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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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stützte, um hinauszuschauen. Es vergingen weitere Minuten des Schweigens.
    „Darius?“
    Er seufzte, ohne sie anzusehen. „Ja, Serafina?“
    Sie zögerte. „Ich mache mir Sorgen um Sie, Darius.“
    „O Serafina, bitte.“ Er warf ihr einen müden Blick zu. „Das brauchen Sie wirklich nicht.“
    „Ich spüre, dass Sie unglücklich sind. Soll ich Ihren Schmerz missachten, nach allem, was Sie für meine Familie und mich getan haben? Sollen Sie mir gleichgültig sein?“
    „Genau das möchte ich“, erwiderte er scharf. „Kümmern Sie sich nicht um mich, sondern lassen Sie mich in Ruhe. Das ist alles.“
    „Können wir nicht einmal Freunde sein?“ sagte sie zaghaft.
    „Freunde?“ höhnte er. „Was heißt das schon? Nein, wir können keine Freunde sein.“
    „Ach so“, antwortete sie verletzt. Nach einer Weile fragte sie leise: „Warum nicht?“
    „Warum“, wiederholte er. Es folgte langes Schweigen. Der Regen prasselte weiterhin heftig aufs Dach, bis Darius kaum hörbar erklärte: „Es ist zu gefährlich.“
    „Zu gefährlich für den großen Santiago?“ Serafina hob den Kopf vom Kissen, aber Darius weigerte sich, sie anzusehen. Stattdessen schaute er in die Nacht hinaus.
    „Schlafen Sie, Serafina“, sagte er leise.
    Gehorsam legte sie sich wieder hin und betrachtete ihn schweigend.
    Im Schein des Mondes wirkten Darius’ Gesichtszüge hart.

Er hatte die Lippen zusammengepresst, als fürchtete er, ir- gendetwas zu sagen, was er hinterher bereuen würde. An den Scheiben liefen die Regentropfen hinunter. Einen Moment sah es für sie so aus, als würden sie über seine Wangen rollen.
    Endlich war Serafina eingeschlafen, und er betrachtete sie eine Weile.
    Ihre üppigen Locken umrahmten ihr Gesicht, und ihre Hand hing von der Sitzbank herab, langsam hin und her schaukelnd. Darius zwang sich dazu, wegzusehen, und strich sich seufzend durchs Haar.
    Wieder starrte er auf die vorbeiziehende dunkle Land- schaft. Nur hier und da warf er einen Blick auf Serafina und fragte sich, was er bloß tun sollte.
    Er hatte sich innerlich schon auf den Tod vorbereitet, was nicht leicht war, wenn man so einen Willen zum Überleben wie er besaß. Nun wollte er nur noch ohne jegliche Regung da- rauf warten, dass er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte. Doch das war unmöglich, solange sie in seiner Nähe war. Sie ließ ihn so vieles empfinden. Er wollte nur Frieden, aber sie entfachte einen Sturm in ihm, der sein Inneres in Aufruhr versetzte.
    Er fühlte sich gepeinigt, und ihm war elend zu Mute. Lange Zeit hatte er diese Gefühle nicht beachtet, doch nun befürch- tete er, dass sich so viel davon in ihm aufgestaut hatte, dass er es nicht ertragen konnte.
    Ich muss von hier weg.
    Doch wohin sollte er gehen? Er war in viele ferne Länder gereist. Sich selbst allerdings konnte er nicht entkommen.
    Er konnte nur noch hoffen, dass Orsini die Spione rechtzei- tig fangen würde, so dass er, Darius, sein Treffen in Mailand einhalten konnte. Wie er sich allerdings der Prinzessin gegen- über verhalten sollte, wusste er beim besten Willen nicht. Was empfand er wirklich für sie? Nur Sorge um ihr Wohlergehen? Nein, ganz gewiss nicht.
    Er verzehrte sich nach ihr.
    Er fürchtete sie.
    Anscheinend hatte sie etwas mit ihm vor, was ihr Beste- hen auf seiner Begleitung unmissverständlich gezeigt hatte. Vielleicht will sie ein Abenteuer vor ihrer Hochzeit, dachte er leicht verbittert.
    Er senkte den Kopf. Der Gedanke, von ihr nur benutzt zu werden, berührte ihn schmerzlich. Aber als er einen Blick

auf sie warf und sie engelhaft vor sich liegen sah, verwarf er diesen Verdacht.
    Schließlich trafen sie auf dem etwas heruntergekommenen Anwesen ein. Darius hob Serafina hoch und trug sie ins Ge- bäude. Er trat über die Türschwelle und ging die Treppe hi- nauf, wobei seine verletzte Schulter trotz Serafinas geringem Gewicht schmerzte. Er suchte das schönste Schlafzimmer aus und legte sie dort auf das Bett. Sie wachte nicht auf.
    Sanft deckte er sie zu und schaute auf ihr schönes, blasses Gesicht, auf das der Schein des Mondes fiel. Zärtlich strich er ihr über das Haar. Dann spürte er einen schmerzlichen Stich. Warum ich? Warum, zum Teufel, hast du mich auserkoren, obwohl dir die ganze Welt zu Füßen liegt?
    Nein, es hatte keinen Sinn, dagegen aufzubegehren.
    Serafina bewegte sich ein wenig und drehte ihren Kopf, so dass ihr herzförmiges Gesicht ihm zugewandt war.
    Darius beugte sich hinab und küsste Serafina auf die Stirn. Dann

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