er.
    Darius sah zum König und trat näher. Wie erwartet lag auf dem Tisch bereits eine vom König und vom Erzbischof unter- zeichnete Genehmigung, die nun nur noch er unterschreiben musste. Er nahm das Papier.

„Und nun verschwinde.“ Lazars Stimme klang so scharf, dass Darius wie unter einem Peitschenhieb zusammenzuckte. „Heute möchte ich nichts mehr von dir hören.“
    Darius biss die Zähne zusammen und schaute an die Decke. „Majestät, augenblicklich gibt es einiges, was Ihr nicht wisst.“
    „Da bin ich mir sicher. Und du hast wahrscheinlich einen sehr guten Grund, warum du mich im Dunkeln gelassen hast. Aber jetzt kann ich nur

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